anstoss

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Nachdem ich in den letzten Tagen mit Suchanfragen nach Bettys Bett konfrontiert wurde, habe ich mir natürlich mal wieder Gedanken gemacht – und fand, dass erneut eine Bloggerin verschwunden ist, die hier erotische Inhalte hinterlassen hatte. Getilgt wird aber nichts, wie man hier nochmal sehen kann – aber wo das Bett jetzt steht, weiß ich ebenso wenig, wie ich den Grund ihres Verschwindens kenne. Was sagte noch das Kaninchen zum Kaninchen? Frage niemals, warum ein Kaninchen fehlt.

Ein Blogger aus den Niederlanden muss wohl Studien in Anatomie betreiben, allerdings wie es scheint, ausschließlich an Frauen. Ich erinnere mich dabei dunkel an einen Receiver, für den der Hersteller warb: „So sieht er an aus – und so sieht er aus aus“. Beim Blogger sieht man die Damen auch immer zuerst, wie sie an(gezogen) aussehen, dann, wie sie aus(gezogen ) aussehen. Aufgenommen hat er (oder jemand) sie nach Art der Verbrecherfotos.

Nach kurzer Überlegung: Lasst uns lieber mehr davon sehen, wie sie an(gezogen) aussehen. Da bleibt uns wenigstens die Illusion.

((Achtung! Auf den oben angeführten Link erscheinen Fotos völlig unbekleideter Frauen. Wer deartige Bilder nicht sehen will, wird gebeten, diesen Beitrag zu übergehen).

Was hat Lenin mit Erotik zu tun? Wahrscheinlich nichts. Die Betreiber einer Webseite lieben es allerdings, mehr oder weniger nackte Damen vor Wladimir Iljitsch Porträt zu setzen. Weil er so männlich ist? Wir wissen es nicht. Als ich die Seite besuchte, gab es überwiegend leidlich sittsame Fotos. Auf diesem hier hält man Herrn Lenin allerdings die Augen zu – auf anderen durfte er zusehen.

Nehmen wir einmal an, es ginge darum, die deutsche Wirtschaft anzukurbeln: Bräuchten wir da nicht einige zündende Ideen? Ich gebe zu, sie könnten vielleicht etwas sinnvoller sein als nervige Klingeltöne – aber warum die Klingelton-Macher jetzt bei Bloggern genüsslich heruntergeputzt werden, ist mir auch nicht klar. Und der Spreeblick? Was ist los mit dem selbst ernannten Verbraucherschutzmagazin?

Wenn ich so frage, werden sie es erraten haben – eigentlich gar nichts. Immerhin gab es jüngst einen witzigen Beitrag – eine Werbung für Klingeltöne der etwas anderen Art – vom Blog des London Symphony Orchestras. Sie kosten allerdings auch 4,50 EUR.

Alle Preisangaben ohne jegliche Gewähr

Ja, freilich hat „Don Alphonso“ etwas geschrieben, das wie ein Buch aussieht, und ja, selbstverständlich muss man für dieses Erzeugnis Werbung machen, auch wenn es schon hoffnungslos veraltet war, als es erschien. Und deshalb: das alte Kleppergaulthema „Blogs: Konkurrenz für etablierte Medien“ nochmals auf die Bühne zu hieven – dazu gehört schon eine Menge Chuzpe, wenn ich mal so sagen darf.

Blogger gelten (warum auch immer) als die Verkörperung des schillerschen Menschen: Edel, hilfreich und gut sollen sie sein, nichts als ihre Überzeugung vertreten sollen sie, und kein Windstoß soll sie von dieser ihrer edlen Meinung abbringen.

Was läge da näher, als, sagen wir, über Blogger edle Gesichtscremes, Tomatenpflanzen oder Kondome zu verkaufen? Mit dem ehrlichen Bloggerinnen- oder Bloggergesicht müsste es doch ein Leichtes sein, so etwas zu tun?

Zitat: „Mit Hilfe neuer Technologien und modifizierter Vertragsbedingungen können Marketingexperten schnell von Blog zu Blog wechseln, um die Aufmerksamkeit der Kunden immer aufs Neue zu erhaschen“.

Nein, ich weiß, niemand bloggt wegen des schnöden Mammons, es sei denn, Leute in der Sexbranche – bis heute. Wer sagt, dass sich dies nicht ändern könnte? Heute ist man aus Überzeugung für Open-Source und gegen Microsoft und lässt keinen Tag vergehen, an dem nicht wieder so ein „wichtiger“ Beitrag erscheint – warum soll man nicht morgen für – na sagen wir, für kubanischen Rum und gegen den Rum der französischen Antillen sein?

Ich verweise mal auf diesen Artikel, bei dem man freilich ganz schön zwischen den Zeilen lesen muss, wenn man ihn verstehen will.

Im Streit zwischen drei Bloggern und dem Computerherstellers Apple geht es nicht nur heiß zu, sondern auch die Tatsachen werden nach Belieben verdreht. So weisen zahlreiche Presserzeugnisse darauf hin, ein Gericht in Kalifornien habe einen Unterschied zwischen Bloggern und professionellen Journalisten gemacht, als es entschied, dass Apple ein Recht darauf habe, nachzuforschen, wer die Firmengeheimnisse an die Öffentlichkeit gebracht habe.

Doch dem Gericht ging es um etwas anderes: Die Veröffentlichung von Firmengeheimnissen, so das Gericht, käme vielmehr einem Diebstahl gleich, und der Schutz von Unternehmensinformationen sei „durch kalifornisches Recht und andere Gerichtsurteile längst bestätigt“.

Wobei dies mal klar wäre: Wer Firmengeheimnisse der Konkurrenz zuspielt, ist ein ganz gewöhnlicher Verbrecher. Die Methode freilich, dies über ein Blog zu tun, ist neu – und nach wie vor ergibt sich die Frage: Wie sollen Blogger, also blutige Laien im Presserecht, eigentlich erkennen, welche Informationen ihnen die Firmen als „geheim“ zuspielen, damit sie veröffentlich werden und welche Informationen Insider-Verbrecher dazu benutzen, um sie just auf diesem Weg an die Konkurrenz zu liefern und so den Geschäftserfolg zu verhindern?

Wer immer Lust am Fleischlichen hat, ist auf dieser Webseite ausgezeichnet aufgehoben. Ich fürchte allerdings, die Sache wird nach zwei bis drei Tagen etwas langweilig.



via Bloggywood

 

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