anstoss

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Irgendwie kam mir doch eine der Nominierten des DW-Wettbewerbs um die BOBs bekannt vor – und siehe

Bad Cover Version ist Sick Girl und Sick Girl ist Bad Cover Version.

Ich sollte wahrscheinlich mal den Rotwein weglassen – oder glauben, was ich sehe.

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brust

Nun sucht sie wieder, die Deutsche Welle: Die Best of Blogs.

Na schön – nach meiner Meinung im Westen nichts Neues. Jedenfalls bei den deutschsprachigen Blogs. Nominiert sind:

GERMAN
Lebensbeichte einer Tugendterroristin
kho: Bilder, Geschichten, Begegnungen
Anke Gröner
Lyssa's Lounge
Piranh@se
Bad Cover Version
argh
Riesenmaschine
das brandneue Universum

Man darf sie sich ansehen und man darf abstimmen. Aus meiner Sicht hätte etwas frischer Wind nicht geschadet – aber man kann eben nur aufnehmen, was es gibt. Was es nicht gibt, kann man nicht aufnehmen. Sinnreich, nicht wahr?

Bevor ich vergesse, Ihnen dies über Blogs zu erzählen: Wenn Jesus ein Blogger gewesen wäre, was hätte er in sein Blog geschrieben?

Das wäre in der Tat interessant gewesen. Damm hätte er mit den Nachfolgern der damaligen Schriftgelehrten (ich denke, dass sie heute Pfarrer heißen) ja mal diskutieren können, warum die Huren und Zöllner ins Himmelreich kommen, während sie selbst kaum Chancen hatten, dorthin zu gelangen, und ob sich dies inzwischen geändert hat.

Die Damen und Herren Christenblogger, die es in den USA zu Ruhm und Ehre gebracht haben, treffen sich jedenfalls dieser Tage beim 'GodBlogCon 2005'. Dicke Backen werden auch gleich gemacht: „Bloggen sei wie 95 Thesen anzuschlagen“, sagte einer der Redner.

Na denn – aber ein jeder ist eben nicht Luther. Und Blogger können auch kein Tintenfass mehr nach dem Teufel werfen – bestenfalls den Hamburger, den sie während des Bloggens mampfen.

Wobei sich die Frage ergibt: Fressen Teufel eigentlich Hamburger, oder graut es selbst den Teufeln davor?

Mit Hilfe des so genannten "Moodbloggings" liefern die Jubiiblogger ein echtes Abbild der Stimmungslage in der Community, in dem sie jedem Eintrag in ihr persönliches Online-Tagebuch eine bestimmte Gefühlslage zuweisen. Die Stimmungen der letzten 100 Einträge werden im "Mood-o-Meter" auf der Startseite der Jubiiblogs zusammengefasst, der damit auch als Navigator durch die jeweiligen Blogs dient“.

Keine Ahnung, wer solchen Schwachsinn zusammendichtet – wahrscheinlich irgendwelche Werbefritzen. Wie gut, wenn man ein „echtes Abbild der Stimmungslage in der Community“ liefern kann. Heute waren immerhin 66 Prozent der Blogger(innen) glücklich. Wie schön für die Welt, und wie schön für die Lycos-Leute, die es mit diesem Werbegag offensichtlich auf weibliche Teenager abgesehen haben.

Sie wissen wahrscheinlich, warum man in fremder Leute Bloggärten Stöckchen wirft. Nein, nicht wegen der Kommunikation. Auch nicht wegen der damit möglicherweise ansteigenden Zugriffe sonder einzig und allein, damit die arme Bloggerin oder der arme Blogger endlich wieder Schreibfutter findet. Es geht natürlich noch dämlicher: „Schlage das Buch auf, dass die am nächsten liegt, Seite 23, fünfter Satz. Natürlich muss man dazu erst einmal ein Buch besitzen (das Telefonbuch eignet sich nicht).

Sehen Sie, und nun las ich doch gerade, dass Blogger manchmal sogar zwei Artikel am Tag schreiben – die Frage ist nur: Über was?

Also: Ich mache Ihnen mal Vorschläge: Suchen Sie sich alle Wortgruppen, die häufig vorkommen, zum Beispiel (nur für Intelligenzler) Mann-Frau. Kapiert? Oder war das schon zu schwer? Dann sagen wir mal „Piep und Papp“:

piep

mein kararienvogel piep wie mein haustür

papp

mein freund sacht das ich zu sehr an ihm papp


Wobei mir einfällt, dass ich doch noch en automatischen Eintragsgenerator für Faulblogger entwickeln wollte: Wort eingeben, Satz kommt heraus. Gibt es eigentlich schon – nehmen wir an, sie hießen Anne, dann hat Googlism die Lösung für Sie:

anne is awesome = Anne ist Superklasse
anne is a bitch = Anne ist ein Miststück
anne is the greatest = Anne ist die Größte

Keine Angst – dies sind nur Beispiele. Ihr Vorrat würde für mindestens einen Monat reichen. Was? Ihnen fällt immer noch nichts ein? Dann suchen Sie sich doch einfach mit Google irgendeinen Artikel aus dem Web. Zitieren mindestens fünf Sätze daraus und schreiben darüber: „Geil, was?“ Dazu zwei kleine Hinweise: Erstens können sie wegen des Copyrights trotzdem Problemen bekommen, und zweitens müssen sie beim zweiten Artikel dieser Art die Überschrift ändern, also „schnuckelig, dies hier“. Damit kommen Sie einen weiteren Monat über die Runden. Die positiven Überschriften können sie wechseln, wenn sie eine Frau sind und über andere Frauenblogs schreiben: „Was Zicken so meinen“ (Vorsicht, könnte Beleidigungsklagen auslösen) oder, pseudointelligent, „wenn die blöde Tusse wieder PMS hat“.

Falls Ihnen auch das noch zu aufwendig ist: Titel schreiben (was für einer spielt keine Rolle), dann zu irgendeiner vielgelesenen Blogseite verlinken.

Wie bitte? Ja, sie haben Recht, damit gewinnen Sie kein Preisbloggen in der Zeit und keine Best of Blogs der Deutschen Welle, aber mit etwa zwölf Dutzend Fans können sie dennoch rechnen.

„Wer als Blogger etwas auf sich hält, liest jeden Tag mindestens 100 Weblogs und schreibt dann noch ein bis zwei Texte in sein eigenes Weblog.

Das schrieb Mario Sixtus in der „Frankfurter Rundschau“. Ich überlege gerade, wie jemand überhaupt 100 Weblogs täglich „lesen“ kann, und dann, wie derjenige dies übersteht, ohne komplett meschugge zu werden. Ach, und dann noch zwei Texte schreiben? Vorher oder nachher? Ich empfehle: vorher. Nachher könnte man ja auf die Idee kommen, dass man den großen Haufen – nun sagen wir freundlicherweise einmal „Wörter“ dazu, ja nicht noch um ein weiteres Häufchen vermehren müsste. Schließlich ist man ja kein Hund.

 

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