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„ElitePartner.de möchte zueinander passende Menschen zusammenbringen“ – wie schön, frage ich mich, wenn ich eine solche Pressemitteilung lese, denn ich glaube kaum, dass es eine Partneragentur gibt, die nicht zueinander passende Partner zusammenbringen will. Doch nicht jeder wird aufgenommen: „Nur Personen, die einen sozio-kulturellen Hintergrund und ein ähnliches Bildungsniveau haben, werden aufgenommen und erhalten das Mitglieder-Zertifikat“.

Gut, also bekomme ich einen Gütestempel, wenn ich mich dort anmelde – doch weil ich Pressemitteilungen grundsätzlich nicht traue, gucke ich noch mal auf die Webseite des Unternehmens – und irgendetwas fehlt mir da. Zwar erfahre ich, dass hier satten 55 Prozent Frauen mageren 45 Prozent Männern gegenüberstehen, und dass man 69 Prozent Akademiker im Angebot hat, doch sagen Prozentzahlen in diesem dürftigen Zusammenhang gar nichts aus: Erst im Zusammenhang mit dem Alter und der Anzahl der aktiven Mitglieder wird ein Schuh draus.

Meine Recherchen in der Szenerie der Partneragenturen brachte leider auch nicht mehr Transparenz. Die Referenzen, die angegeben wurden, hatten mindestens nicht alle selbst recherchiert, sondern sich auf Pressemitteilungen verlassen, was sich dann so liest:

Zielgruppe von Elitepartner sind Menschen mit gehobener Bildung, was insbesondere Anklang bei Frauen findet: Im Gegensatz zu den meisten Partnervermittlungen sind diese mit 55 Prozent stärker vertreten als Männer. Die Registrierung und der Persönlichkeitstest sind umsonst, will man allerdings Kontakt aufnehmen, schlägt sich das hohe Niveau im Preis nieder. Mit 33 Euro gehört Elitepartner ins obere Segment der Partnervermittlungen.

Merkwürdig, dass diese Agentur keine Mitgliederzahlen veröffentlicht: Mitbewerber Parship sagt wenigstens, dass er rund 750.000 Teilnehmer hat, bei neu.de sollen es sogar 1.500.000 sein. Vielleicht werden sie jetzt sagen: „More is not always better“ und an ein kleines Rettungsboot denken, in das gerade ein Nilpferd hineinhopst – aber leider gilt für bundesweite Agenturen, dass man eine große Anzahl von in Frage kommenden Teilnehmern haben muss, wenn man sowohl regionale Gegebenheiten wie Differenzen im Lebensstil berücksichtigen will – vom Alter einmal ganz zu schweigen. Auch Akademiker, so lehrt die Praxis, wollen nicht alle das Gleiche.

Hinweis: Einige Links wurden 2014 auf Wunsch eines der genannten Unternehmen entfernt. Sie sind natürlich auch längst nicht mehr aktuell.
 

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