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Im Streit zwischen drei Bloggern und der Firma Apple Computer hat jetzt ein Gericht entschieden, dass die Blogger ihre Informationsquellen über ein neues, angeblich geheimes Produkt preisgeben müssen. Damit hat das Gericht den Bloggern nicht den gleichen Status wie anderen Journalisten zugestanden – ein Rückschritt für die freie Meinungsäußerung, wie ich meine.

Apples Verhalten ist dabei mehr als unverständlich, denn anders als andere Computer-Hersteller lebt Apple hauptsächlich von der Mund-zu-Mund-Propaganda für seine Computerprodukte, und die Fan-Webseiten, zu denen auch die Webseiten der drei Blogger gehören, helfen erheblich, neue Apple-Fans zu rekrutieren.

Man wird abwarten müssen, ob Apples Rechtsabteilung so weiter macht oder man bei Apple zu der Meinung kommt, dass eine schlechte PR, wie sie der Angriff auf Blogger allgemein darstellt, kaum positive Auswirkungen auf den Nischenmarkt haben wird, den Apple gegenwärtig bedient.

Ich habe mir schon seit Tagen Gedanken über Jimmiz Journal gemacht. Schreibt wenig, der Mann, dachte ich. Doch heute, nach seinem neuesten Beitrag, wurde ich mal wieder an etwas erinnert: Das Leben findet nicht in Blogs statt, sondern dort draußen in der Welt.

Vorläufig verabschiedete sich „Jim“ auch aus seinem Blog. Aus gesundheitlichen Gründen. Kann ich ihm nachfühlen – man hat nur ein Herz.

Jim schreibtSpäter irgendwann mal komme ich als Blogger sicher wieder. Mit einem anderen Projekt. Jimmiz Journal steckte seit längerer Zeit auch in einer Sackgasse“. Oh, Jim, bleib nicht zu lange weg. Viellicht bleibt dir ja zwischen deinen Spaziergängen noch einmal etwas Zeit – es muss nicht täglich sein.

Woher er nur sein Wissen über Blogs hat, der Herr Wolfgang Lünenbürger- Reidenbach? Ich schrieb bereits über ihn, aber eine neue Pressemitteilung machte mich dann doch stutzig: "news aktuell" ist nämlich eine Tochtergesellschaft der Deutschen Presse-Agentur, und was ich nicht wusste, ist dies: Herr Lünenbürger- Reidenbacher beobachtet „unter anderem neue Entwicklungen in der Kommunikationsbranche“.

Jedenfalls soll dies noch verkündet werden: In Hamburg findet am 15. April ein Workshop statt – über Blogs und mit Wolfgang Lünenbürger- Reidenbach. Ich würde gerne mal Mäuschen spielen, was er dort so erzählt, denn bislang haben Weblogs noch recht wenig zur PR beigetragen.

Armani zielt ganz auf Frauen ab, die wissen, welche inneren Werte sie haben – und da darf das Äußere eben auch wertvoll sein. Die Dame, die hier hauptsächlich durch die ebenso lässige wie provozierende Körperhaltung, das Rothaar und die auffällig geschminkten Lippen wirkt, muss unbedingt näher betrachtet werden.

Sind wir näher an sie herangetreten, entsteht ein neues Bild – ein Gesicht, außen fast bewegungslos, offenbart uns dennoch, dass dahinter etwas verborgen ist – Intelligenz? Abenteuerlust? Erotische Bereitschaft? Jetzt müssten wir sie ansprechen, wenn denn der Blick auf dem Gesicht bleibt, denn offenbar liegen die Brüste nicht von ungefähr so frei – Madame will zeigen, dass sie schöne, straffe Brüste hat.

Das Eis auf ihrem Gesicht? Es wird bald schmelzen – sehen sie sich ihre Haltung an: Die Beine liegen zwar züchtig und damenhaft aneinander, doch ihr Oberkörper wirkt einladend – nicht für jeden Mann, versteht sich – aber für den Richtigen.

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© Foto: 2005 by Giorgio Armani, Ausschnitt rechts aus Originalbild, veröffentlicht in VOGUE 03/2005

Wenn ich schon draußen keinen Frühling sehen kann, und die Erotik-Nachrichten auch noch ein wenig eingefroren sind, dann will ich doch wenigstens dies Kundtun: Die Frühjahrsmode ist ebenso erotisch wie die Werbung dafür. Der Bericht über die Instinkte, die die Branche diesmal in den Damen zu wecken hofft, später, hier erst mal ein Ausblick aus der VOGUE.

Der BH ist von Fifi Chachnil, fotografiert hat Thomas Nützl

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© für das Foto: VOGUE 2005

Das wöchentliche Geblubber aus den Algen – fast immer sonntags

Zirkus Bloggiani brachte in den vergangenen Monaten immer mehr Menschen, Tiere Sensationen hervor – und wer nicht in jeder Vorstellung war, der glaubte, etwas versäumt zu haben - falls man dem öffentlichen Getöse glaubt. Doch mittlerweile scheinen die Artisten lustlos unter der Zirkuskuppel zu sitzen, die Tiere werden immer zahmer und putziger, und die Sensationen – ach, wenn wir doch welche hätten. Da wird gerade zum was-weiß-ich-wie-vielten Mal der Spreeblick ausgebuddelt, wenn man etwas über den „Erfolg“ der Blogger schreiben möchte.

Tatsächlich wird es stiller in jenem Teil der Bloggerwelt, in der nicht irgendein Schaubudenansager täglich ein Titelgemisch in die Menge brüllt, so wie es der Schockwellenreiter oder Bloggywood tun. „In der ersten Abteilung sehen sie den kleinen, furchtlosen Ofensturz , wie er der Bestie Mikrosofia den Kopf in das weit aufgerissene Maul steckt“, in der zweiten dann „die Königin der blauen Luft, Miss Kolchosa, und ihr Luftakt über den Wolken mit dreifachem Salto mortale neben das soziale Netz“ und was dergleichen mehr ist. Das muss man dem „Schockwellenreiter“ lassen – aus Computerthemen, Linksaußenpolitik und ein bisschen Blödsinn kocht er täglich einen Eintopf, der sogar mir ab und an schmeckt – es sei denn, es gäbe gerade Schlangenfraß.

Kommen wir von den großen Schaubuden der Welt zu der kleinen Kaschemme, in der die Mädchen aus ihren Handtäschchen plaudern. Ab und an taucht wieder einmal eine Erotikbloggerin auf. Auch sie werfen, wie die Schaubudenansager, erst einmal eine kleine Münze auf den Boden, damit die Leute neugierig vor der Bude stehen, in der Miss Lorelau gleich ihre große Schau zeigt. Merkwürdig, dass in derartigen Blogs so oft Schilder herumstehen: „Wenn sie mich kennen lernen wollen, werden sie mich kennen lernen“. Das ist natürlich nicht das Einzige, was Erotik-Bloggerinnen zu sagen haben, sie haben auch eine Mission – mir ist nur leider entfallen, welche. Wer es unbedingt lesen muss, wird hier fündig. Doch ich gebe zu: Ich lese auch diese Blogs, aber wirklich immer seltener – die männlichen Gegenstücke, nebenbei bemerkt, auch. Sogar die RSS-Feeds habe ich abgeschaltet, zum Beispiel den zu diesem hier.

Bloggen oder nicht Bloggen? Manche können sich offenbar nicht entscheiden: In Norddeutschland sagt man „Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln“ und drückt damit aus, dass man nicht hält von den Wankelmütigen. Wer nicht einmal dazu steht, aufzuhören, wenn er sich mit lautem Getöse verabschiedet hat, verdient nicht einmal einen zweiten Kommentar dazu.

Indessen eröffnen immer mehr Leute Blogs: Politiker und Gewerbetreibende, zum Beispiel. Und es gibt einen neuen Beruf: Blog-Berater. Ob freilich alle gut beraten waren, ein Blog zu eröffnen? Es reicht ja nicht, nichts zu sagen zu haben, um ein Blog zu betreiben. Man muss auch noch das auslassen, was man besser nicht sagen sollte. Sonst geht es einem bald wie Herrn Dittrich, dem Ex-Juli-Vorsitzenden.

In diesem Sinne – bloggen sie alle schön weiter. Aber vergessen sie nicht, dass alles, was in ihrem Blog steht, noch viele, viele Jahre bei Google nachzulesen ist.

 

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