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Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, will offenbar einen Rekord beim Aneinanderreihen von Unwörtern aufstellen. Er sprach nämlich von einer „Verzweckung“ der menschlichen Sexualität, die von „den Medien mit suggestiver Wucht“ betrieben würde und gleich danach von dem „Geschäft mit der Versuchlichkeit“, für das es einen „Riesenmarkt“ gäbe.

Verzweckt und versuchlicht – was mag er damit gemeint haben? Nun, erzählt ist es schnell: Der Kardinal behauptet, bei jungen Menschen würde der Reifungsprozess „brutal abgewürgt“ – durch Sex, selbstverständlich, und vor allem würden sie zu reinen Sexmaschinen verkommen, denn sie betrachteten des Sex als „rein funktional“. Nebenbei „offenbare sich“ auch noch eine „schlimme Sprachlosigkeit“, und insgesamt sei eine „Demontage“ am Werk.

Doch nicht alle sind schlecht, und der Kardinal zeigt den Weg: Die Jugendlichen müsste wieder von „Keuschheit und Reinheit“ sprechen lernen, damit sie wieder Zugang zu einem „ganzheitlichen Verständnis“ der menschlichen Sexualität kommen – und mit diesem Verständnis sollten sie dann auch heiraten, denn „die Keuschheit ist auch die beste Vorbereitung auf die Ehe“.

Natürlich herrscht in Deutschland Meinungsfreiheit, und auch der Herr Kardinal darf natürlich sagen, was er denkt. Nur: Was sollen die Jugendlichen bitte von einem Junggesellen mit Keuschheitsgelübde halten, der sie über Sexualität und Ehe spricht, als lebte er mitten drin?
 

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