anstoss

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Ich habe soeben bei Kirschrot die Geschichte eines Blind Dates gelesen, samt der Kommentare, die bei Frauenblogs ja immer recht zahlreich anfallen. Was ich dazu zu sagen hätte? Nun, vielleicht dies: Ich hatte im meinem Leben einige Blinddates – neben den vielleicht 40 bis 50 in Stuttgart eines in Lörrach, eines Kopenhagen, eines in Helsinki und eines in Joburg. Zuletzt hatte ich eines in Budapest, aber das ist eine andere Geschichte.

Bei einem Blind Date ist es so: Erwarte nichts, plane Alternativen, und sei zufrieden, wenn du ein wenig Freude daran hast. Wenn nicht, brich es möglichst bald wieder ab und verabschiede dich mit der Standardfloskel: „Ich rufe dich an“. Der Satz muss stets innerlich ergänzt werden mit „, falls ich jemals wieder ein Verlangen verspüren sollte, deine langweilige Gesellschaft zu ertragen“. Nicht, dass Sie mich missverstehen: Das ist der Satz für die Uneinsichtigen. Anderen kann man auch ruhig einmal: „Nein, leider nicht“ sagen.

Die meisten Blind Dates lassen sich gottlob abbrechen, wenn man sich richtig verhält: Beim ersten Treffen niemals zum Abendessen verabreden. „Ich habe mir überlegt, wie wir es machen und mal einen Tisch im (... folgt ein teures Restaurant) reserviert“. Lehnen sie ab, gleich, ob sie Frau oder Mann sind. Wer so hart rangeht, hat es nötig. Verabreden sie sich zum Kaffee. Wenn Ihnen ihr Partner nach einer Stunde noch gefällt, können sie immer noch essen gehen und danach noch in eine Bar und danach meinetwegen mit ihm/ihr ins Bett. Aber sie können eben auch wieder hinaus.

Was das Zahlen angeht: Wenn sie ein Mann sind und mit ihr in ein vornehmes Restaurant gehen, sollte der Kellner eigentlich fragen, wem er die Rechnung bringen darf, und eigentlich sollte dann sie sagen: „getrennt, bitte“. Sind sie auf eine Blind Date Fopperin hereingefallen, fällt ihr jetzt ein, dass sie die Kreditkarte in ihrem Hotel / ihrem Auto / Ihrer Wohnung vergessen hat. Zahlen sie, bringen sie die Dame (wenn sie höflich sind) dorthin, wo sie sie aufgegabelt haben, und verabschieden sie sich mit den üblichen Floskeln: Sie haben etwas gelernt – dafür sollten sie der Dame dankbar sein. Geben sie ihr dennoch nicht die 100 Euro für das Hotel, die sie wahrscheinlich noch schüchtern anfordern wird (wegen der zu Hause verlegten Kreditkarte) – es ist hinausgeworfenes Geld.

Badboy hat offenbar die Nase voll von den „Asiatischen Sirenen“ und will nun sein eigenes Blog aufbauen. Noch ist es nicht soweit, aber was wir erwarten können, ist eigentlich klar – schöne mehr oder weniger bekleidete Asiatinnen. Wo eigentlich gab es die Differenzen, Badboy?

Der Staatshaushalt muß ausgeglichen sein. Die öffentlichen Schulden müssen verringert, die Arroganz der Behörden muß gemäßigt und kontrolliert werden ... Die Leute sollen wieder lernen zu arbeiten, statt auf öffentliche Rechnung zu leben. (gekürzt)

Marcus Tullius Cicero, 55 v. Chr.

Hier gefunden

Blogger – du bist (wie) ein Diskjockey. Meint jedenfalls ein deutscher Professor namens Oliver Wrede. Demnach verabeiten also Diskjockeys und Blogger „Informationen, die von anderen kommen, zu einem eigenen Arrangement“.

Da können Sie mal sehen, wie wichtig Blogger sind. Wegen der Arrangements. Und wie unwichtig. Wegen der Flüchtigkeit ihres Handelns.

Das Pferd, das wo sieht, sprungte durch Optik Lampes Laden.

Eines ist sicher: Ich bin es nicht. Doch Sehpferde scheinen in Mode zu kommen.

Die Züricher Nikoläuse haben vorgebeugt: Um gar nicht erst in den Verdacht möglicher Missbrauchsvorwürfe seitens der (naturgemäß meist männlichen) Nikoläuse zu kommen, dürfen eben diese keine Kinder mehr auf den Schoß nehmen, meldeten heute verschiedene Zeitungen unter Berufung auf den Züricher Nikolausverband.

Die hochnotpeinliche Befragung nach der Bravheit muss nun also vollzogen werden, während das Kind steht. Nicht berichtet wurde, ob der Nikolaus wenigstens dabei sitzen bleiben darf.

klaeuse

Dieser Nikolaus ist ein Weihnachtsmann und er wurde in Kopenhagen gesichtet.

BILD hat ein neues Thema: Die „Schummelhuren“: Angeblich acht von zehn Huren auf St. Pauli nutzen Tricks, um den Freier den Geschlechtsakt vorzugaukeln. Eine Ex-Hure wird als Kronzeugin zitiert: Man übe mit Bananen und Gurken.

Doch es gibt offenbar Gerechtigkeit auf dieser Welt: Inzwischen sind (wieder nach Informationen der BILD-Zeitung) „Sexspione“ unterwegs, also getarnte Freier, die sich von der Qualität der Arbeit der Damen überzeugen.

Vielleicht bringt BILD morgen einen Artikel, dass interessierte Huren und Zuhälter eine „Sexgegenspionage“ aufbauen, um Sexspione dingfest zu machen?

Wenn eine erwachsene Frau mit einem Dreizehnjährigen das Bett teilt, muss man sich wohl immer fragen, was denn eigentlich die Erwachsene motiviert, sich in dieser Weise eines jungen Mannes zu bedienen - unabhängig davon, ob es nun strafbar ist oder nicht.

Wenn sie dann noch Lehrerin ist und er ihr Schüler, so ist dies nicht nur äußerst befremdlich, sondern wird zudem mit schärferen Strafen bedroht - das ist auch gut so.

Aber warum bitte dichten dann Redakteure Überschriften wie "Note Sex“: Lehrerin muss 30 Monate im Knast "nachsitzen"? Bei jeder anderen kriminellen Handlung, die der Allgemeinheit unverständlich ist, versucht die Presse doch sonst, die Hintergründe zu erklären – sogar noch bei Terroristen, Chaoten und Randalierern. Man denke nur an die Vorgänge in Frankreich. Doch sobald es um Sex geht, ist dies nach Meinung der Redakteure offenbar unnötig.

Es geht also gar nicht um den Fall, sondern nur darum, die Sensation zu verbreiten, und dies führt zu dem Schluss, dass fast jede Zeitung ist mittlerweile BILD-infiziert ist und angeblich Sensationen nur um der Sensationen willen bringt. In Wahrheit verbergen sich dahinter meist menschliche Tragödien. Von ihnen erfahren wir nichts.

 

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