Die Kirchen haben wieder Oberwasser. Inzwischen wird selbst Gregor Gysi als Zeuge dafür genommen, dass ohne Religion gar nichts geht: „Moralische Grundsätze können bei uns eigentlich nur aus der Religion kommen“ hat er anlässlich einer Diskussion gesagt.
Die Frage ist, ob solche Sätze einfach hingenommen werden sollten, denn natürlich kommen moralische Grundsätze niemals unmittelbar aus „der Religion“ – weder so, wie sie in den Büchern steht, noch so, wie sie von den Kanzeln herunter verkündet wird.
Woher, bitte schön, haben denn sie ihre moralischen Grundsätze, liebe Leserin oder lieber Leser? Ich, für meinen Teil, habe sie von meinen Eltern, und beide Eltern haben mit der Religion nie etwas am Hut gehabt. Später habe ich gelernt, dass mir die Schriften ebenso wenig bedeuten wie die Worte: Es sind allein die Taten, die zählen. Wer in seiner Jugend Menschen kennen lernt, die eine moralische Orientierung geben können, braucht keine Zehn Gebote, ja, nicht einmal eine Bibel: er weiß bis ins Alter, was man tun darf und was man tunlichst meiden sollte.
So ähnlich hat es der Religionsstifter, auf den sich die Kirchen ja nach wie vor berufen, zu Lebzeiten auch formuliert, und in dieser Weise stimme ich zu: Religionen können eine Grundlage der Moral sein – die Frage ist nur, ob die Kirchen noch einen nennenswerten Beitrag dazu leisten können: Zwar darf sich die Kirche nicht dem Zeitgeist unterwerfen, doch darf sie sich auch nicht über jedes Tüpfelchen des Menschseins urteilen. Das steht nur Gott zu, nicht der Kirche.
Die Frage ist, ob solche Sätze einfach hingenommen werden sollten, denn natürlich kommen moralische Grundsätze niemals unmittelbar aus „der Religion“ – weder so, wie sie in den Büchern steht, noch so, wie sie von den Kanzeln herunter verkündet wird.
Woher, bitte schön, haben denn sie ihre moralischen Grundsätze, liebe Leserin oder lieber Leser? Ich, für meinen Teil, habe sie von meinen Eltern, und beide Eltern haben mit der Religion nie etwas am Hut gehabt. Später habe ich gelernt, dass mir die Schriften ebenso wenig bedeuten wie die Worte: Es sind allein die Taten, die zählen. Wer in seiner Jugend Menschen kennen lernt, die eine moralische Orientierung geben können, braucht keine Zehn Gebote, ja, nicht einmal eine Bibel: er weiß bis ins Alter, was man tun darf und was man tunlichst meiden sollte.
So ähnlich hat es der Religionsstifter, auf den sich die Kirchen ja nach wie vor berufen, zu Lebzeiten auch formuliert, und in dieser Weise stimme ich zu: Religionen können eine Grundlage der Moral sein – die Frage ist nur, ob die Kirchen noch einen nennenswerten Beitrag dazu leisten können: Zwar darf sich die Kirche nicht dem Zeitgeist unterwerfen, doch darf sie sich auch nicht über jedes Tüpfelchen des Menschseins urteilen. Das steht nur Gott zu, nicht der Kirche.
sehpferd - am Freitag, 18. März 2005, 11:59 - Rubrik: religion im blick