Zunächst muss ich sagen: Ich wurde mit der Nase darauf gestoßen. Erst wollte ich nicht mal darüber schreiben, weil die Stuten-, und Hengstkämpfe, die regelmäßig in Weblogs ausgetragen werden, mich erstens langweilen und ich zweitens verhindern will, dass sie auf meine Seite überschwappen.
Der ursprüngliche Autor hatte wohl etwas anderes im Sinn, als er eine Rede von Willy Brandt einer von Horst Köhler gegenüberstellte, was beiden gegenüber nicht fair ist. Aber wer erwartet schon Fairness von Blogs? Sie etwa?
Doch dann passierte das, was ich an Blogs so hasse: Irgendjemand spring herein, dreht den Spieß für seine Zwecke um und salbadert auf Teufel komm heraus über sein Lieblingsthema. Diesmal handelt es sich um eine Dame, die uns vehement klar zu machen versucht, dass Willy Brandts Leben nun mal völlig neu gesehen werden müsste – durch die Brille der Feministin.
Das Problem ist, dass Leute auf solche Manipulationen hereinfallen. Nachdem ein bisschen Brandt nicht ausreichte, wurde ein bisschen Rodin nachgereicht, und als dies auch noch nicht funktionierte, ein bisschen Gretchen Dutschke und schließlich endet alles darin, dass die Tischplatte durch die Frauenfaust wackelt und man an der Fleischtheke von Supermärkten irgendwas ausprobieren kann, was mit Massekälbern zu tun hat.
Was wurde am Ende gewonnen? Gar nichts. Brandt blieb Brandt und Köhler blieb Köhler. Eine Dame hat einen Haufen Dampf abgelassen zu einem Thema, das (nicht nur) dort äußerst unpassend war. Schließlich der überwiegend vergebliche Versuch des Bloggers W.v.S., dagegen zu halten. Vergeblich, weil es mindestens für Männer aussichtslos ist, sich mit plakativ agrumentierenden Feministinnen zu streiten, zumal die Bloggerin, wenn es denn hart auf hart geht, sofort ins nächste rhetorische Mauseloch schlüpft.
Was bleibt? Ein angeblich verwirrter W.v.S., den die Auseinandersetzung sichtlich beeindruckte und der am Ende sogar seine Leser fragte, ob er sexistisch oder frauenfeindlich wäre.
Falls sie gerne wissen möchten, was ich dazu zu sagen habe: Seien sie, liebe Mitmenschen, ob sie nun Frauen oder Männer sind, einfach immer authentisch, in vulgo „so, wie sie eben sind“. Sonst noch etwas? Ja. Lassen sie bitte die Toten ruhen. Sie können sich nicht mehr wehren. Willy Brandt nicht, Rudi Dutschke nicht und Rodin erst recht nicht.
Ach ja: Sollten sie sich nun für die Bloggerin interessieren, die sich so wirksam ins Bild gebracht hat: Hier ihr Blog auf Twoday und dort ihrer auf 20six.
Der ursprüngliche Autor hatte wohl etwas anderes im Sinn, als er eine Rede von Willy Brandt einer von Horst Köhler gegenüberstellte, was beiden gegenüber nicht fair ist. Aber wer erwartet schon Fairness von Blogs? Sie etwa?
Doch dann passierte das, was ich an Blogs so hasse: Irgendjemand spring herein, dreht den Spieß für seine Zwecke um und salbadert auf Teufel komm heraus über sein Lieblingsthema. Diesmal handelt es sich um eine Dame, die uns vehement klar zu machen versucht, dass Willy Brandts Leben nun mal völlig neu gesehen werden müsste – durch die Brille der Feministin.
Das Problem ist, dass Leute auf solche Manipulationen hereinfallen. Nachdem ein bisschen Brandt nicht ausreichte, wurde ein bisschen Rodin nachgereicht, und als dies auch noch nicht funktionierte, ein bisschen Gretchen Dutschke und schließlich endet alles darin, dass die Tischplatte durch die Frauenfaust wackelt und man an der Fleischtheke von Supermärkten irgendwas ausprobieren kann, was mit Massekälbern zu tun hat.
Was wurde am Ende gewonnen? Gar nichts. Brandt blieb Brandt und Köhler blieb Köhler. Eine Dame hat einen Haufen Dampf abgelassen zu einem Thema, das (nicht nur) dort äußerst unpassend war. Schließlich der überwiegend vergebliche Versuch des Bloggers W.v.S., dagegen zu halten. Vergeblich, weil es mindestens für Männer aussichtslos ist, sich mit plakativ agrumentierenden Feministinnen zu streiten, zumal die Bloggerin, wenn es denn hart auf hart geht, sofort ins nächste rhetorische Mauseloch schlüpft.
Was bleibt? Ein angeblich verwirrter W.v.S., den die Auseinandersetzung sichtlich beeindruckte und der am Ende sogar seine Leser fragte, ob er sexistisch oder frauenfeindlich wäre.
Falls sie gerne wissen möchten, was ich dazu zu sagen habe: Seien sie, liebe Mitmenschen, ob sie nun Frauen oder Männer sind, einfach immer authentisch, in vulgo „so, wie sie eben sind“. Sonst noch etwas? Ja. Lassen sie bitte die Toten ruhen. Sie können sich nicht mehr wehren. Willy Brandt nicht, Rudi Dutschke nicht und Rodin erst recht nicht.
Ach ja: Sollten sie sich nun für die Bloggerin interessieren, die sich so wirksam ins Bild gebracht hat: Hier ihr Blog auf Twoday und dort ihrer auf 20six.
sehpferd - am Samstag, 19. März 2005, 10:09 - Rubrik: blog nachrichten
Morgaine meinte am 19. Mär, 22:11:
"Die Feministin" hat sich vor langer Zeit mit Willy Brandt und seinen deutsch-deutschen Annäherungsversuchen mit Hilfe des Begriffes Kulturnation beschäftigt. Wer a = Kulturnation sagt, muß b zulassen. b = Kultur definiert sich auch über darüber, wie man mit Frauen umgeht.Soll ich Ihnen die Magisterarbeit faxen oder reicht das als Erklärung?
Die oben genannten Namen aus meinen Blog-Beiträgen illustrieren das Auseinanderdriften von Theorie und gelebter Praxis. Von diesen Scheinheiligkeiten ließen sich noch Tausende finden. Dieser Aufgabe widmen sich zum Glück mittlerweile diverse Wissenschaftsdisziplinen.
Das zum oben Genannten in Kürze.
Nettes Blog haben Sie übrigens hier. Bei meinem nächsten Freitagskommentar zu Sex, Internet und Politik werde ich dann versuchen, Ihre Buchtipps ein bisschen netter zu kommentieren.
Viele Grüße aus dem lustvoll feministischen Lager ;-)
Morgaine
sehpferd antwortete am 19. Mär, 22:53:
Kybernetisches aus dem männlichen Affenhirn
Wie „man mit Frauen umgeht“ ist mir im Zusammenhang mit dem politischen Wirken von Willy Brandt unbesehen völlig gleichgültig. Herr Brandt war das Kind einer anderen Zeit, und wir alle sollten vielleicht nicht so tun, als sei unser Leben so rein wie das von Jesus Christus, sondern zugeben, dass wir alle unsere Höhen und Tiefen sowie einige versteckte kleine Höhlen haben, in denen unsere Vorräte an Katzengold liegen, die wir gegenüber der Bank als echtes Gold ausgegeben haben. Nun, wenn ich alles richtig gelesen habe, dann sind sie ja nicht mehr so jung. Und ab einem gewissen Alter sollte man doch wissen, dass es Sein und Schein ebenso gibt wie Theorie und Praxis. Irgendwie erscheint es mir nicht als eine tolle Erkenntnis, dass beide manchmal auseinander driften und manchmal beisammen sind, und mich wundert schon sehr, dass es sich für die Wissenschaft lohnt, daran ernsthaft zu forschen.
Ich sage es mal mit meinem reduzierten männlichen Affenverstand: Wenn Theorie und Praxis zu weit bei den wichtigen Dingen auseinander driften, dann merken es die Leute und alle achten darauf, dass beides wieder zusammenläuft. Läuft aber alles zusammen, so entsteht nichts Neues und die Leute warten wieder darauf, dass Theorie und Praxis wieder auseinander driften.
Soweit das Wort zum Samstagabend. Das Wort zum Sonntag kommt erst morgen – wie immer in diesem Blog. And by the way: Thanks for the “nice blog”.
Morgaine antwortete am 20. Mär, 10:59:
Affenverstand? Nicht doch. Ich habe da gerade die weisen Worte eines anscheinend (ge)reifen Mannes mit Interesse zur Kenntnis genommen. Die systemtheoretische Antwort lautet, dass bei einem Auseinanderdriften von Theorie und Praxis das alte System austrocknet, weil Sinn nicht mehr als lebenserhaltendes Futter aus der Umwelt gezogen werden kann, sondern neue Subsysteme entstehen, die die fehlende Funktionen des alten ersetzen.In diesem Sinne: Einen schönen Sonntag wünsche ich Ihnen. Ich komme dann mal öfter hier vorbei. Vielleicht finden wir bei Ihnen demnächst auch Büchertipps zu männlichen Orgasmen, geschrieben aus der Feder eines lustvoll liebenden Mannes? Wir Frauen sind schließlich auch daran interessiert, ihm wahre Lust (und Liebe) zu bereiten.