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Wussten sie, dass die Sex-Arbeiterinnen und Sex-Arbeiter in den USA ein eigenes Magazin haben? Ich wusste es auch nicht, bis ich bei Audacia Ray (Waking Vixen Blog) davon las.

Damit es ein Erfolg wird, hat man erst einmal eine Riesenparty veranstaltet, von deren Erlös das Magazin weitgehend finanziert werden soll. Wie es dort herging? Natürlich heiß – außer für Audacia Ray, die an der Kasse Eintrittskarten verkaufte. Sie erzählt folgende Episode, die nicht untypisch ist für das Verhältnis von Sexarbeit zur so genannten „guten“ Gesellschaft:

At one point in the night some cigarette marketers came through, and as they were leaving, they told me, "This sure doesn't look like a room full of hookers." I smiled at them and replied, "Well, a lot of us are sex workers, not everyone here is a hooker." They still looked puzzled and asked, "Well, how can you tell who is and who isn't?"

Indeed, that is the question.”

Deutsch in etwa: Einige Gäste sagten beim Hinausgehen: „Das sieht hier wirklich nicht aus wie ein Raum voller Nutten“. Die Antwort: „Nun, eine Menge von uns sind Sex-Arbeiter, wir sind nicht alle Nutten“. Nachdem die Herren immer noch verwirrt waren, fragte sie nach: „Wie kann man unterscheiden, ob eine hier eine Nutte ist oder nicht?“

Audacia schrieb in ihr Blog: „Genau – das ist die Frage“.

Redakteur Klaus Werle vom Manager-Magazin wollte es genau wissen und begab sich in die Hörsäle, und was er dort vorfand, ist bemerkenswert: „Dies ist die erste Generation, die Globalisierung nicht als abstrakte Veränderung erlebt hat, sondern als schlichte Realität“. Er meinte weiter, dass die jungen Leute ihre beruflichen Realitäten daher ganz selbstverständlich beispielsweise in San Francisco oder Kapstadt suchen würden.

Ich frage mich dabei zunächst: warum eigentlich nicht? Deutsche Unternehmen sind sowohl in Deutschland wie auch in San Francisco oder Kapstadt, sie sind aber auch in Ungarn, Tschechien und Polen. Dorthin zu gehen und sich den „Wind, um die Nase wehen zu lassen“, ist, jedenfalls nach bremischer Auffassung keinesfalls schlecht, sondern fördert den Weitblick.

Nun bin ich ein schlechter Deutscher, denn ein guter Deutscher fragt nicht „, warum nicht?“, sondern er fragt „ja, warum denn um Himmels willen“, und wir hören: „Generation Good-bye haben wir die junge Elite deshalb getauft, auch als Mahnung für Politik und Wirtschaft. Denn wenn die Jugend geht, hat Deutschland verloren. Sehr schön. Da wäre erstens zu fragen, warum es sich bei den Leuten um Eliten handelt (es handelte sich nach meinem Kenntnisstand lediglich um Universitätsabsolventen), und außerdem werden nur ganz wenige dauerhaft gehen – die meisten werden wiederkommen, und sie werden dann besser sein als die Nesthocker der vorausgegangenen Generationen.

Doch wir sind eben in Deutschland. Bei uns werden auch durchaus positive Entwicklungen sofort ins Negative verkehrt – wir haben ja noch nicht genug Pessimismus, und wo man noch deutschtümelnder denkt, zum Beispiel bei den CDU-nahen Medien, das heißt es dann gleich so: „Die jungen Eliten sollten in unserem Land beherzt die eigenen Chancen wahrnehmen. In ein paar Jahren werden wegen der demografischen Entwicklung die Chancen für Junge wieder ansteigen. Vogel-Strauß-Politik oder Überlegungen, sozusagen ins Exil zu gehen, helfen nicht weiter“.

Es scheint, als ob die neue Generation klüger und weitblickender ist als die geschwätzige und raffgierige Mittelgeneration, die letztendlich heute auch die Medien beherrscht. Wer ständig nur die eigene Scholle, sein heiß geliebtes Bundesland oder eben auch nur sein geliebtes Deutschland im Auge hat, wird nach und nach keinen Boden mehr unter den Füßen finden. Was wir brauchen, sind Europäer – und da scheint die junge Generation (sehr zu meiner Überraschung) auf dem besten Weg zu sein.

Sie wollen ein Blog-Buch kaufen? Ja, das können sie natürlich, nur werden sie bald merken, dass sie von ganz wenig bis zu gar nichts davon haben. Denn was sie eigentlich tun müssen, um ein erfolgreiches Blog zu führen, wird in den meisten Publikationen nur sehr dürftig angerissen – und meist noch mit Beispielen, die vom Zeitgeschehen sehr schnell eingeholt werden.

Hinzu kommt, dass die meisten Bücher die Frage des Bloggergretchens nicht stellen: „Sag, mein Freund, wie hältst du es mit deinen Zielen?“ Die bei sonstigen Projekten üblichen Grundfragen entfallen nur allzu oft: Wo, wann wie und mit welchem Ziel willst du eigentlich bloggen?

Wer sich nicht klar ist, ob ein Buch dazu nützlich ist, kann es sich jetzt leicht machen und „Das Blog Buch“ von Dirk Olbertz einfach herunterladen.

Das Buch ist keine Offenbarung, aber auch nicht einfach nur vollbedrucktes Papier. Es enthält ein paar grundlegende Hinweise, wie man ein Blog anlegt, führt und erfolgreich macht und gibt dem Anwender gerade so viel Startinformationen, dass er selber weitermachen kann, ohne sofort wieder auf die Nase zu fallen.

Das sollte, so denke ich, eigentlich genügen.

Schade, dass es ausgerechnet Pro Sieben ist, also eine Art Boulevardsender, der am Karfreitag ein Thema aufgreifen will, das bei der Suche nach einer neuen Moral wichtiger erscheint als mancher österlicher Segen, nämlich: Wer war Jesus?

Dabei ist nach meiner Meinung völlig unbedeutend, ob er mit Maria aus Magdalena eine Liebesbeziehung hatte oder nicht, sondern wie viel Menschlichkeit wir dem Religionsstifter zutrauen, aber auch wie viel Religiosität. Es ist keine Christen-Provokation, Christus für sich selbst aus der Bibel neu zu interpretieren, die Provokation liegt im Anspruch der Kirchen auf eine „heilige Dreifaltigkeit“.

Wenn Jesus auch nur halbwegs derjenige war, den uns die drei Synoptiker vermitteln wollten, dann war er vor allem ein gläubiger Jude, Prediger, Täufer, Rabbiner und Prophet. Für keinen der vier genannten Lebensentwürfe gilt im alten Testament das Verbot, eine Frau physisch zu lieben.

Jedes Jahr ist wieder Frühjahr, und natürlich entdecken in jedem Jahr junge Frauen, dass es Zeit wird, zu lernen, wie man einem Mann irgendwelche Freuden bereitet. Da sitzen sie nun auf dem Sofa – und dann? Wird sie die Stellen finden, an denen er wirklich reizbar ist?

Nun, für die ersten drei brauchen die Anfängerinnen nicht einmal ein Kleidungsstück zu berühren – vermutlich sind sie sogar noch für „True-Love-Waits“-Adeptinnen erlaubt. Was Frauen immer wieder überrascht: Hände sind eine sehr erogene Zone, und falls sie seine Finger in Rotwein oder Champagner tauchen und sie dann sanft ablecken, können sie ihn anschließend voraussichtlich um den Finger wickeln – und fragen sie jetzt bitte nicht, ob dies auch mit Bier oder Cola funktioniert.

Oh, bevor ich vergesse, es ihnen zu erzählen – diese Tipps stammen aus dem Männermagazin Ask Men. Ab und zu lohnt es sich, beim Feind nachzulesen, um den Kampf zu gewinnen.

Brauchen sie noch ein paar Kleinigkeiten, um sich und ihre Liebhaber zu erfreuen? Versuchen sie es mal mit der Marke mit dem kleinen Geheimnis: Victoria’s Secret. Die Leute machen gerade Winterschlussverkauf und schmeißen Höschen und Tops ab ca. 4 US-Dollar heraus. Ein Tipp (nicht nur für Damen): Kaufen sie viel auf einmal, dann halten sie die Versandkosten gering – und seien sie schnell.

Der frühe Vogel fängt den Wurm, sagen die Angelsachsen. Die Links führen zu der Größe „M“ – sie können dies aber modifizieren.

Alle Preise ohne Gewähr.

Wenn sie ihren Liebhaber, Freund oder auch Ehemann mal so richtig heiß machen wollen, dann sollten sie mal einen Blick auf die Webseite des erst 1994 gegründeten Unternehmens Agent Provocateur werfen. Die Wäsche, die dort verkauft wird, gilt als die gewagteste der Branche, sodass Fleshbot gar dichtete, sie hätten „Slips mit sichtbarer Landebahn“. Hier jedenfalls finden sie die neue Frühjahrskollektion.

Aber nicht solche ein Slip ist es, den ich ihnen ans Herz legen möchte, sondern ein Negligé, das dank eines fellähnlichen Marabu-Besatzes garantiert den Jäger ihn ihm weckt – sie brauchen für ihn keinesfalls ein Affenkostüm und auch die Palmen und Lianen können sie weglassen. Nur das Licht sollte noch eine Weile anbleiben, damit er auch sieht, was er an ihnen hat.

Der Tag beginnt bei mir heute mit Blogywood. Er ist so eine Art „ich schreibe alles, solange ich es nicht selbst schreiben muss“-Blogger, aber er ist repräsentativ für einen großen Teil der amerikanischen Bloggerszenerie: Alles, was effektheischend und belanglos ist, kommt bei ihnen zu neuen Ehren. Ein paar Sätze, flapsig hingeschrieben, oft nur ein einziger Satz – dann der Link. Ich gestehe, dass auch ein Teil meiner Leser das belanglose Zeug will, und so gucke ich halt öfter mal nach bei Blogywood.

Dort kann man dann abgeschriebene Texte lesen, so wie diesen:

„Distracted by billboards? Offended by their sexist, ageist content? Want to drive safely, with your attention not being diverted by catchy images and slogans? As a tourist, would you like to observe historical monuments and beautiful views, rather than companies logos overlapping them? Not happy with commercialization, visual pollution of public spaces?” (SeeFree® Visual Spam Blocking System™, die auch das Copyright am kursiven Text haben).

Nun, es folgt ein Produkt, für das auf diese weise Gratiswerbung betrieben wird, und die nicht nur bei Blogywood, sondern in dutzenden anderer amerikanischer Blogs – und glauben sie nicht, dass dieses Produkt dort etwa ernsthaft diskutiert oder möglicherweise gar in Frage gestellt wird – nein, es wird dafür geworben, was das Zeug hält. Offenbar betrachten es viele namhafte Blogger als ihre Aufgabe, ständig kritiklos für Technikprodukte zu werben – auch deutsche Blogger machen da keine Ausnahme.

Da die elektronische Brille (denn um eine solche handelt es sich) angeblich „visual Spam“ filtert, nützt den Bloggern natürlich auch noch dies – „Spam“ wird immer wieder als Suchwort verwendet. Wie die Brille freilich Werbung von großflächigen Verkehrszeichen trennt, wird in der Werbung nicht gesagt.

Die Wissenschaft verkündet eine neue Botschaft: Kaugummi strafft die Brüste, und vielleicht vergrößert regelmäßiges Kaugummikauen sie gar. Natürlich kommt nicht jedes Kaugummi in Frage, sondern nur B2Up, das Bust-Up Kaugummi.

Die Kraft des Gummis liegt freilich nicht im Kauen, sondern in den Wirkstoffen der Pflanze Pueraria mirifica (Kudzu) , deren Knollen Phytoöstrogene enthalten sollen, also pflanzliche Wirkstoffe, die den Östrogenen verwandt sind. Ob der Wirkstoff freilich tatsächlich die Brüste strafft oder gar vergrößert, ist nach dem Inhalt des Artikels der BBC umstritten.

In den meisten Publikationen über Phytoöstrogene wird ohnehin Soja als Mittel der Wahl bevorzugt.

Zunächst muss ich sagen: Ich wurde mit der Nase darauf gestoßen. Erst wollte ich nicht mal darüber schreiben, weil die Stuten-, und Hengstkämpfe, die regelmäßig in Weblogs ausgetragen werden, mich erstens langweilen und ich zweitens verhindern will, dass sie auf meine Seite überschwappen.

Der ursprüngliche Autor hatte wohl etwas anderes im Sinn, als er eine Rede von Willy Brandt einer von Horst Köhler gegenüberstellte, was beiden gegenüber nicht fair ist. Aber wer erwartet schon Fairness von Blogs? Sie etwa?

Doch dann passierte das, was ich an Blogs so hasse: Irgendjemand spring herein, dreht den Spieß für seine Zwecke um und salbadert auf Teufel komm heraus über sein Lieblingsthema. Diesmal handelt es sich um eine Dame, die uns vehement klar zu machen versucht, dass Willy Brandts Leben nun mal völlig neu gesehen werden müsste – durch die Brille der Feministin.

Das Problem ist, dass Leute auf solche Manipulationen hereinfallen. Nachdem ein bisschen Brandt nicht ausreichte, wurde ein bisschen Rodin nachgereicht, und als dies auch noch nicht funktionierte, ein bisschen Gretchen Dutschke und schließlich endet alles darin, dass die Tischplatte durch die Frauenfaust wackelt und man an der Fleischtheke von Supermärkten irgendwas ausprobieren kann, was mit Massekälbern zu tun hat.

Was wurde am Ende gewonnen? Gar nichts. Brandt blieb Brandt und Köhler blieb Köhler. Eine Dame hat einen Haufen Dampf abgelassen zu einem Thema, das (nicht nur) dort äußerst unpassend war. Schließlich der überwiegend vergebliche Versuch des Bloggers W.v.S., dagegen zu halten. Vergeblich, weil es mindestens für Männer aussichtslos ist, sich mit plakativ agrumentierenden Feministinnen zu streiten, zumal die Bloggerin, wenn es denn hart auf hart geht, sofort ins nächste rhetorische Mauseloch schlüpft.

Was bleibt? Ein angeblich verwirrter W.v.S., den die Auseinandersetzung sichtlich beeindruckte und der am Ende sogar seine Leser fragte, ob er sexistisch oder frauenfeindlich wäre.

Falls sie gerne wissen möchten, was ich dazu zu sagen habe: Seien sie, liebe Mitmenschen, ob sie nun Frauen oder Männer sind, einfach immer authentisch, in vulgo „so, wie sie eben sind“. Sonst noch etwas? Ja. Lassen sie bitte die Toten ruhen. Sie können sich nicht mehr wehren. Willy Brandt nicht, Rudi Dutschke nicht und Rodin erst recht nicht.

Ach ja: Sollten sie sich nun für die Bloggerin interessieren, die sich so wirksam ins Bild gebracht hat: Hier ihr Blog auf Twoday und dort ihrer auf 20six.

 

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