Ich habe, vermutlich viel früher als ihr alle, von Winnie the Pooh gehört, der bei mir „Poo(h), der Bär“ hieß – dank einer freundlichen Schenkung des Amerikahauses.
Natürlich habe ich mich damals gefragt, was den ein „Heffalump“ wohl sein möge. Meine Mutter, die eine kluge und pragmatische Frau ist, konnte nicht nur englisch (was für eine einfache Frau der damaligen Zeit eher ungewöhnlich war), sondern hatte auch einen Geistesblitz und meinte es bedeute sicher „have a lump“ und bezeichne, wie sie meine, einen Elefanten, der ein Stück Zucker wolle.
Wie ich jetzt erfahre, hat man den Heffalump inzwischen vergeistigt –auch nicht schlecht. So etwas passiert nicht jeder Kunstfigur.
Natürlich habe ich mich damals gefragt, was den ein „Heffalump“ wohl sein möge. Meine Mutter, die eine kluge und pragmatische Frau ist, konnte nicht nur englisch (was für eine einfache Frau der damaligen Zeit eher ungewöhnlich war), sondern hatte auch einen Geistesblitz und meinte es bedeute sicher „have a lump“ und bezeichne, wie sie meine, einen Elefanten, der ein Stück Zucker wolle.
Wie ich jetzt erfahre, hat man den Heffalump inzwischen vergeistigt –auch nicht schlecht. So etwas passiert nicht jeder Kunstfigur.
sehpferd - am Sonntag, 6. Februar 2005, 23:50 - Rubrik: aufgegriffen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Ich verfolge nicht jedes erotische Blog, das hier angemeldet wird, und kann mir deswegen kein Urteil erlauben, was in den letzten Tagen hier geschehen ist.
Doch denke ich, dass die Diskussion um „Pornografie“ auch hier ruhig mit etwas mehr Gelassenheit geführt werden könnte. Helmut Newton hat klar gesagt: „Was Pornografie ist, steht im Gesetzbuch“. Nun mögen in den Hirnen mancher Bloggerinnen und Blogger andere Pornografiebegriffe existieren, aber sie dürfen nicht als Maßstab genommen werden: Deutschland und Österreich sind Demokratien, in dem jede Frau und jeder Mann seine Meinung frank und frei öffentlich äußer darf: Eine Zensur findet nicht statt, die Gesetze aber sind zu beachten.
Soweit zu den Verhältnissen hier.
Wer sich eher als Zeitzeuge versteht, muss nun allerdings sagen, dass in Amerika, insbesondere auf Blogspot, seit einiger Zeit Blogs entstanden sind, die neben leidlich interessanten Beiträgen auch eine massive Werbung für Pornografie beinhalten.
Ich, für meinen Teil, verlinke nicht zu solchen Blogs, aber dennoch: Sie alle sind Blogger, wie wir auch. Sie wollen gelesen werden, finden sich selbst und ihre Beiträge interessant und lehnen sich kaum weiter zum Fenster hinaus, als es unsere hiesigen „Herz-und-Schmerz“-Blogger auch tun.
Fazit der Diskussion: Stürme im Wasserglas helfen gar nichts – Blogs mit guten Inhalten helfen sehr. Die aufgebauschte Empörung einzelner Blogger verstehe ich nicht: In der Ruhe liegt die Kraft. „Knallgrau“ beweist, dass man diese Ruhe hat.
Ich wünsche euch allen, die gleiche Kraft zu haben und merke an: Es ergibt mehr Sinn, für die Demokratie zu kämpfen als gegen Pornografie.
Doch denke ich, dass die Diskussion um „Pornografie“ auch hier ruhig mit etwas mehr Gelassenheit geführt werden könnte. Helmut Newton hat klar gesagt: „Was Pornografie ist, steht im Gesetzbuch“. Nun mögen in den Hirnen mancher Bloggerinnen und Blogger andere Pornografiebegriffe existieren, aber sie dürfen nicht als Maßstab genommen werden: Deutschland und Österreich sind Demokratien, in dem jede Frau und jeder Mann seine Meinung frank und frei öffentlich äußer darf: Eine Zensur findet nicht statt, die Gesetze aber sind zu beachten.
Soweit zu den Verhältnissen hier.
Wer sich eher als Zeitzeuge versteht, muss nun allerdings sagen, dass in Amerika, insbesondere auf Blogspot, seit einiger Zeit Blogs entstanden sind, die neben leidlich interessanten Beiträgen auch eine massive Werbung für Pornografie beinhalten.
Ich, für meinen Teil, verlinke nicht zu solchen Blogs, aber dennoch: Sie alle sind Blogger, wie wir auch. Sie wollen gelesen werden, finden sich selbst und ihre Beiträge interessant und lehnen sich kaum weiter zum Fenster hinaus, als es unsere hiesigen „Herz-und-Schmerz“-Blogger auch tun.
Fazit der Diskussion: Stürme im Wasserglas helfen gar nichts – Blogs mit guten Inhalten helfen sehr. Die aufgebauschte Empörung einzelner Blogger verstehe ich nicht: In der Ruhe liegt die Kraft. „Knallgrau“ beweist, dass man diese Ruhe hat.
Ich wünsche euch allen, die gleiche Kraft zu haben und merke an: Es ergibt mehr Sinn, für die Demokratie zu kämpfen als gegen Pornografie.
sehpferd - am Sonntag, 6. Februar 2005, 23:29 - Rubrik: aufgegriffen
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Das wöchentliche Geblubber aus den Algen - fast immer sonntags
Wie lange wollen die Politiker uns ihren unwürdigen Karneval, den sie mithilfe der Massenmedien veranstalten, eigentlich noch zumuten? Ja, gemeint ist die von Volker Kauder angestoßene und seither heftig geführte Debatte um die „Schuld“ an den Stimmengewinnen der NPD, oftmals leichtfertig als „Zunahme des Rechtsextremismus“ bezeichnet.
Die alte deutsche Krankheit: Irgendjemand muss schuld sein, aber möglichst sollte es der politisch anders Denkende sein. Tatsache zählen schon lange nicht mehr: Dass Rechtsextremisten in Österreich, den Niederlanden, in Frankreich und sogar im als liberal geltenden Dänemark eine beachtliche Wählerschaft haben, interessiert nicht – und dass Demokraten im Zweifel gegen rechts zusammenhalten müssen, offenbar auch nicht.
Was die Diskussion um Blogs angeht, so hat sie jetzt sogar den „Rheinischen Merkur“ erreicht. Autorin Monika Ermert fragt sich, ob sie die Nachrichtenwelt revolutionierten und tritt (wie kann es anders sein) den einzigen Fall in Deutschland breit, bei dem Blogger einmal nennenswert an die Öffentlichkeit kamen: Klingeltöne und kein Ende.
Doch tapfer bringt sie ihren Artikel zu Ende, nämlich so: „Mit der Zunahme der Menschen, die sich eines Blogs als Kommunikationsmittel bedienen, ist die Wahrscheinlichkeit einfach größer, dass ein Blogger vor Ort ist, und natürlich wird er das Gespräch eröffnen“.
Das ist sehr schön gedacht, liebe Frau Ermert, nur sind die Blogger hierzulande ganz eifrig entweder so mit sich selbst beschäftigt, dass für die Welt da draußen überhaupt keine Zeit bleibt, oder sie schreiben gerade einen Artikel über die böse Wirtschaftsordnung (auch der Jamba-Artikel fällt im Prinzip in diese Kategorie), sodass sie am Ende eben nicht vor Ort sind, sondern sich hinter ihrem Computer verkriechend – wenn nicht gerade eine Elefanteninvasion in Berlin-Mitte stattfindet, was sehr selten vorkommt.
Nach all dem von einem gewissen Don Alphonso losgetretenen Geschwätz, dass Weblogs der Sargnagel für die professionellen Medien im Internet werden können, ist inzwischen bei den meisten Bloggern Ernüchterung eingetreten. Wie ich bereits schrieb, macht ein Jamba noch keinen Sommer und überhaupt: Einmal einen Zufallserfolg gehabt zu haben macht noch keinen guten Journalismus aus. Da könnte man schon eher orakeln, dass ein blindes Huhn eben auch mal ein Korn findet.
Was wichtig ist, liebe Leser, wissen sie sicher so gut wie ich: als Blogger eine Stimme zu haben, die aus der üblichen Schlappschreibe herausragt – doch selbst dann ist es schwer, gehört zu werden. Es sei denn, jemand schreibt oder sendet etwas Schlechtes über uns. Oder gar etwas Gutes? Mal sehen, was mehr Leser bringt.
Wie lange wollen die Politiker uns ihren unwürdigen Karneval, den sie mithilfe der Massenmedien veranstalten, eigentlich noch zumuten? Ja, gemeint ist die von Volker Kauder angestoßene und seither heftig geführte Debatte um die „Schuld“ an den Stimmengewinnen der NPD, oftmals leichtfertig als „Zunahme des Rechtsextremismus“ bezeichnet.
Die alte deutsche Krankheit: Irgendjemand muss schuld sein, aber möglichst sollte es der politisch anders Denkende sein. Tatsache zählen schon lange nicht mehr: Dass Rechtsextremisten in Österreich, den Niederlanden, in Frankreich und sogar im als liberal geltenden Dänemark eine beachtliche Wählerschaft haben, interessiert nicht – und dass Demokraten im Zweifel gegen rechts zusammenhalten müssen, offenbar auch nicht.
Was die Diskussion um Blogs angeht, so hat sie jetzt sogar den „Rheinischen Merkur“ erreicht. Autorin Monika Ermert fragt sich, ob sie die Nachrichtenwelt revolutionierten und tritt (wie kann es anders sein) den einzigen Fall in Deutschland breit, bei dem Blogger einmal nennenswert an die Öffentlichkeit kamen: Klingeltöne und kein Ende.
Doch tapfer bringt sie ihren Artikel zu Ende, nämlich so: „Mit der Zunahme der Menschen, die sich eines Blogs als Kommunikationsmittel bedienen, ist die Wahrscheinlichkeit einfach größer, dass ein Blogger vor Ort ist, und natürlich wird er das Gespräch eröffnen“.
Das ist sehr schön gedacht, liebe Frau Ermert, nur sind die Blogger hierzulande ganz eifrig entweder so mit sich selbst beschäftigt, dass für die Welt da draußen überhaupt keine Zeit bleibt, oder sie schreiben gerade einen Artikel über die böse Wirtschaftsordnung (auch der Jamba-Artikel fällt im Prinzip in diese Kategorie), sodass sie am Ende eben nicht vor Ort sind, sondern sich hinter ihrem Computer verkriechend – wenn nicht gerade eine Elefanteninvasion in Berlin-Mitte stattfindet, was sehr selten vorkommt.
Nach all dem von einem gewissen Don Alphonso losgetretenen Geschwätz, dass Weblogs der Sargnagel für die professionellen Medien im Internet werden können, ist inzwischen bei den meisten Bloggern Ernüchterung eingetreten. Wie ich bereits schrieb, macht ein Jamba noch keinen Sommer und überhaupt: Einmal einen Zufallserfolg gehabt zu haben macht noch keinen guten Journalismus aus. Da könnte man schon eher orakeln, dass ein blindes Huhn eben auch mal ein Korn findet.
Was wichtig ist, liebe Leser, wissen sie sicher so gut wie ich: als Blogger eine Stimme zu haben, die aus der üblichen Schlappschreibe herausragt – doch selbst dann ist es schwer, gehört zu werden. Es sei denn, jemand schreibt oder sendet etwas Schlechtes über uns. Oder gar etwas Gutes? Mal sehen, was mehr Leser bringt.
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
„Etwa die Hälfte“ der von einem Meinungsforschungsinstitut im Auftrag des Magazins „FOCUS“ befragten Deutschen schalten das Mobiltelefon während der Liebe nicht aus. Ob sie es dann auch benutzen, ging aus der Umfrage nicht hervor.
Bilder dazu mag sich jeder selbst ausmalen. Dem FOCUS danken wir einmal wieder für die Ergebnisse zu diesem ausgesprochen wichtigen und brisanten Thema. Was würden wir eigentlich ohne FOCUS online tun? BILD-Zeitung lesen?
Bilder dazu mag sich jeder selbst ausmalen. Dem FOCUS danken wir einmal wieder für die Ergebnisse zu diesem ausgesprochen wichtigen und brisanten Thema. Was würden wir eigentlich ohne FOCUS online tun? BILD-Zeitung lesen?
sehpferd - am Sonntag, 6. Februar 2005, 10:31 - Rubrik: wundersames
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Seit Tagen wird an deutschen Stammtischen über kaum etwas anderes geredet als über Schiedsrichter. Tolles Thema, weil dazu mal wieder jeder etwas sagen kann, und weil ja immerhin der Verdacht besteht, dass der geliebte Fußballklub jetzt einen Tabellenplatz höher stehen könnte, wenn die bösen Jungs mit der Pfeife im Mund kein Geld genommen hätten.
Doch jetzt wird die Hose vollends heruntergelassen. Sie sollen auch Puffs besucht haben, wie die „Süddeutsche Zeitung“ wissen will. Etwas verblümt, aber im Kern doch eindeutig schreibt sie: „So sollen einige Schiedsrichter Stammgast in einem Frankfurter Bordell gewesen sei. Aus Schiedsrichterkreisen wird bestätigt, es sei zumindest eine Zeit lang üblich gewesen, dass Profiklubs ... Betreuer abgestellt hätten, die für Versorgung und Wohlergehen der schon am Vortag anreisenden Schiedsrichter-Gespanne zuständig gewesen seien. In Einzelfällen habe es dabei Sonderwünsche gegeben – auch dies sei in Teilen der Schiedsrichterszene bekannt.“
Nun ist es Zeit für die Boulevardpresse: Heute beruft sich BILD zwar noch auf den Bericht der Süddeutschen, weiß aber auch schon, dass ein Schiedsrichter mit „kroatischen Schönheiten“ bestochen worden wäre. Sagte ich nicht schon immer, dass Fußball und Nutten zusammen passen wie Fisch und Fahrrad?
Doch jetzt wird die Hose vollends heruntergelassen. Sie sollen auch Puffs besucht haben, wie die „Süddeutsche Zeitung“ wissen will. Etwas verblümt, aber im Kern doch eindeutig schreibt sie: „So sollen einige Schiedsrichter Stammgast in einem Frankfurter Bordell gewesen sei. Aus Schiedsrichterkreisen wird bestätigt, es sei zumindest eine Zeit lang üblich gewesen, dass Profiklubs ... Betreuer abgestellt hätten, die für Versorgung und Wohlergehen der schon am Vortag anreisenden Schiedsrichter-Gespanne zuständig gewesen seien. In Einzelfällen habe es dabei Sonderwünsche gegeben – auch dies sei in Teilen der Schiedsrichterszene bekannt.“
Nun ist es Zeit für die Boulevardpresse: Heute beruft sich BILD zwar noch auf den Bericht der Süddeutschen, weiß aber auch schon, dass ein Schiedsrichter mit „kroatischen Schönheiten“ bestochen worden wäre. Sagte ich nicht schon immer, dass Fußball und Nutten zusammen passen wie Fisch und Fahrrad?
sehpferd - am Sonntag, 6. Februar 2005, 10:11 - Rubrik: deutschland im blick
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen
Eines der Themen, an dem ich gerade arbeite, veranlasst mich, häufiger in die Bibel zu sehen. Dabei erinnere ich mich an vergangene Tage. Damals wurde der Aussage „es steht so in der Bibel“ immer entgegen gehalten „in der Bibel steht aber auch“, also eine abweichende Aussage.
Ich habe erst sehr, sehr viel später gelernt, die Bibel richtig zu lesen: Wer sagte was wo und wann zu welchem Anlass und an wen waren die Worte gerichtet?
So gelesen, bekomme ich eine ganz andere Bibel – nicht das schwarze Buch mit dem Kreuz vorne drauf, sondern ein sehr lebendiges Buch. Es scheint von jenem Buch, aus dem die Pfarrer heute Morgen von den Kanzeln predigen, erheblich abzuweichen.
Ich habe erst sehr, sehr viel später gelernt, die Bibel richtig zu lesen: Wer sagte was wo und wann zu welchem Anlass und an wen waren die Worte gerichtet?
So gelesen, bekomme ich eine ganz andere Bibel – nicht das schwarze Buch mit dem Kreuz vorne drauf, sondern ein sehr lebendiges Buch. Es scheint von jenem Buch, aus dem die Pfarrer heute Morgen von den Kanzeln predigen, erheblich abzuweichen.
sehpferd - am Sonntag, 6. Februar 2005, 09:29 - Rubrik: religion im blick
noch nichts dazu gesagt - etwas dazu sagen