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Bundesbürger, habt fein acht. Wenn es so weitergeht, kommt bald Adenauers „Aktion Saubere Leinwand“ wieder – mit der BILD-Zeitung als oberster deutscher Moralinstanz.

Das geht dann so: BILD glaubt, dass eine Szene in einem TATORT-Krimi so nicht gezeigt werden darf. Nun nutzt BILD ihre Meinungsbildungskraft, um die Biederfrauen und Biedermänner von den Sofas zu holen, es kommt zu angeblichen Protesten: Vor allem von „bayrischen Landespolitikern“. Die gehen offenbar spazieren und treffen dabei ganz zufällig den ARD-Vorsitzenden Thomas Gruber, der ebenfalls ganz zufällig auf den SR-Intendant-Fritz Raff trifft, der dann seine persönliche Schere aus dem Badezimmer holt und mit Hilfe von ein paar Kolleginnen und Kollegen noch schnell am Film ein bisschen herum schnibbelt. Offizielle Lesart: „Es gab vermehrt Kritik an dieser Szene. Deshalb haben wir die Stelle korrigiert“.

Immerhin hat der „Bundesverband Regie“ interveniert -doch die ARD gab sich blauäugig: ARD-Sprecher Rudi Küffner jedenfalls leugnete, dass auf den Intendanten des Saarländischen Rundfunks Druck ausgeübt worden wäre. Nein, natürlich nicht, der hat ja seine Schere aus dem Badezimmer genommen und voller Selbstzweifel selber noch kurz vorher am Film herumgeschnibbelt.

Wie sagte einst der Vorsitzende des denkwürdigen Unternehmens, das ich hier nicht nennen will: „Die Informationen, die ich ihnen heute gebe, haben denjenigen Wahrheitsgehalt, den solche Informationen üblicherweise zu haben pflegen“.
 

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