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sehpferd - am Dienstag, 20. Dezember 2005, 22:39 - Rubrik: wundersames
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Ich habe das Wort „aufsagen“ schon lange nicht mehr gehört, aber dies weiß ich noch genau: Dass wir Kinder uns früher bei den Großeltern immer unter den Weihnachtsbaum stellen mussten und unser Gedicht aufsagen: Es war vielleicht sogar einmal „denkt Euch, ich habe das Christkind gesehen“, obwohl eben jener blonder Flatterfratz bei uns in Norddeutschland gar nicht vorkam – und deshalb verstand dieses unsägliche Gedicht auch niemand. Das mag in Süddeutschland anders sein, wo ja jeder schon mal ein leibhaftiges Christkind auf dem Boden gesehen hat – nur beim Schwirren durch die Luft, da ist es eben schwer zu beobachten, dieses Christkind.
Also: Möglichst Mädchen sein, dann in Pose gehen (seht mal, wie wichtig ich bin) die Augen möglichst weit aufreißen, aber dabei versuchen, natürlich zu sein, Großeltern anblicken: „Denkt Euch“ ... dann den Blick wieder nach vorne, „ich habe“ in Alltagssprache, dann „das Christkind“ mit leicht gehobenem Kopf, beide Wortteile getrennt betonen, also Christ-Kind, beim „Ch“ den Blick verklärt nach oben richten, glücklich lächeln, und beim „gesehen“ schließlich den Sternenhimmel in den Köpfen leuchten lassen.
Ja, so war es, aber irgendwie anders. „Ihr müsst die Gedichte mit Betonung aufsagen“ lernten wir bei der Volksschullehrerin – und als wir eben jenes Gelernte dem Herrn Studienrat präsentierten, verbesserte er uns scharf: Ihr müsst den Sinn begreifen, das Gedicht in eurem Inneren fühlen und und es dann sprachlich gestalten.
Na klar. Ich wollte aber weder Schauspieler werden noch kam ich von drauß', vom Walde her, und den einzigen Wald, den ich bis dahin ernstlich wahrgenommen hatte, war der Stadtwald zu Bremen – und aus dem kam man nicht von „drauß“, sondern wartete an der Haltestelle auf den Autobus.
Also: Möglichst Mädchen sein, dann in Pose gehen (seht mal, wie wichtig ich bin) die Augen möglichst weit aufreißen, aber dabei versuchen, natürlich zu sein, Großeltern anblicken: „Denkt Euch“ ... dann den Blick wieder nach vorne, „ich habe“ in Alltagssprache, dann „das Christkind“ mit leicht gehobenem Kopf, beide Wortteile getrennt betonen, also Christ-Kind, beim „Ch“ den Blick verklärt nach oben richten, glücklich lächeln, und beim „gesehen“ schließlich den Sternenhimmel in den Köpfen leuchten lassen.
Ja, so war es, aber irgendwie anders. „Ihr müsst die Gedichte mit Betonung aufsagen“ lernten wir bei der Volksschullehrerin – und als wir eben jenes Gelernte dem Herrn Studienrat präsentierten, verbesserte er uns scharf: Ihr müsst den Sinn begreifen, das Gedicht in eurem Inneren fühlen und und es dann sprachlich gestalten.
Na klar. Ich wollte aber weder Schauspieler werden noch kam ich von drauß', vom Walde her, und den einzigen Wald, den ich bis dahin ernstlich wahrgenommen hatte, war der Stadtwald zu Bremen – und aus dem kam man nicht von „drauß“, sondern wartete an der Haltestelle auf den Autobus.
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Genau das, was sie jetzt denken:
sehpferd - am Dienstag, 20. Dezember 2005, 19:42 - Rubrik: papierkorb nachrichten
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Ob es Ihnen schon aufgefallen ist, weiß ich nicht, aber ich empfand Lyssas Lounge schon immer als einen Ort gepflegter Langeweile. Das scheint abzufärben, vor allem auf „mindestens haltbar“ und neuerdings sogar auf die Auswahl des „Genitalen Grauens“: Die Artikel, denen dort zum Sieg verholfen wurde, zeichnen sich alle durch erzählerische Langatmigkeit aus, die den Artikeln einen merkwürdig sterilen Überzug gibt, so, als hätten alle die Worte in Kondome verpackt. Der gewillkürte Humor, der gelegentlich durchbricht, macht die Geschichten im Grunde kommen nur noch belangloser als sie es ohnehin schon sind.
Falls Sie an Neid denken: Ich war weder beteiligt noch trage ich High Heels.
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sehpferd - am Dienstag, 20. Dezember 2005, 19:02 - Rubrik: blog nachrichten
Angeblich sollen englische Mädchen ihre Barbies zwischen dem siebten und elften Lebensjahr (nicht das der Barbies, sondern das der Mädchen) mit grausamen Methoden foltern, köpfen oder gar grillen. Dies werten Psychologen Presseberichten zufolge als „Abwendung“. Wir hoffen inständig, dass die Damen ihre Methoden in späteren Jahren nicht auf Hunde oder Ehemänner anwenden werden.
sehpferd - am Dienstag, 20. Dezember 2005, 18:34 - Rubrik: papierkorb nachrichten
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Möglicherweise ist Herr Müntefering ja noch dabei, zu lernen, aber die Dummheiten seiner Vorgänger hätte er eigentlich vermeiden können. Es geht mal wieder um den Spargel – und um die Behauptung, man könne deutsche Arbeitslose für dessen Ernte gewinnen.
Wie oft will eigentlich ein Minister in Deutschland diese Lachplatte noch spielen? Die Spargel- und Erdbeerbauern jedenfalls hat man einmal mehr verärgert – aus reinem Populismus. Denn Spargelstecher wie auch Erdbeerpflücker waren schon in der vergangenen Saison rar – und auch im letzten Jahr war kaum einer unserer Damen und Herren Arbeitslosen bereit, den Rücken für den Spargel krumm zu machen.
Der Bauernverband hat recht: Kein Wachstum ohne ausländische Erntehelfer – und wenn weniger gepflückt und gestochen wird, dann steigen auch die Preise. Pech für den Verbraucher. Und was die angeblich 32.500 Arbeitslosen betrifft, die angeblich auf die Felder gehen werden – sie dürfen mir mal ein Foto schicken, wenn sie einen treffen sollten, der es dort länger als drei Tage ausgehalten hat.
Wie oft will eigentlich ein Minister in Deutschland diese Lachplatte noch spielen? Die Spargel- und Erdbeerbauern jedenfalls hat man einmal mehr verärgert – aus reinem Populismus. Denn Spargelstecher wie auch Erdbeerpflücker waren schon in der vergangenen Saison rar – und auch im letzten Jahr war kaum einer unserer Damen und Herren Arbeitslosen bereit, den Rücken für den Spargel krumm zu machen.
Der Bauernverband hat recht: Kein Wachstum ohne ausländische Erntehelfer – und wenn weniger gepflückt und gestochen wird, dann steigen auch die Preise. Pech für den Verbraucher. Und was die angeblich 32.500 Arbeitslosen betrifft, die angeblich auf die Felder gehen werden – sie dürfen mir mal ein Foto schicken, wenn sie einen treffen sollten, der es dort länger als drei Tage ausgehalten hat.
sehpferd - am Dienstag, 20. Dezember 2005, 18:33 - Rubrik: zeit geschehen
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