anstoss

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Ich muss gestehen, ich hätte überhaupt nicht gewusst, wer Maria Rauch-Kallat ist. Aber ich habe eine gute Entschuldigung: Ich bin ja kein Österreicher. In diesem Fall sollte ich vielleicht sagen: Gottseidank bin ich kein Österreicher, sonst müsste ich mich ja nun angesprochen fühlen.

Na denn: „Man(n) glaubt es kaum. Frau braucht Zeit und Raum“. Interessant. Ich wusste, dass die Käfig-, Terrarien- und Aquarienhaltung von Frauen nicht artgerecht ist, aber wie viel Raum brauchen diese Exemplare eigentlich? Ist die Haltung in Zweiraumwohnungen (Ost) oder Zweizimmerwohnungen (West) akzeptabel? Vor allem aber: Wie verhält sich die Quadratmeterzahl der Wohnung zum freien Auslauf?

Mir fiel auch gleich ein, dass Frauen Zeit brauchen. Vor dem Theater, Konzert oder Ball unter Umständen drei Stunden, um Unterwäsche, Rock, Bluse, Schuhe und Handtasche auszuwählen und hernach den Nagellack zu wechseln, weil er nicht passt. Die meisten Männer finden das nicht so schlimm: Schließlich brezeln sich die Damen ja auch für sie auf.

Ach, so war das gar nicht gemeint?

Vielleicht sollten Männer nur brav sein, kräftig Kohle anschleppen und ansonsten die Schnauze halten, denn wenn du nicht brav bist, du Idiot von einem Mann, dann verbrenne ich dir morgen dein Lieblingshemd mit dem Bügeleisen – jawoll, und wenn du dann nicht am Boden liegst und mir die Schuhspitzen meiner 500-Euro-Schuhe ableckst, dann brenne ich dir vielleicht sogar noch durch: Da haste es, Scheißmacker, und dann kannst du Unterhalt zahlen.

Und damit du es nicht vergisst, du Karikatur von einem Mann: „Zusätzlich zu den Sujets wurden post-its entwickelt, die zu Hause etwa auf dem übervollen Mülleimer oder am leeren Kühlschrank angebracht werden können und durch griffige Formulierungen zum Handeln auffordern“.

Wer an noch mehr Blödsinn interessiert ist: Ich muss ihn gar nicht schreiben. Das macht schon die Frauenratgeberin.at-Webseite - sogar inklusiv Ton mit Piep-piep-piep.

So, jetzt mal verschnaufen, nicht wahr? Ich weiß ja nicht, wie Ehepaare in Österreich miteinander umgehen, aber ich vermute mal, nicht anders als die Ehepaare nördlich, westlich, südlich und östlich auch. Da weiß ich zufällig, dass all das, was ihre Frau Frauenministerin da so sagt, die Männer aus dem Hause treibt und in die Arme von Damen, die keine Hemden mit Bügeleisen versengen. Ich denke, das ist in Österreich nicht anders.

Zum Schluß:

Der Autor legt Wert auf die Feststellung, dass er seine Hemden lieber selber wäscht und bügelt, damit sie Farbe und Form behalten.

Wenn ich nicht wieder einmal auf Bettgeflüsters Blog gelandet wäre, der gegenwärtig in der Tat unglaublich populär ist, hätte ich diese Liste nicht gesehen.

Die weiteren plätze teilen sich:
1. http://msd.twoday.net
2. http://omega.twoday.net
3. http://bettgefluester.twoday.net
4. http://stuff.twoday.net
5. http://archiv.twoday.net
6. http://mahalanobis.twoday.net
7. http://runtimeerror.twoday.net
8. http://karin1987.twoday.net
9. http://girl.twoday.net
10. http://kingofmonks.twoday.net

Dazu fallen mir vor allem drei Dinge ein: Erstens, dass hier früher mal ganz Andere die Platzhirsche und (inklusive der Platzhirschkühe, falls es so etwas gibt) auf Twoday waren, zweitens, dass vieles anders, aber nichts wirklich besser geworden ist, und drittens, dass einige der Spitzenreiter in englischer Sprache schreiben, was viel Licht auf die Spitzenplätze werfen mag.

Nur dies ist wohl eine der Mysterien, die in Bloggonien immer wieder passieren: Warum wird eigentlich eine Seite, die am 4. Juni dieses Jahres den letzten Eintrag hatte und bei der sonst auch alles tote Hose ist, so oft angeklickt? Kopfschüttel und wunder.

Für mich gilt: Die einzige Seite der Zehn, die ich wirklich interessant finde, ist die von rutimerror, und den Spitzenreiter finde ich einfach zum Abgewöhnen langweilig – ein Zitatenlexikon als Blog? Sind Blogs überhaupt dafür geeignet? Nun, das muss der Autor selber wissen.

Nachdem mein riesiges und dennoch heimeliges nordisches 1-Zimmer-Appartement so gar keinen Käufer finden will, scheint meine stilvolle 3-Zimmer-Wohnung doch im Trend zu liegen: Eine Superwohnung für Alleinstehende, sowie Pflanzen- und Kunstliebhaber – und vor allem für Leute, die den Charme von großen Schiebetüren lieben, die Räume verbinden können.

Man muss mal verlieren können – jedenfalls ist mein kurzer, aber heftiger Anlauf, aus meinem Vertrag mit der TALKLINE vorzeitig auzusteigen leider gescheitert. Inzwischen haben sich die Gesetze geändert, ich habe es nicht gewusst, und die TALKLINE könnte sich die Hände reiben.

Die Betonung liegt auf „Könnte“. Denn ich bleibe ihr nur als Grundgebührenzahler erhalten, und telefoniere nicht mehr mit dieser Firma. Warum sollte ich auch? Andere Mütter haben, wie man weiß, auch schöne Kinder.

Habe ich also verloren? Nein, die TALKLINE. Sie hat nämlich ihren langjährigen Kunden für immer verloren. Aber das hätten sich die Damen und Herren ja wohl ausrechnen können. Wie es scheint, git es in deutschen Unternehmen neben Marketingmitarbeitern auch Umsatzverhinderungfachkräfte. Manche Firmen scheinen sich beides leisten zu können.

Zwei bessere Damen und drei Kinder stehen am Straßenrand, vor ihnen ein Zebrasteifen. Die Damen unterhalten sich angeregt miteinander, die Kinder offenbar auch, dann sprechen die Kinder offenbar mit den Damen. Der Autofahrer wartet, wie es sich gehört, macht erst eine Geste, dann, nach einer gehörigen Weile, eine zweite, und schließlich, nach der dritten Geste, schreiten die beiden Damen über die Straße, das Näschen gen Himmel gerichtet, und natürlich würdigen auch die Kinder den Fahrer keines Blickes.

Man muss gar nicht so weit sehen, um die Menschen in diesem Land hassen zu lernen. Manchmal reicht es, ein kurzes Stück durch die Stadt zu fahren.

 

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