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Wie man Schuhe verkauft? Nun, in London verkauft man sie in jedem Fall mit einer gewaltigen Portion Sex.

Der Link (bitte kopieren) ist nichts für Hasenherzen.

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Die Wochenzeitschrift „DIE ZEIT“ war ja einmal ganz wild auf Blogs, aber entweder hat man dort keinen Redakteur, der sich um so etwas kümmert, oder aber die Blogs sind der ZEIT die Zeit nicht mehr Wert: Im Februar gibt es einen müden Eintrag, nämlich am achten. Es geht dabei um einen (wie kann es anders sein) etwas älteren Beitrag in screwtapes blog. Neuester Eintrag vom 24.02. ist eine weitere dieser ungeheuer interessanten Stellungnahmen zum „Stöckchen“.

Blogs geraten immer wieder in die Presse – und manche können froh darüber sein, weil sie gut und wichtig sind. Eines der bekanntesten deutschen Blogs, BILD Blog, schaffte es sogar bis in die piekfeine International Herald Tribune. Doreen Carvajal schrieb den Artikel.

Immer wieder prallen im Netz Wahn und Wirklichkeit aufeinander. Die Blogs sind dabei ein Mittel, mitten drin zu sein und dennoch schön distanziert zu bleiben. Es zahlt sich aus – auch wenn man eine vorausbezahlte Einladung in ein Frankfurter Nobelhotel bekommt – samt bezahltem Freiflug. Lyssa plaudert dazu aus der Schule des Lebens.

Früher war es gar nicht so einfach, Skandale zu inszenieren, doch jetzt reicht offenbar ein spitzer Aufschrei aus dem Mund eines Models, um wieder einmal ein Skandälchen zu produzieren und dabei in die Presse zu kommen.

Eine der letzten „Opfer“ war Bao Hoa (Bild als Model), und alles lief nach dem üblichen Schema ab: Nacktfotos gab es ohnehin, und ziemlich viel Leuten der Branche waren sie auch schon bekannt. Doch dann erscheinen eben diese Bilder ganz plötzlich im Internet, und die Damen geben Interviews, in denen sie sich schockiert zeigen, wusste die „Asiansexgazette“ zu berichten. Wo es die aufregenden Fotos gibt, verrät „fleshbot“.

Endlich wird in Deutschland über Blogs qualifiziert gestritten: über die Qualität einerseits und die Popularität andererseits, und natürlich darüber, wie beides zusammenkommt.

Auslöser war der Artikel von Martin Röll, der sich sprachlich mühevoll darüber auslässt, was er unter Qualität versteht: etwas äußerst Schwammiges. Sein Grundirrtum besteht darin, Blogs als eine „kommunikative Infrastruktur“ zu verstehen, und dies drückt er dann in seinem Fazit so aus: „Was die Menschen daraus machen, liegt wieder in ihren Händen und hat mit Weblogs nichts mehr zu tun.“ Solche Aussagen sind, mit Verlaub, nicht mehr diskutierbar, weil sie in einen Allgemeinplatz münden: Was immer es an Neuerungen gibt, wir von Menschen genutzt, und das, was sie daraus machen, ist immer das Ergebnis, das von anderen wahrgenommen wird.

Ein anderer Blogger will denn noch genauer wissen, was Herr Röll gemeint hat, und schreibt, dass qualitätsvolle Blogs „Kristallisationspunkte für soziale Kommunikations-Netzwerke“ seien. Das ist diskutierbar, sobald man das sprachliche Monstrum entwirrt hat, doch sind es Dorflinden, Cafés und Bars auch, und dort habe ich wenigstens noch ein bisschen mehr vor der Nase als einen Bildschirm. Nein, nein, ihr genialen Vereinfacher – so leicht lässt sich der Chronist nicht ins Bockshorn jagen und andere Leser vermutlich auch nicht.

Bleiben wir einmal kurz bei der Qualität: Sie ist im Grunde die Voraussetzung und keinesfalls das Ziel. Wir können aktuell, innovativ, interessant, kritisch oder heiter schreiben – aber eine bestimmte Grundqualität wird von uns allen als mindeste Voraussetzung erwartet.

Etwas kommt freilich hinzu: Qualität ist nicht gleich Erfolg, und auch Erfolg lässt sich unterschiedlich definieren – er ist dann gegeben, wenn man das gewünschte Ziel erreicht hat.

So fragt sich denn der PR-Blogger, der das Thema aufgreift, aus welchen Gründen die Boulevard-Presse so erfolgreich sei – und trifft damit, ohne es vielleicht zu wollen, den Nagel auf den Kopf: Die viel gelesenen Blogs sind so erfolgreich, weil sie so trivial sind – aber mit ihrer Trivialität eben Menschen ansprechen. Auch die BILD-Zeitung oder die BRAVO bieten schließlich, wonach der Leser lechzt: „Information, Unterhaltung und Orientierung“ – und sie tun dies, bei allen Abstrichen an gewissen journalistischen Tugenden – sehr professionell.

Die meisten Blogs, dies dürfte unbestritten sein, bieten aus den drei Komponenten Information, Unterhaltung und Orientierung freilich überwiegend den mittleren Bereich an: Unterhaltung. Informationen sind selten, und sie können zudem anderwärts leichter, schneller und zutreffender gefunden werden, und Orientierung findet man nur in wenigen, handverlesenen Blogs, die man suchen kann wie die Stecknadel im Heuhaufen.

Blogs sind, daran kann kein Zweifel bestehen, sind Träger irgendwelcher Texte, die weit in die Welt hinausgetragen werden. Der Vorteil des neuen Mediums besteht gegenwärtig hauptsächlich darin, dass ich von den Menschen vor Ort ihre persönliche Sichtweise des Lebens erfahren kann. Wenn ich will, kann ich auch etwas mit ihnen teilen: wenig meist, weil wir ja alle hauptsächlich in unserer Muttersprache schreiben.

Menschen sind neugierig: Deswegen kaufen sie sich Zeitungen und Zeitschriften – und deswegen lesen sie Blogs. Auf Dauer bleibt kein Blog bestehen, der nicht mindestens attraktiv und gut geschrieben ist. Das wird reichen, um Leser zu bekommen, denn darum allein geht es auf Dauer. Das gängige, zeitgemäße Geschwätz von „sozialen Netzen“ und dergleiche mehr, die aus Blogs entstehen, kommt jedes Mal neu auf, wenn es ein neues Medium oder eine neue soziale Idee gibt. All diese Ideen sind bislang an einer simplen Tatsache gescheitert: Was mittelfristig keine Anerkennung, keine Macht, keinen Ruhm oder kein Geld bringt, verschwindet wieder: Und das ist auch gut so.

Aus meinen reichhaltigen Recherchen im Web bin ich gewohnt, dass viele Blogger offenbar kaum die deutsche Sprache beherrschen, obwohl sie Deutsche sind. Normalerweise gehört Sven Przepiorka nicht dazu – was immer er schreibt, ist verständlich. Doch heute habe ich gestutzt, als ich eine Pressemitteilung von Blogg.de las (die Firma mit den zwei „G“ in Namen), die er wohl verfasst haben muss.

Dort heißt es, Blogg.de habe ein umfangreiches „Relaunch“ vorgenommen, innerhalb dessen auch zahlreiche neue „Features“ angeboten würden, zu denen auch „Tags“ gehörten, die freundlicherweise noch als „Etiketten“ übersetzt werden. Diese Etiketten nun würden zur „Verschlagwortung“ dienen, und eben dies sei für das „social networking“ unbedingt wichtig.

Nachgedruckt haben es denn auch nur die Zeitschriften, deren Leser inzwischen an dieses Kauderwelsch gewöhnt sind – was die übrige Menschheit damit sollte, wird wohl das Geheimnis des Autors bleiben.

Bitte beachten sie beim Lesen die Stellungnahme von Sven Przepiorka.

 

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