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Ich ahnte, dass irgendwann die Sexstimulation vermittels USB-Anschluss im Dialog kommen würde. Es ist aber offenbar sehr schwer zu vermitteln, was da geschieht, denn ruft man die Seite des Vertreibers auf, wird automatisch übersetzt: Jabberwoky, nämlich genau dieses:

Cybersex ist schließlich hier! Das Sinulator ist ein drahtloses Geschlechtspielzeug, das über dem Internet durch jedermann mit einem Internet-Anschluß kontrolliert sein kann. Zu verwenden bringt in Minuten an und ist einfach. Jedermann kann es tun! It's Radioapparat also Sie können in Bett, auf die Couch oder gerade ungefähr überall legen! Telefongeschlecht und -schwätzchen sind nie dieselben!

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© by The Uebesetzungstool das gebrauchte ist von Sinulator

Früher, da gab es ein „Notopfer Berlin“, ein Portozuschlag von 2 Pfennigen für jeden Brief, der damals (so weit ich mich erinnere) 20 Pfennige kostete, von den unsäglichen Slogans gar nicht zu reden: „Kaufst du was, denk an Berlin!“

Ich fühle mich daran erinnert, wenn ich die Brüderle-Kampagne ansehe. Nichts gegen den launigen, allzeit optimistischen Liberalen Politiker – aber etwas gegen den lächerlichen Populismus, den ich ihm eigentlich nicht zugetraut hätte.

Brüderle also will ein „Notopfer Handel“, das er „Notpaket“ nennt. Das interessante dabei: Vom Einzelhandel bräuchten nach seiner Meinung überhaupt keine Signale zu kommen, alles muss vom Staat kommen.

Diese Meinung kommt verdächtig nahe an die Ansichten der linken und rechten Hartz-IV-Gegner heran: Staat muss leisten, Gesellschaft soll leisten und der Einzelne könnte vielleicht auch etwas leisten, wenn er höflichst darum gebeten werden sollte.

Was Brüderle will, ist kaum plausibel. Zwar stimme ich mit ihm überein, dass der Ladenschluß flexibler werden muss – ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: er muss ganz aufgehoben werden, außer an den hohen Feiertagen der Christen, Juden und Muslime sowie am Staatsfeiertag. Nur: Das bringt kurzfristig nichts, sondern bestenfalls mittelfristig.

Zum zweiten will er, dass Staatsschecks aus Steuersenkungen im Vorfeld an die Bürger ausgehändigt werden – und zwar solche, die man beim Krämer einlösen kann. In den USA, so will er wissen, habe dies ein Konsumwunder bewirkt. Deutsche, da bin ich sicher, würden dies Schecks zur Bank tragen und über die Behörden fluchen, die ihnen dies zumuten. Ich im Übrigen auch.

Na, und dann will er das Dosenpfand natürlich abschaffen. Wieso das zu einer Belebung des Handels führen soll, wird er nur selber wissen – oder andere Hintergründe für seine Forderung haben.

Nein, nein, der Handel muss nichts tun - wo kämen wir denn da hin, wenn sich der Handel in Deutschland auch noch um Kunden bemühen müsste? Ich höre schon die Händler wettern: „Also, so weit kommt es noch, dass sich der Handel dem Kunden anpassen muss und nicht der Kunde dem Handel (hier können Sie selbstverständlich noch einige Ver.di-Sprüche einfügen)“. Tja, wenn wir mal so weit kämen – dann wäre Deutschland wieder ein Einkaufsparadies, und zwar sehr, sehr schnell.

Kiki de Montparnasse, bürgerlich Alice Prin, lebte und arbeitete in Paris – in „ihrem“ Paris. Sie wird gerne als Malermodell, Schauspielerin und Sängerin beschrieben, doch gelebt hat sie von ihrer Fähigkeit, Männer zu faszinieren – darunter berühmte Namen wie Hemingway, Kisling, Foujita, Cocteau und nicht zuletzt Man Ray. Vor allem letzterer verhalf ihr zu ewigem Ruhm: Seine Bilder von Kiki, unter ihnen die berühmten Solarisationen, werden heute noch in jedem Plakatshop gehandelt.

Von Kindheit an gewohnt, die einfachen Dinge auch einfach zu sehen, lebte sie in den Tag: Was sie brauche, so sagte sie, seien ein paar Zwiebeln, Brot und Rotwein – und sie würde jeden Tag jemanden finden, der ihr das bieten könne. Kein Wunder: Ihre Schule des Lebens war das Leben – die Schule der Bürgerkinder hat sie ganze zwei Jahre besucht.

Die Faszination, die von ihr ausging, ist durch Fotos kaum zu erklären: Man Ray hat sie in seinen berühmten Bildern immer etwas idealisiert - doch auf den eher etwas privaten Bildern sehen wir eine leicht ordinär wirkende Frau, die man kaum als Schönheit ansehen würde.

Nur wenige wissen, dass sie auch selbst gemalt hat: Naive Malerei, würde man wohl sagen. Kiki ist als Malerin und als Modell in dieser Galerie zu sehen.

Viel mehr Informationen und vor allem zahllose Fotos aus ihrem Leben und dem Leben der Künstlerkolonie in Paris sind in diesem Buch zu finden.

Stundelang durch Harrods in London schlendern, die Blicke mal auf die schönen Gegenstände gerichtet, die liebevoll aufgeräumt in den Regalen glitzern, das andere mal und eher verstohlene Blicke auf die schönen Prinzessinnen aus Arabien werfen – das ist für mich ein Teil des Lebens, den ich nicht missen will.

Es muss nicht London sein. In Stuttgart lädt das Kaufhaus Breuninger ein, das heute auch längst zum Warenhaus mutiert ist: Mit einem Pianisten im Foyer und einem Mineralbad auf dem Dach, in Kopenhagen ist es Illums, das fasziniert, nicht nur wegen des Wienerbrots, das ich dort regelmäßig im Restaurant esse, und selbst in Helsinki geht kein Weg an Stockmanns vorbei – meist mit einem Blick in die inzwischen integrierte „akademische Buchhandlung“.

Freilich – es gibt sie auch, die grauen Häuser mit miefiger Luft, zu engen Gängen, unfreundlichem Verkaufspersonal und lieblos voll gestellten Regalen. Durchschnittliche Waren, durchschnittliche Preise, durchschnittlicher Service. Kein Wunder, wenn diese Häuser untergehen. Die Eigentümer haben nichts Besseres verdient – das Personal allerdings schon.

Sie wohnte nicht weit von meinem gegenwärtigen Wohnort: Von hier ist es ein Katzensprung nach Steinen. Aber eigentlich gilt sie als Baslerin, Schweizerin, Weltbürgerin: Meret Oppenheim. Am bekanntesten wurde sie durch die Tasse und Untertasse mit Pelzbesatz, am schönsten ist sie auf einem Foto von Man Ray, und in der Stadt Steinen ist sie seit Jahrzehnten ein Zankapfel.

Mal Hand aufs Herz – wer kennt Meret Oppenheim?

Wer sie kennt, mag vielleicht meine Frage beantworten: Wie beurteilen meine Leser die Bedeutung von Künstlerinnen und Künstlern, die eher ein bescheidenes Lebenswerk hinerließen, aber große Bedeutung für ihre Zeit hatten?

Ich bin auf diese Frage anlässlich meines Beitrags über Yoko Ono gekommen.

Die Seite, auf die ich verweise, ist etwas lokalpatriotisch, aber Steinen ist ja nun auch eine sehr kleine Stadt. Als Hintergrundinformation muss man noch wissen, dass dort vor einiger Zeit ein ekelhafter Provinzlerstreit um Frau Oppenheim tobte – so dumm, volkstümelnd und letztendlich deutsch, dass man sich schämen muss, in der Region um Steinen zu leben. Ich habe (am Rande) davon geschrieben.

 

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