anstoss

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Amor von Friendfinder brachte mir dies:

Lillia22,- "sehr interessantes" Ein(e) 22 Jahre alte(r)frau aus Kiew, Hamburg, Germany. - "Ich lebe in der Stad Kiew.Ich libe horen Musik,treibe Sort,Tiere, lesen.Ich arbeite bei der Firma.",

Nun ja, es hätte auch noch Gina85 gegeben, "Süsses Mädel sucht supernetten typen für ONS!?" Ein(e) 24 Jahre alte(r)frau aus Preussisch Oldendorf, Northrhine-Westphalia, Germany. - "ich suche eigndlich jemanden der lust und zeit hat mit mir ein paar schöne std zu verbringen egal ..."

By the way: ONS – One Night Stand

Wann immer ich ein erotisches Thema angehe, vergewissere ich mich, was man früher darüber gedacht hat, und ich werde fast immer fündig in der 1962 erschienen „Modernen Enzyklopädie der Erotik". Nach ihr ist Pornografie zunächst eine „Abhandlung über die Prostitution" sowie "die Beschreibung der Prostituierten im Zusammenhang mit der öffentlichen Hygiene". Sodann sind es obszöne Bilder und schließlich, zum Dritten, das Obszöne ganz allgemein.

Zitiert wird dann D. H. Lawrence, der geschrieben hat: „Selbst kluge Köpfe können nicht die Erotik von der Pornografie trennen; sie sehen nicht, dass es sich bei Suggestion, Anspielung, Erwartung bis zum Wahnsinn um Erotik handelt; sobald sich Sex in obszöner Weise zeigt und nicht symbolisch oder dekorativ bliebt, sind wir in der abgeschlossen und traurigen Welt der Pornografie“.

Zu dem Zeitpunkt, als dies geschrieben wurde, war erotische Literatur in Deutschland nur schwer zugänglich, pornografische jedoch meist gar nicht. Der Unterschied besteht und bestand vor allem darin, dass auch die „härtesten“ Bücher und Schriften immer noch die Umsetzung des Beschriebenen ins Hirn verlangen, wozu so gut wie immer eine Art Verführung durch Worte nötig ist. Bei Fotos oder gar Filmen kann dies ebenso der Fall sein, doch wird der Sex eben häufig so direkt, unmittelbar und schrankenlos gezeigt, dass der Fantasie kaum noch Spielraum bleibt – das ist dann eindeutig Pornografie.

Inzwischen haben sich durch die Möglichkeiten, die das Internet bietet, solche offensiven pornografischen Fotos vieltausendfach verbreitet: Meist werden sie nach Genres aufgeteilt und auch so abgerufen, während Qualitätskriterien meist kaum eine Rolle spielen.

Betrachtet man die Bilder, so ist schwer vorstellbar, dass Männer die dort dargestellten Frauen wegen ihrer Schönheit und Makellosigkeit begehren, wie oft behauptet wird. Wirklich „lupenrein schön" sind die Darstellerinnen überwiegend in amerikanischen, französischen und italienischen Filmproduktionen, während in der Internet-Pornografie durchaus durchschnittlich aussehende Frauen dargestellt werden. Diese Frauen fallen nicht so sehr durch ihr Aussehen auf als durch ihre sexuelle Bereitwilligkeit - sie erfüllen sozusagen den Männertraum von der sexuellen „Verfügbarkeit".

Kehren wir zurück in die Realität, so werden wir finden, dass Männer gar nicht die „lupenrein schöne“ Frau suchen, und zwar weder für ein Abenteuer noch für eine Beziehung. Für die Lust ziehen Männer vielmehr die erotische Frau vor, die auch von sich aus die Initiative zur Verführung ergreift, während sie für Beziehungen eher die verlässliche Frau suchen.

In der Praxis ehelicher Schlafzimmer zeigt sich nun freilich, dass dem Wunsch der Männer nach Verführung kaum entsprochen wird: Frauen wollen, im Gegenteil, auch nach vielen Ehejahren noch verführt werden, und dies auch dann, wenn sie kaum etwas daran tun, attraktiv zu sein.

Das geht auf Dauer nicht gut: Der Verführer für die Frau wird heute noch gratis von außerhalb kommen, während der Mann sich aufs Bezahlen verlegen wird, wenn er sinnlich verführt werden will. Anzustreben ist dieser Zustand nicht, doch kommen wir auch an den Realitäten nicht vorbei: Die Foren im Internet sind voll von Beschwerden, dass Männer das erotische Interesse an ihren Frauen verlieren, während sich die Frauen auf das Heftigste dagegen wehren, aktive Verführerinnen zu werden.

Möglich, dass Pornografie den Blick vieler Männer verstellt – doch könnte es ebenso möglich sein, dass die moderne Frau, die vom „Heimchen am Herd“ durch mehrere Stufen der Emanzipation zur selbstbewussten Berufstätigkeit gegangen ist, die Fähigkeit, einen Mann zu verführen, verloren hat. Dann aber wäre nicht zu viel an Pornografie der Auslöser für das Gähnen im Ehebett, sondern zu wenig an Erotik.

© 2003 by sehpferd press

Österreichische Jungbäurinnen und Jungbauern machen es schon lange: Sich erotisch fotografieren lassen. Der erste Jungbauernkalender erschien 2001 nur in einer „Girls Edition", doch seit 2002 gibt es zwei Kalender: Einen mit schönen halb nackten Frauen und einen mit ebensolchen Männern. Jetzt haben die Jungbäuerinnen und Jungbauern ihren Kalender für 2004 in Wien vorgestellt. Da Sehpferd Frauen etwas schöner findet als Männer, hat er sich die Bäuerinnen angesehen, und besonders schön fand er die Landwirtin, die den Wonnemonat Mai anzeigt. Text: „Immer mehr Konsumenten vertrauen auf unsere Biobauern. Dahinter liegt die Verantwortung, die sich in der Qualität ihrer Produkte wieder spiegelt. Bio und qualitätsorientiert zu arbeitet, bedeutet für mich die Zukunft." Nun, wenn ich die Bio-Produkte von dieser Bäuerin angeboten bekommen würde, würde ich auch nur noch Bio kaufen.

Die Nachricht

Der Kalender

English in short:

Calendar Girls exist in Austria as well. The Austrian young farmers association publishes a “Young Farmers Calendar” since 2001, and from 2002 on they publish even two: one showing boys and the other one showing girls.

The picture below shows a young female farmer from the 2004 edition. She says that people demand more and more organic products, as the quality is better. Well, I think more people would buy organic products in case this farmer’s daughter would sell them.


jungbauern weiblich nackt kalender
foto: (c) 2003 by jungbauern.at

Die Kalender für 2006 hat sehpferd hier besprochen.

Swiss / female Schweizer Jungbauern
Austrian / female Österreichische Jungbäurinnen
Austrian / male - Österreichische Jungbauern

Die in einem Beitrag im „twoday.net" bereits mehrfach zitierte Naomi Wolf kann nun in einer deutschen Übersetzung in der Schweizer Online-Zeitschrift „Facts" gelesen werden. Sie verliert etwas vom Charme des Originals, aber die Gedanken bleiben doch deutlich erkennbar - zum Beispiel dieser „demnach ist möglicherweise nicht die Moral der Grund, weshalb der Pornografie der Kampf angesagt werden soll. Vielmehr sind es Bedenken in Bezug auf die körperliche und emotionale Gesundheit."

In einem Satz gesprochen, kann der ganze Artikel von Frau Wolf so reduziert werden: „Wirkliche Frauen haben es immer schwerer, Männer erotisch zu stimulieren, weil ihre Körper nicht mit den allgegenwärtigen Darstellungen der Frauen in der Pornografie konkurrieren können". Mag sein, nur gibt es auch sehr wenige reale Frauen, die die Kunst der Verführung halbwegs beherrschen.

Frauen, die eine „freche" Party für Junggesellinnen geben wollen aber nicht besonders kreativ sind, verspricht jetzt die Firma „Pipedream" Abhilfe: In einem Köfferchen werden all die unanständigen kleinen Dinge geliefert, die für ein solches Treffen nötig sind: von den Einladungen bis zu den Papierhütchen. Das Set besteht aus 100 Teilen und soll für acht Partygäste ausreichen.

Was drinnen ist, Naseweisinnen? Softpornokitsch, aufgedruckt auf Hüten, Bechern und anderen Gegenständen. Dargestellt werden nackte Männer - was sonst?

Das Blubbern aus den Algen kommt immer zum Wochenende.

Was die letzte Woche diesmal brachte? Nun, die Sportförderung steht weiterhin im Mittelpunkt des Interesses - jedenfalls, wenn es sich um Sportlerinnen handelt, die im Internet nackt zu sehen sind, denn dazu gab es insgesamt über 2000 Zugriffe auf „Sehpferds sinnliche Seiten". Der Grund ist immer noch gleich: die niederländischen „Maiden" sind dort „Meiden", und da ich mich bemühe, präzis zu recherchieren, gab es bei mir eben beide Wörter.

So genau nehmen es andere nicht: Ob „Prostitution“, „Pornografie“ oder auch nur „Kommunikation“ – alles wird heute in einen Spracheintopf geworfen, bei dessen Feinschmeckerkritik die Köche auch noch arrogant reagieren: Begriff ist Begriff, basta. Klar, Erbseneintopf ist Erbseneintopf, wir wussten es doch schon immer.

Gute Recherche zeigt sich auch daran, nach Originalen zu suchen: In diesem Fall war es auf meinen „Sinnlichen Seiten" der Originalbeitrag "The Porn Myth" von Naomi Wolf. Der erwies sich als ein durchaus humoriger Artikel, und im Zusammenhang gesehen lädt er zum Nachdenken ein - auch, wenn man zu anderen Schlüssen kommt.

Kaum zu anderen Schlüssen wird kommen, wer die in Budapest gehaltene Rede von Kardinal Meisner nachliest. Hier wird die Kernaussage des Kardinals zwar durch mehr oder weniger schöne Worte vernebelt, es bleibt aber dabei, dass wortwörtlich gesagt wurde, was später in den meisten Zeitungen stand.

Diejenigen, die mich gerne lesen, muss ich ein wenig enttäuschen: Ab nächste Woche kann ich nicht mehr jeden Tag oder jedenfalls nicht mehr so viel schreiben. Eines ist ohnehin klar: Längere, nachdenkliche Artikel kosten weitaus mehr Zeit als ein paar aufgepickte Tagesanekdoten.

Mein Sehpferd

Ich komme an manchen Dingen vorbei, aber an einem nicht: Gina Wild. Ja, richtig, an einem Ding. Denn dahinter verbirgt sich nichts als ein Markenname - und der gehört nicht der Frau, die jetzt bürgerlich als „Michaela Schaffrath" vor allem junge Leute veranlassen soll, sich die leidlich erotischen Bilder der Dame aus dem Web herunterzuladen - neuerdings ein Poster in 4 Teilen zum Selbstaudrucken für 3,80 Euro, das Frau Schaffraths Partner, T-Online, kräftig vermarktet.

Sie selbst mault, denn ihr einstiger Markenname macht derweil auch noch anderwärts Kasse: Bei der Gina-Wild-Filmproduktion und bei einer Sex-Hotline – sie selbst hat keinerlei Recht an diesem Namen.

Nun, aber es gibt ja noch Journalisten. Und die sorgen immer wieder dafür, dass der Name „Gina Wild" mit Michaela Schaffrath in Verbindung gebracht wird - und T-Online und Sony freuen sich mit über die „schönen Umsätze" - bei Amazon.de steht Michaelas „Hörbuch", bereits auf Verkaufsrang 473 - sensationell für eine derartige CD.

Was drauf ist? Sony Music behauptet, es sei ihr „wildes Leben jenseits bürgerlicher Moral", doch bereits die hauseigene Rezension von „Amazon" kommt zu dem Schluss, die Memoiren eines Pornostarts seien weitaus weniger skandalös als die eines Fußballspielers".

Hörer kamen noch zu ganz anderen Schlüssen, vor allem aber zu dem: Frau Schaffrath mag schöne Brüste haben, ihre Stimme taugt jedenfalls nichts: die „infantile Sprache", der monotone Vortrag, sowie ein weitgehend langweiliger Text und ein Sprachfehler zeigen auf, was man auf den drei CDs zu erwarten hat.

Alle Preisangaben ohne Gewähr

 

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