Das wöchentliche Geblubber aus den Algen – fast immer sonntags
Zirkus Bloggiani brachte in den vergangenen Monaten immer mehr Menschen, Tiere Sensationen hervor – und wer nicht in jeder Vorstellung war, der glaubte, etwas versäumt zu haben - falls man dem öffentlichen Getöse glaubt. Doch mittlerweile scheinen die Artisten lustlos unter der Zirkuskuppel zu sitzen, die Tiere werden immer zahmer und putziger, und die Sensationen – ach, wenn wir doch welche hätten. Da wird gerade zum was-weiß-ich-wie-vielten Mal der Spreeblick ausgebuddelt, wenn man etwas über den „Erfolg“ der Blogger schreiben möchte.
Tatsächlich wird es stiller in jenem Teil der Bloggerwelt, in der nicht irgendein Schaubudenansager täglich ein Titelgemisch in die Menge brüllt, so wie es der Schockwellenreiter oder Bloggywood tun. „In der ersten Abteilung sehen sie den kleinen, furchtlosen Ofensturz , wie er der Bestie Mikrosofia den Kopf in das weit aufgerissene Maul steckt“, in der zweiten dann „die Königin der blauen Luft, Miss Kolchosa, und ihr Luftakt über den Wolken mit dreifachem Salto mortale neben das soziale Netz“ und was dergleichen mehr ist. Das muss man dem „Schockwellenreiter“ lassen – aus Computerthemen, Linksaußenpolitik und ein bisschen Blödsinn kocht er täglich einen Eintopf, der sogar mir ab und an schmeckt – es sei denn, es gäbe gerade Schlangenfraß.
Kommen wir von den großen Schaubuden der Welt zu der kleinen Kaschemme, in der die Mädchen aus ihren Handtäschchen plaudern. Ab und an taucht wieder einmal eine Erotikbloggerin auf. Auch sie werfen, wie die Schaubudenansager, erst einmal eine kleine Münze auf den Boden, damit die Leute neugierig vor der Bude stehen, in der Miss Lorelau gleich ihre große Schau zeigt. Merkwürdig, dass in derartigen Blogs so oft Schilder herumstehen: „Wenn sie mich kennen lernen wollen, werden sie mich kennen lernen“. Das ist natürlich nicht das Einzige, was Erotik-Bloggerinnen zu sagen haben, sie haben auch eine Mission – mir ist nur leider entfallen, welche. Wer es unbedingt lesen muss, wird hier fündig. Doch ich gebe zu: Ich lese auch diese Blogs, aber wirklich immer seltener – die männlichen Gegenstücke, nebenbei bemerkt, auch. Sogar die RSS-Feeds habe ich abgeschaltet, zum Beispiel den zu diesem hier.
Bloggen oder nicht Bloggen? Manche können sich offenbar nicht entscheiden: In Norddeutschland sagt man „Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln“ und drückt damit aus, dass man nicht hält von den Wankelmütigen. Wer nicht einmal dazu steht, aufzuhören, wenn er sich mit lautem Getöse verabschiedet hat, verdient nicht einmal einen zweiten Kommentar dazu.
Indessen eröffnen immer mehr Leute Blogs: Politiker und Gewerbetreibende, zum Beispiel. Und es gibt einen neuen Beruf: Blog-Berater. Ob freilich alle gut beraten waren, ein Blog zu eröffnen? Es reicht ja nicht, nichts zu sagen zu haben, um ein Blog zu betreiben. Man muss auch noch das auslassen, was man besser nicht sagen sollte. Sonst geht es einem bald wie Herrn Dittrich, dem Ex-Juli-Vorsitzenden.
In diesem Sinne – bloggen sie alle schön weiter. Aber vergessen sie nicht, dass alles, was in ihrem Blog steht, noch viele, viele Jahre bei Google nachzulesen ist.
Zirkus Bloggiani brachte in den vergangenen Monaten immer mehr Menschen, Tiere Sensationen hervor – und wer nicht in jeder Vorstellung war, der glaubte, etwas versäumt zu haben - falls man dem öffentlichen Getöse glaubt. Doch mittlerweile scheinen die Artisten lustlos unter der Zirkuskuppel zu sitzen, die Tiere werden immer zahmer und putziger, und die Sensationen – ach, wenn wir doch welche hätten. Da wird gerade zum was-weiß-ich-wie-vielten Mal der Spreeblick ausgebuddelt, wenn man etwas über den „Erfolg“ der Blogger schreiben möchte.
Tatsächlich wird es stiller in jenem Teil der Bloggerwelt, in der nicht irgendein Schaubudenansager täglich ein Titelgemisch in die Menge brüllt, so wie es der Schockwellenreiter oder Bloggywood tun. „In der ersten Abteilung sehen sie den kleinen, furchtlosen Ofensturz , wie er der Bestie Mikrosofia den Kopf in das weit aufgerissene Maul steckt“, in der zweiten dann „die Königin der blauen Luft, Miss Kolchosa, und ihr Luftakt über den Wolken mit dreifachem Salto mortale neben das soziale Netz“ und was dergleichen mehr ist. Das muss man dem „Schockwellenreiter“ lassen – aus Computerthemen, Linksaußenpolitik und ein bisschen Blödsinn kocht er täglich einen Eintopf, der sogar mir ab und an schmeckt – es sei denn, es gäbe gerade Schlangenfraß.
Kommen wir von den großen Schaubuden der Welt zu der kleinen Kaschemme, in der die Mädchen aus ihren Handtäschchen plaudern. Ab und an taucht wieder einmal eine Erotikbloggerin auf. Auch sie werfen, wie die Schaubudenansager, erst einmal eine kleine Münze auf den Boden, damit die Leute neugierig vor der Bude stehen, in der Miss Lorelau gleich ihre große Schau zeigt. Merkwürdig, dass in derartigen Blogs so oft Schilder herumstehen: „Wenn sie mich kennen lernen wollen, werden sie mich kennen lernen“. Das ist natürlich nicht das Einzige, was Erotik-Bloggerinnen zu sagen haben, sie haben auch eine Mission – mir ist nur leider entfallen, welche. Wer es unbedingt lesen muss, wird hier fündig. Doch ich gebe zu: Ich lese auch diese Blogs, aber wirklich immer seltener – die männlichen Gegenstücke, nebenbei bemerkt, auch. Sogar die RSS-Feeds habe ich abgeschaltet, zum Beispiel den zu diesem hier.
Bloggen oder nicht Bloggen? Manche können sich offenbar nicht entscheiden: In Norddeutschland sagt man „Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln“ und drückt damit aus, dass man nicht hält von den Wankelmütigen. Wer nicht einmal dazu steht, aufzuhören, wenn er sich mit lautem Getöse verabschiedet hat, verdient nicht einmal einen zweiten Kommentar dazu.
Indessen eröffnen immer mehr Leute Blogs: Politiker und Gewerbetreibende, zum Beispiel. Und es gibt einen neuen Beruf: Blog-Berater. Ob freilich alle gut beraten waren, ein Blog zu eröffnen? Es reicht ja nicht, nichts zu sagen zu haben, um ein Blog zu betreiben. Man muss auch noch das auslassen, was man besser nicht sagen sollte. Sonst geht es einem bald wie Herrn Dittrich, dem Ex-Juli-Vorsitzenden.
In diesem Sinne – bloggen sie alle schön weiter. Aber vergessen sie nicht, dass alles, was in ihrem Blog steht, noch viele, viele Jahre bei Google nachzulesen ist.
40something meinte am 6. Mär, 17:22:
Jetzt könnte ich sagen: wo Du Recht hast, hast Du Recht.Fatal ist nur, dass ich das Gefühl habe, dass auch die "etablierten Medien" inzwischen nach dem gleichen Schema verfahren.
Einziger Vorteil: Was heute in den Zeitungen steht, ist nicht unbedingt Jahre später bei google gelistet... <g<
Und was lernt uns das nun? Verzweifeln?
Nachtrag nach nochmaligem Lesen:
Hm. Tja. Na Und?
sehpferd antwortete am 6. Mär, 18:54:
Die Frage ist bei mir immer ...
... und was machen wir jetzt daraus?