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Irgendwann einmal hatte ich noch Hoffnung, dass die deutschen Blogs von ihrer unsäglichen Überheblichkeit herunterkommen würden und so etwas wie Kommunikationskultur entwickeln würden.

Wenn ich dien jüngsten Beitrag vom Werbeblogger lese, dann befällt mich der Verdacht, dass Arroganz, von welcher Seite auch immer, bestimmt nicht zum gegenseitigen Verständnis beiträgt. Sehen Sie, ich, verlinke nun schon seit langer Zeit keinen einzigen Blogger mehr – und sie dürfen wir glauben, ich weiß, warum: Weil ich mit Leuten, die sich ausdrücklich als Blogger bezeichnen und so denken, fühlen und handeln, keinerlei Gemeinsamkeit habe.

Und was, zum Teufel, geht mich das Cluetrin-Manifest an? Da muss ich nur Punkt 5 lesen: „Das Internet ermöglicht Gespräche unter Menschen, die in den Zeiten der Massenmedien einfach nicht möglich waren.“

Hat jemand nicht einmal Lust, etwas gegen solchen offenkundigen Unsinn zu schreiben? Das Internet ermöglicht keinesfalls Gespräche. Es hat, im Gegenteil, einen Haufen Leute auf den Plan gerufen, die ihren Frust in eine Welt schreien, die sie offenbar nicht mehr verstehen – so, wie sie in früher wütend mit der Schreibmaschine getippt und dann in den Papierkorb geworfen haben – oder eben auf Klowände aufgebracht.

Und damit keine Missverständnisse entstehen: Ich bin für Meinungsfreiheit, für offene Kommunikation, für gute Gespräche. Nur müssen sie auch stattfinden. Solange jemand im Web Sprüche ablässt und andere diese Sprüche dann mit Häme unterstützen dürfen, weil es keine Gegenmeinung gibt – solange können mir Blogger und alle, die sich mit ihnen verbünden, gestohlen bleiben. Wer sich nicht als Blogger fühlt, sondern lediglich ein Blog führt, ist davon selbstverständlich ausdrücklich ausgenommen.
 

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