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Unter dem Titel „Die Straße der DUNKLEN LUST“ veröffentlicht die „BZ“ derzeit Rührstorys über Huren. Der Stil erinnert dabei auffällig an Kitschromane:

„Glaubt Clara noch irgendwie an die Liebe? Eigentlich nicht. "Aber wenn mich ein Mann wirklich lieben würde, höre ich sofort auf." Das war ein schöner Satz. Der nächste ist klug. "Und jeder Mann, der akzeptiert, dass ich eine Hure bin, liebt mich nicht.“

Schon zuvor lasen wir diesen Auszug aus dem Repertoire der Dichtkunst des BZ-Redakteurs: „Wenn Asphalt weinen könnte, wäre die Kurfürstenstraße ein reißender Fluss“.

Gerade mal den Gegenwert von zwei Laib Brot musste ein Bürger Pompejis aufwenden, um das Standardprogramm einer Hure zu genießen – so stand es jedenfalls im SPIEGEL.

Der günstige Preis soll aus der kargen Ausstattung der Bordelle und dem überaus großen Angebot entstanden sein. Die Spitzendamen der Zunft sollen nach der gleichen Quelle damals für den Liebesdienst so viel genommen haben, wie der Tageslohn eines Arbeiters ausmachte.

Die in Österreich erscheinende Tageszeitung Der Standard hat, wie es scheint, die Blogs entdeckt. Thema ist das angebliche „Unwort“ des Jahres, im Klartext „Humankapital“ und die Diskussion darüber. Wörtliches Zitat aus dem Standard: „Darüber ist mittlerweile ein heftiger Streit entbrannt, die Blogs sind hochemotional.

Nun sind zwar die Blogs nicht hoch emotional, sondern bestenfalls die Menschen, die dort schreiben und kommentieren, aber das verzeihe ich für diesmal. Schließlich werden ja auch nicht jeden Tag irgendwelche „parkenden Autos“ korrigiert.

Offenbar kommt der harsche Ton des Volker Kauder doch irgendwo an: beim bayrischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber nämlich. Originalton Stoiber: „Das ökonomische Versagen der Regierung Schröder, dieses Ausmaß an Arbeitslosigkeit, bildet den Nährboden für Extremisten, die letztlich die Perspektivlosigkeit der Menschen ausnutzen und damit die Demokratie in unserem Land gefährden".

Da will die CDU-Vorsitzende Merkel natürlich nicht zurückstehen: Sie warf dem Bundeswirtschaftsminister vor, er gäbe die Parole „Keine Panik“ aus. Das Ganze wird im gewohnten Bild-am-Sonntag-Stil ausgetragen, so, als ob es um nichts anderes ginge, als ein paar Büttenreden zu halten.

Möglicherweise freilich haben Frau Merkel und Herr Stoiber die Situation diesmal allerdings falsch eingeschätzt – nicht alle Menschen in diesem Land entnehmen ihre politische Bildung der BILD-Zeitung, und auch für Herrn Stoiber gibt es eine zweite Chance: Die Menschen feiern zurzeit Karneval, und da kommt schon mal durcheinander, ob eine Aussage aus der Bütt kam oder aus der bayrischen Staatskanzlei.

Ein paar Tatsachen zum Thema finden sie hier.

Falls sie dieser Tage unter die Dusche gehen, achten sie bitte darauf, dass sie ungeachtet ihres Trunkenheitszustandes die Kleidung ablegen, sonst geht es Ihnen so wir dieser Dame. Falls meine Leser Freude an diesem Bild hatten (ich nehme es an), dann gibt es hier noch eines.

Danke an convictbichtes, auf deren Webseite ich wegen der großen Mengen eindeutig pornografischer Werbung aber nicht verlinken will.

(Der Beitrag wurde ergänzt)

 

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