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Die Berliner Autorin Tamara Domentat bürstet 70 Vorurteile gegen Huren gegen den Strich – von „Licht und Schatten“ des Gewerbes über „Gewinn und Verlust“ bis hin zum „Kartell der Gutmenschen“.

Ihr Fazit: Die These, dass Sexarbeit Frauen grundsätzlich psychisch schädigt oder traumatisiert, entbehre jeder Grundlage. Und für die „Retter“, die meist aus den Kreisen bürgerlicher „Gutmenschen“ stammen, hat sie auch wenig übrig: es ginge den Kritikern, so schreibt sie, hauptsächlich darum, die „Hegemonie ihres eigenen Lebensstils als zeitlos mustergültig zu verteidigen“.

Tamara Domentat:
"Laß dich verwöhnen" – Prostitution in Deutschland

Gebundene Ausgabe - 320 Seiten - Aufbau-Verlag
Erscheinungsdatum: Februar 2003
ISBN: 3351025505

Russlands Männer klagen häufiger über Potenzstörungen als andere Männer in 12 Ländern, die miteinander verglichen wurden: 52 Prozent der befragten im Alter zwischen 30 und 60 Jahren sollen demnach wenigstens zeitweilig an Erektionsstörungen leiden. Besser dran sind Franzosen und Deutsche, während Amerikaner (40 Prozent) und Israeli (30 Prozent) schlechter abschnitten.

Verantwortlich für die frustrierende Situation der russischen Männer sei, so ein namhafter russischer Urologe, vor allem Umwelt, Stress, Mangelernährung und Alkohol sowie Bewegungsmangel. „Russland aktuell " glaubt freilich, ein Geheimmittel zu kennen: die Girl-Gruppe „Viagra", die leicht bekleidet durch russische Video-Clips hüpft.

Das Pharmaunternehmen Eli Lilly ist in Österreich unterwegs mit einer Werbekampagne, die durch eine Gesundheitsinitiative untermauert wird. In der Alpenrepublik wirken daran zahlreiche prominente Mediziner mit, die sich für das Programm „Lilly ICOS Life Work Balance Programms“ gewinnen ließen.

Das Potenzmittel „Cialis“, um dessen Promotion es bei der Kampagne eigentlich geht, wird dabei immer geschickt gegen das Konkurrenzprodukt aus dem Hause Pfitzer ausgespielt: Das eigene Produkt wirke nicht nur schneller, sondern die Wirkung halte auch länger an.

Die österreichische Presse verbindet die Lilly-Promotion stets mit der Gallupp-Umfrage „Männer und Sex 2003". Bei der festgestellt wurde, dass recht viele Österreicher bereits in jungen Jahren an Potenzstörungen litten: 12,5 Prozent sollen es unter den 30 bis 39-jährigen Männern sein. Die „Tiroler Tageszeitung " titelte allerdings "jeder zweite Österreicher leide unter Potenzstörungen".

Nachdem das Amtsgericht Alsfeld einem Ehepaar, das ihre Kinder zum notorischen Schulschwänzen anhält, Recht gegeben hatte, kassiert das Landgericht das Urteil wieder.

Die Eltern argumentierten damit, dass sie ihre Kinder „keusch und rein, wie es die Bibel vorgibt" erziehen wollten, dass eben dies aber in den staatlichen Schulen nicht gewährleistet sei. Insbesondere, so die Rechtsanwältin des Ehepaares, würden die Kinder in Staatsschulen „viel zu früh" an das Thema Sex herangeführt. Sie steigerte sich dabei in die Aussage, die Kinder würden jeden Tag Gottes Gebote verletzen, wenn man sie in die Schule schicken würde.

Das Landgericht verneinte nun einen sich daraus ergebenden Gewissensnotstand und sprach eine „letzte Warnung" in Form einer Geldstrafe aus.


Dies alles wusste BBV-net

Pressemitteilungen können einfach wunderbar sein. Das gibt es einen erotischen Kalender, im XXL-Format, der ein „wahres Muss“ für alle Freunde der „Fotographie“ ist.

Er glänzt nicht etwa durch gute Fotografen (sie werden erst gar nicht erwähnt) sondern durch einen „neuartigen Matt- /Hochglanz- /Effektlack“, der die „sinnliche Ausstrahlung der Bilder“ unterstützt.

Nein, liebe „Verlagsunion KG“, da könnt ihr noch so viel Glanzlack draufmachen – Journalisten brauchen keinen Weihrauch, sondern Informationen.

Männliche Hormone wallen beim Flirt

Unter dem Vorwand eines Speicheltests lockte der Wissenschafter James Roney eine Reihe von 18-36-jährigen männlichen Studenten in eine Untersuchung über das Flirtverhalten: Sie sprachen völlig unbefangen mit einer weiblichen Assistentin, die als Flirtobjekt in die Untersuchung eingebaut wurde.

Beim Speicheltest wurde dann festgestellt, dass der Anteil am männlichen Sexualhormon Testosteron um bis zu 30 Prozent stieg – und je mehr der Student von der Assistentin angetan war, umso höher war der Anstieg.

Welchen Wert diese Untersuchung hat, ist freilich zweifelhaft: dass Hormone unser Verhalten beeinflussen, ist nichts an sich Neues. So bezeichnete denn auch ein Wissenschaftler das Ergebnis als „vorhersehbar“, erwähnte aber auch, dass offenkundig noch nie jemand solche Untersuchungen durchgeführt habe.

Jedenfalls waren alle Versuchskaninchen am Ende um 10 Dollar und eine Erfahrung reicher: Auch bei einem Speicheltest ist oft mehr drin, als man sich vorher gedacht hatte.

Sehpferd meint freilich, dass angebliche „wissenschaftliche“ Untersuchungen, die auf die subjektive Beobachtungsgabe von Forschungsassistentinnen beruhen, in den Mülleimer gehören – und nicht in wissenschaftliche Zeitungen.

Mehr kann man in Nature lesen.

 

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