anstoss

  sehpferdvs sehpferds magazin für anstöße und anstößiges
... denn Sie brauchen eine Brille.

Gramse erzählte mir vor einiger Zeit eine Geschichte, dass er, Gramse, eines Tages bei einer jungen Frau aus gutem Hause eingeladen war. Im Verlauf des Abends erzählte sie Gramse, dass sie, Linda Catharina L., bei Blind Dates nun schon zum zweiten Mal eine Geschlechtskrankheit bekommen habe, worüber sie, Linda Catharina L., nicht eben erfreut war.

Befragt, aus welchem Grunde sie denn mit dem fraglichen Mann ins Bett gestiegen sei, ohne auch nur an Verhütung zu denken, sagte sie: „Weil er es doch so gerne hatte“.

Gramse beschloss, in dieser Nacht (und auch später) Linda Catharina L., nicht (mehr) beizuwohnen.

Da ich wohl für die bloggenden Damen dieser Welt in meinem letzten Artikel ein wenig zu dick aufgetragen habe, dürfen sich nun die Herren ärgern - oder auch amüsieren.

Also, gehen wir die Geschichte noch mal an. Diesmal mit männlichen Bloggern, und weil es so schön ist, wechseln wir gleich mal die Perspektive.

Der Blogger steht also vor dem Spiegel, betrachtet wohlgefällig seinen Körper: Schlanker Bauch, breite Brust, knackiger Po – schon in Ruhestellung sieht man seinem Penis die gewaltigen Ausmaße an, die er während der Liebe annehmen wird. Er strotzt vor Kraft, Gesundheit und Selbstbewusstsein. Wenn er will, quietscht sein Bett jede Nacht unter der Last zweier Menschen: er und die Klassefrau.

Das will er aber nicht. Will auch mal einen Saufen gehen, den beknackten Bloggerkollegen sagen, dass sie alle Schlappschwänze sind. Schwierigkeiten? Wo gibt es denn so was, Mann? Wer Probleme hat, ist doch bloß ein Wichser, der keine Lösungen mehr findet. Gefühle? So was Beknacktes – das ist doch was für Frauen, oder? Hauptsache, man gibt vor, Gefühle zu haben – im Bett sind die Frauen doch alle gleich, komm geh weg, Macker, erzähl mir nichts. Scheißfrauenversteher und Warmduscher. Vor allem aber - denk nichts - du must locker sein, verstehst du, locker!

Der kernige Blogger ist nie krank, hat nie einen Hänger, hatte nie eine Zicke im Bett, die ihm zum Überfluss noch einen Tripper hinterlassen hat, wurde nie von einer Tusse gelinkt. Er ist einfach göttlich. Ja, so sind sie eben, die Blogger. Aber das wissen Sie ja aus der Realität: Der Umwelt den perfekten Menschen vorzulügen, ist ein besonderer Sport der Männer.

Auch hier: Falls die Meisterspione wieder einmal heraufinden wollen, an wen es gerichtet ist – hier die Antwort: An alle, die es betrifft - von A bis Z.

Ich frage mich immer häufiger, warum die Frustrationsschwelle der Damen, die jetzt um die dreißig sind und sich in Blogs hineingefressen haben, so niedrig ist.

Was bitte liebe Bloggerinnen hatten sie denn von ihrem Leben erwartet? Dass sie die Karriereleiter kontinuierlich nach oben klettern werden, Männer vernaschen können, soviel sie wollen und dennoch von irgendeinem degenerierten Märchenprinzen begehrt werden, der zu allem Überfluss auch noch bei Ihnen bleibt? Und dies vor allem dann, wenn die Zickigkeit jeden Tag zwischen den Zeilen der Blogs hinausquietscht?

Falls sie nicht zu den Zicken gehören sollten – Herzblut, Seelenschweiß und heiße Tränen sind absolut normale Regungen eines lebendigen Menschen. Wenn sie nicht auch manchmal durch die engen Täler gehen müssten, sich an Sträuchern die Beine zerkratzten und lange Wege ohne Licht zurücklegen müssten, könnten sie sich dann noch freuen, wenn die Sonne wieder einmal in ihre Hintertür schiene? Ach, Sie meinen, sie müssten „cool“ bleiben?

Sagen sie mal, Frau Ahh bis Zett, wie lange wollen sie sich selbst eigentlich noch betrügen? Kommen sie zu Sinnen! Nur das Leben ist das Leben – und es findet jetzt statt.

Falls die Meisterspione wieder einmal heraufinden wollen, an wen es gerichtet ist – hier die Antwort: An alle, die es betrifft - von A bis Z.

Polizisten haben bisweilen durchaus Humor, und Polizeipressestellen schreiben sogar manchmal über Sex – sogar über „Sex auf Bestellung mit Partnerinnen, die er sich nicht selbst aussuchen kann“. Wovon die Rede ist? Na, von einem Bullen natürlich.

Bundesbürger, habt fein acht. Wenn es so weitergeht, kommt bald Adenauers „Aktion Saubere Leinwand“ wieder – mit der BILD-Zeitung als oberster deutscher Moralinstanz.

Das geht dann so: BILD glaubt, dass eine Szene in einem TATORT-Krimi so nicht gezeigt werden darf. Nun nutzt BILD ihre Meinungsbildungskraft, um die Biederfrauen und Biedermänner von den Sofas zu holen, es kommt zu angeblichen Protesten: Vor allem von „bayrischen Landespolitikern“. Die gehen offenbar spazieren und treffen dabei ganz zufällig den ARD-Vorsitzenden Thomas Gruber, der ebenfalls ganz zufällig auf den SR-Intendant-Fritz Raff trifft, der dann seine persönliche Schere aus dem Badezimmer holt und mit Hilfe von ein paar Kolleginnen und Kollegen noch schnell am Film ein bisschen herum schnibbelt. Offizielle Lesart: „Es gab vermehrt Kritik an dieser Szene. Deshalb haben wir die Stelle korrigiert“.

Immerhin hat der „Bundesverband Regie“ interveniert -doch die ARD gab sich blauäugig: ARD-Sprecher Rudi Küffner jedenfalls leugnete, dass auf den Intendanten des Saarländischen Rundfunks Druck ausgeübt worden wäre. Nein, natürlich nicht, der hat ja seine Schere aus dem Badezimmer genommen und voller Selbstzweifel selber noch kurz vorher am Film herumgeschnibbelt.

Wie sagte einst der Vorsitzende des denkwürdigen Unternehmens, das ich hier nicht nennen will: „Die Informationen, die ich ihnen heute gebe, haben denjenigen Wahrheitsgehalt, den solche Informationen üblicherweise zu haben pflegen“.

 

Add to Technorati FavoritesMy Popularity (by popuri.us)

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma