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Mir steht es nicht zu, über das Privatleben von Frau Osthoff zu urteilen, ebenso wenig, wie es den übrigen Bundesbürgern, Europäern oder Menschen dieser Welt zusteht.

Aber: Frau Osthoff hätte sich auch still in einen Winkel dieser Welt zurückziehen können, in der sie niemand gestört hätte. Kein Mensch zwingt sie, in diesen lächerlichen Seelenshows aufzutreten – und auch die sonstigen Meinungen und Ansichten von Frau Osthoff sind so unwichtig und überflüssig wie die Meinungen über sie.

Schlimm genug, dass sich nicht irgendein Schaubunden-Fernsehen, sondern das öffentlich-rechtliche ARD herablässt, sie noch einmal vorzuführen und damit Quote zu machen: Es ist, mit Verlaub, einfach zum Kotzen – und dieses Wort nutze ich sehr selten.

Noch schlimmer aber ist das larmoyante Geblubber der Gutmenschen – hier präsentiert durch die „Frankfurter Rundschau“ und ihren Kolumnisten STEVEN GEYER, der sich bemüht, das Bild der Frau Osthoff nun in ein simples Opferbild hineinzupressen: Ach wie schön, Herr Geyer, wenn die Dinge so einfach sind: „Das Verteidungsplädoyer eines Opfers“ - wie das in den Ohren nachklingt, nicht wahr?

Haben Sie bedacht, Herr Geyer, welche Emotionen sie damit auslösen? Wenn ja - wirklich kunstvoll inszeniert. Wie eben das ganze Medienspektakel, dass um Frau Osthoff herum aufgebaut wurde, und an dem Sie nun als Gutmensch und Retter des Opfers teilhaben können – um damit zu beweisen, wie emotionsträchtig Journalismus eben auch in der FR sein kann.

Ach, noch etwas: wie schön wäre eine Recherche über die Wahrheit – aber die kennt ja keiner von uns.
 

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