anstoss

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Sex blogs are ten a penny these days, but there are very few that are actually worth reading. This is certainly one of those few.

The problem with writing a sex blog is overcoming the awkward terminology that can hamstring projects like this from the start. The English language has never really been monumentally successful at finding words to do with sex that don't sound coarse or make people snigger. But Eros, Logos shows that these obstacles can be overcome with just plain, straightforward writing talent.


In Deutschland gibt es Sexblogs ja inzwischen auch im Dutzend billiger – aber die Schwierigkeiten sind doch ganz ähnlich. Finden sie nicht auch?

Muss einfach noch durch ein Bild gewürdigt werden: Mein letzter Herbst im Markgräflerland.

herbstboten

Ohne Worte.

guckschmuck

Und auch eine Antwort auf Kirschrot

Dies will ich Ihnen gleich zu Beginn sagen: Blind Dates sind nur etwas für die Hartgesottenen unter uns – und das gilt für Frauen wie auch für Männer. Wer nicht bereits ist, Enttäuschungen wegzustecken, ja selbst persönliche Angriffe, der sollte besser gar nicht erst aus dem Haus gehen – geschweige denn zu einem Blind Date.

Ich schrieb schon gestern Nacht: Erwarten sie gar nichts. Das ist die beste Voraussetzung, nicht enttäuscht zu werden. Auf der anderen Seite: Seien Sie auf alles vorbereitet. Nehmen sie, was angeboten wird, wenn es ihnen gefällt. Kondome gehören selbstverständlich ins Handtäschchen oder in die Hosentasche.

Ich schreibe dies mal für die Herren, aber für Damen gilt es nach Änderung einzelner Wörter auch – und es ist durchaus unter anderem auch als eine Antwort auf das gemeint, was Kirschrot in ihrem Blog schreibt.

Machen Sie sich dies klar: Etwa ein Drittel der Damen, mit denen sie in Kontakt kommen, haben wegen gravierender persönlicher Mängel eigentlich keine Chance am Partnermarkt. Man kann es ihnen nicht verdenken, dass sie sich dennoch ständig um Partner bemühen, aber man muss diese Tatsache im Auge behalten: Sie eignen sich nicht für dauerhafte Beziehungen und sind selbst in Kurzzeitbeziehungen meist viel zu problematisch.

Ein weiteres Drittel sind weder Fisch noch Fleisch. Sie wollen vor allem nichts aufgeben wegen der Beziehung, die sie anstreben. Das erklären sie ihnen mehr oder weniger blumig – hoffentlich bereits am ersten Tag, damit sie wissen, woran sie sind. In der Regel erkennen sie solche Damen daran, dass sie viel von ihren „Ansprüchen“ reden. Wenn sie eine Beziehung von kurzer Dauer wollen: Auf die Liebe verstehen sich die meist von ihnen.

Das letzte Drittel gilt es zu erforschen: Meist hatten die Damen bislang eher die Karriere im Kopf, oder sie wollen nach reiflicher Überlegung eine neue Dauerbeziehung eingehen. Bei diesen Damen ist die grundsätzliche Entscheidung gefallen, sie innerhalb einer gewissen Zeit wieder zu binden, und sie suche nun danach, die Spreu vom Weizen zu trennen – ein ähnlich schwieriges Unterfangen. Aber aus Frauensicht steht schon genug im Web.

Da drei Drittel bereits ein Ganzes ergibt, erwähne ich nicht die Schwindlerinnen, die bei den Blinddates einen Bodensatz darstellen. Sie benutzen diesen Weg, um Männer für eine Nacht einzusammeln oder kleine oder größere Betrugsmanöver anzuzetteln. Auch verheiratete Frauen bedienen sich zunehmend der Blind Dates, um Liebhaber zu gewinnen.

Die Kriterien, die Frau Kirschrot in ihrem Blog nennt, können sie, wie ich meine, getrost vergessen - zum großten Teil sind es Oberflächlichkeiten.

1. Kleiden

Kleiden sie sich, wie sie es für gut und richtig halten: Es drückt einen Teil ihrer Persönlichkeit aus. Vermeiden Sie aber, „overdressed“ aufzutreten: Das „große Abendessen“ passt nicht zum Blind Date - und also bleiben Krawatte und Anzug im Schrank. Achten sie auf ihre Kleidung, ihren Schmuck und die Art, wie sie geschminkt ist: Spielt sie viel mit ihrer Äußerlichkeit herum, ist meist innerlich nicht viel Substanz vorhanden.

2. So genannte Höflichkeit

Wer besonderen Wert auf Höflichkeit legt, legt viel Wert auf Äußerlichkeiten. Feine Damen, und noch mehr Damen, die sich gerne als freie Damen herausstellen wollen, achten sehr auf Höflichkeit, so genannte „gute Manieren“ und ähnliche Dinge. Seien sie vorsichtig, wenn sie eine solche Frau treffen: Sie wird noch mehr Präferenzen ähnlicher Art haben. Deswegen dürfen sie dennoch höflich sein: Das Wort „bitte“ ist wirklich nicht schlecht.

3. Nicht gleich essen gehen

Trinken sie einen Kaffee mit ihr oder trinken sie ein Glas Wein mit ihr – das ist unverbindlicher als ein Drei-Gänge-Menü mit ihr einzunehmen. Oder machen sie einen Spaziergang mit ihr – dann sehen sie mehr von ihr als nur ihren Oberkörper. Die bei Kirschrot besprochen Essmanieren sollten beim ersten Treffen nicht die geringste Rolle spielen, es sei denn, die Frau isst nur mit den Fingern, und sie sind nicht in einem indischen Restaurant. Essen eignet sich hingegen gut für ein zweites Treffen: Beim Dessert wird in der Regel die (mindestens innere) Entscheidung getroffen, ob man zu ihr, zu ihm oder gar nicht ins Bett geht.

4. Sinnlichkeit

Entweder Sie spüren ihre Sinnlichkeit oder nicht. Es ist Blödsinn, dass Sie bereits am ersten Abend feststellen können, wie sinnlich ihre Partnerin ist – Menschen, die eine gute Erziehung genossen haben, können sich gegenüber bloßen Beziehungsinteressenten durchaus neutral verhalten. Sie müssen sich mindestens ein zweites Mal unter anderen Bedingungen getroffen haben, um festzustellen, wie sinnlich ihre Partnerin wirklich ist.

5. Bezahlen

Bezahlen darf gar kein Thema sein. Die Dame bezahlt für sich, und sie bezahlen auch für sich. Dieses Thema ist ohnehin gewillkürt: Man geht mit einem Blind Date nicht gleich groß essen. Ist sie langweilig, müssen sie dies höflicherweise stundenlang ertragen, nur weil sie essen gegangen sind. Wenn der Kellner nicht fragt "gemeinsam oder getrenn?", was jeder Kellner beherrschen sollte, dann müssen sie als Mann eben die Dame fragen, ob sie eine getrennte Rechnung wünscht. Sagt sie "gemeinsam", dann sind sie zwar der lackierte, sie wissen dann aber auch, was sie von der Dame zu halten haben.


6. Reden, die man nicht mag

Blind Date Partnerinnen reden entweder Smalltalk oder über das, was sie selbst gerade bewegt. Ist es Ersteres, bemühen sie sich ein oder zweimal um ein neues Thema. Beim dritten Mal schlagen sie vor, das Treffen zu beenden – es ist nutzlos. Ist es das Zweite, hören sie gut zu und stellen sie ergänzende Fragen. Wenn ihnen ein Thema missfällt, sagen sie, warum. Und vor allem: Versuche sie, selbst auch einmal zu Wort zu kommen.

7. Flirten

Ob Flirten zu einem Blind Date gehört, mag jeder Mann selbst entscheiden. Verwöhnte, anspruchsvolle Frauen wollen immer sehr viel beflirtet werden und sie genießen es auch. Allerdings ist ein partnersuchender Mann nicht ausschließlich dazu da, anspruchsvollen Damen einen schönen Abend zu bereiten. Zudem ist Flirten beim Blind Date auch ein Teil der Einladung zum Geschlechtsverkehr. Wer als Frau zu heftig flirtet, fördert entsprechende Reaktionen – und riskiert eventuell, dass die Beziehung genau eine Nacht dauert.

8. Fragen und Antworten

Fragen nach dem Lebensweg sind bei ernst gemeinten Blind Dates durchaus erwünscht – das gilt für beide Seiten. Versuchen sie, den Lebenshintergrund ihrer Blind Date Partnerin zu erhellen und achten sie auf merkwürdige Reaktionen. Beim ersten Mal sollten sie zurückhaltend mit allen Einkommens- und Besitzfragen sein – ob sie Kinder hat, gehört allerdings zu den Fragen, die ihre Partnerin beantworten muss. Bei Kirschrot vermisste ich jeden Hinweis auf den Charakter – es waren, wie es mir erschien, nur Äußerlichkeiten gefragt.

Das wöchentliche Geblubber aus den Algen – fast immer sonntags

Wer mich ein wenig kennt, weiß, dass man mich überzeugen muss, wenn man überhaupt irgendetwas bei mir abladen will, was ich nicht ausdrücklich so bestellt habe. Sehen Sie, und weil das so ist, kann mich niemand von der durchschlagenden Macht der deutschen Blogs überzeugen. In Wahrheit haben Blogger keine Macht, und deswegen reden sie dauernd darüber. Als kleines Beispiel kann ich meinen Konflikt mit drei Firmen nennen, die ich hier wirklich nicht noch einmal alle aufführen will: Im Falle meines alten Internetproviders hatte ich ohne jeden Zweifel recht – doch weder die persönliche Initiative noch das Blog brachten den Durchbruch, und auch INTERNET PROFESSIONELL, die sich ruhig etwas engagierter hätten zeigen könnten, weisen ihrem Abonnenten Sehpferd die kalte Schulter. Nun, ich hatte schon lange vor, das Abonnement zu kündigen. Arroganz zahlt sich nicht aus. Wie kam es aber nun zum Durchbruch? Durch einen engagierten Redakteur einer Tageszeitung und eine Intervention bei der Hausbank des Unternehmens. Das Blog? Ich hätte mir jede Zeile sparen können.

Inzwischen beschäftige ich mich – ich schrieb es bereits – ja wieder sehr mit meinem privaten Glück und ein paar Dingen, die im Rahmen meines sich verändernden Lebens eben auch bedacht werden müssen.

Niemand in diesem Land weiß besser, was „Eigentum verpflichtet“ bedeutet, als die kleinen privaten Immobilienbesitzer, zu denen auch ich gehöre: Wie erhalten unsere Stadt in der Substanz, bestimmen ihr Aussehen und sorgen gegebenenfalls dafür, dass Menschen, die zu uns ziehen wollen, auch Wohnraum vorfinden. Was wir als Dank dafür bekommen? Hohe Gebühren, durchgängig viel zu niedrige Mieten und in manchen Regionen erhebliche Wertverluste. Nein, ich lamentiere nicht – das ist das Risiko, das wir tragen. Nur dies sei erlaubt zu sagen: Ich fühle mich meinem Eigentum verpflichtet, und ich brauche keine Erinnerung der Sozialdemokratie, wie jüngst im Wahlkampf geschehen. Inzwischen verkaufe ich meine Immobilien, weil ich Auslandpläne habe – aber auch dies kann ich Ihnen sagen. Leicht ist es nicht in einem Land, dessen Bürger ängstlich in den Mauselöchern sitzen.

Ich habe mein Leben minimalisiert – sehen sie, es ist teuer und völlig überflüssig, immer das Neueste und den modernsten Designerschnickschnack zu haben. Meine alte Nikon FM fotografiert wie am ersten Tag, obwohl sie reichlich angejahrt ist, und sehen sie, selbst meine Ashai Pentax, die ich im letzten Jahr verkauft habe, hätte noch funktioniert.

Das Wesentliche ändert sich – ich habe meine Jazzplatten jetzt durch sieben Wohnungen geschleppt – und das war es. Im letzten Jahr hat ein netter Mensch alle meine LPs mit modernem Jazz gekauft (extrem günstig, wie ich sagen darf), doch immer noch liegen hier über 100 Platten mit altem Jazz herum, und selbst die Schatzsuche im Keller bringt immer noch etwas hervor, und nicht nur das – da gibt es sogar noch Poster, die nicht unbedingt auf den Müll gehören). Auch interessant: Ein Paar Rank Wharfedale-Boxen „The Denton“ von ungefähr 1968 – eine ausgezeichnete englische Box zu Zeiten, als in Deutschland noch der „Taunus-Sound“ verherrlicht wurde. Dazu meine ältesten Designer-Möbel: Der Farner-Sessel aus dem Hause Bofinger. So liegt denn ein Teil des Lebens im Keller verborgen – und wird vielleicht nicht einmal mehr mitgehen in meine neue Wohnung.

Ab und an erinnere ich mich, dass ich ein Blog führe. Es ist gegenwärtig die zweite Wahl. Die erste Wahl ist das Leben.

 

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