anstoss

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Ich wusste, dass es eine Rotkäppchen-Geschichte aus der Gruppe „Die Schöne und das Biest" gibt, die ich noch nicht kannte. Jetzt habe ich sie gefunden, aber meine Träne im Knopfloch sagt mir: Die bringst du aus Gründen des Jugendschutzes lieber nicht: Denn was schon der französische Dichter Charles Perrault zwischen den Zeilen sagte, wird dort „auf eine biblische Art" dargestellt, wie der Engländer sagt ... so deutlich, dass ich nur wage, einen Ausschnitt zu zeigen.

rotkäppchen wolf sex

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Einst habe ich ja mal gelernt, dass ein gewisser Herr Freud zu Wien dem "Ich" zur Dreifaltigkeit verholfen hat: Da kam Söhnchen „Es“ und Väterchen „Über-Ich“ dazu. Nun, das hat man ja eine Weile so mitgeschleppt, bis es dann durch Eric Berne populistisch wurde: Seither ist die Chose fest in der Hand der Persönlichkeitstrainer.

Oh, ich erinnere mich auch noch gut an jene Zeit, als man sein „Selbst“ wohl finden musste – nein, ich zitiere gerade keinen deutschen Mystiker, sondern die Frontmänner der „Humanistischen Psychologie“ - oder, um präziser zu sein, ihre unterwürfigen Dienerinnen und Diener.

Heute bin ich froh, dass man wieder von der „Persönlichkeit“ spricht. Die war mir, mit Verlaub, schon immer lieber – lieber noch als das herumwuselnde „Ich“.

„Wer immer behauptet, dass Geld nicht glücklich macht, hat noch nicht die passende Einkaufsquelle gefunden“

Zitat aus dem „Telegraph Magazin“ und gefunden auf der Webseite der Londoner Kurtisane Ana Maria. 1.800 Euro die Nacht.

Salzburgs Gesundheitsamt ist überfordert: Täglich kommen bis zu 80 Huren zur Gesundheitsuntersuchung, um sich die begehrten „Bockscheine“, in Österreich „Deckel“ genannt, abzuholen. Als Grund für die stetig steigende Zahl der Damen wird angegeben, dass Österreich als „Einstiegsland“ für Frauen aus dem ehemaligen Ostblock genutzt wird.

Nun will man versuchen, die Untersuchungen auf niedergelassene Ärzte auszuweiten. Die gute Nachricht am Rande: Seit etwa fünf Jahren hätte man bei den Untersuchten keine „schwerwiegenden Erkrankungen“ mehr festgestellt.

Wer es wusste? Natürlich die Salzburger Nachrichten.

Nichts ist so ernst wie Karneval: Gabe es nun auf der Sitzung der „Großen Königswinterer" eine nackte Brust oder gab es keine? Diese Geschichte interessierte mindestens die Bonner Ausgabe des „Express" und der holte sich fachkundigen Rat von der Vorsitzenden des Festausschuss Altstadtkarneval. Die wusste es genau: Nackte Busen gehörten „nicht zwingend" zum Karneval, aber geben täte es sie dort doch.

Der Chronist ist damit beruhigt: Frauen dürfen demnächst auch noch zum Karneval gehen, wenn sie oben herum bekleidet sind: Niemand wird sie zwingen, die Brust zu entblößen.

Aus Holland kommt nicht nur Käse, sondern auch ein Deflorierungsangebot für scheue männliche Jungfrauen: Nach Presseberichten kann man für ein Entgelt von etwas über 2000 Euro nicht nur einen Kurs bekommen, bei dem Männer alles über Lust und Liebe lernen können, sondern bei dem auch noch die Defloration garantiert wird. Angeblich seien die Herren, die solche Kurse besuchen, zu genierlich, um sich auf Prostituierte einzulassen, sagte eine Sprecherin des niederländischen Unternehmens, das die Kurse anbietet.

Kirche und Staat sind zwar getrennt, aber zumindest die katholische Kirche lässt nicht locker, sich immer wieder in die Staatsbelange einzumischen. Freilich ist das nicht die Lesart der Kirche: Für sie ist es eine „prophetische Aufgabe", den „Gottesbezug" in der künftigen europäischen Verfassung zu verankern.

Freilich: Hat die Kirche erst einmal einen Fuß in der Tür, wird sie auch bald Macht und Einfluss ausüben: In Deutschland kennen wie dieses Spiel schon lange: Dort setzen die Kirchen bei dem ihnen verbliebenen Hebel, dem Paragrafen Sechs des Grundgesetzes an, um „im Namen der Familie" in Wahrheit christliche Werte durchzusetzen - und niemand verwehrt sich dagegen, im Gegenteil: Die Kirchen gelten beim Verfassungsgericht als ausgesprochen kompetente Ratgeber - auf Humanisten hört hingegen niemand.

Sehpferd las es beim Katholiken-Netz: http://kath.net/detail.php?id=6410

Was mag nur in den CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer gefahren sein, als er vor deutschem Fernsehpublikum noch letzte Woche im ZDF sagte, dass Martin Hohmann ein „fundamentaler Christ" sei? Sollte er damit zum Überzeugungstäter gemacht werden, jemand, der aus edlen Motiven möglicherweise das Falsche tut?

Was auch immer – er hat der katholischen Kirche damit einen großen Schaden zugefügt. Die muss sich nun nämlich rechtfertigen, was ihr nicht liegt, den schließlich sind viele „gute“ Christen auch überzeugte Antisemiten – und das wahrlich nicht nur in Deutschland. Doch was tut die katholische Kirche? Sie windet sich wie eine Schlange, um aus der Falle herauszukommen. Statt klipp und klar zu sagen: „Ein katholischer Christ, der sich als Antisemit erweist, kann kein katholischer Christ mehr sein“ wird mit Scheinargumenten herumgestochert. Warum, weiß auf Erden niemand. Vielleicht weiß man es ja im Himmel.

Was mag nur in den CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer gefahren sein, als er vor deutschem Fernsehpublikum noch letzte Woche im ZDF sagte, dass Martin Hohmann ein „fundamentaler Christ" sei? Sollte er damit zum Überzeugungstäter gemacht werden, jemand, der aus edlen Motiven möglicherweise das Falsche tut?

Was auch immer – er hat der katholischen Kirche damit einen großen Schaden zugefügt. Die muss sich nun nämlich rechtfertigen - tut sie aber nicht. Statt dessen windet sich wie eine Schlange, um aus der Falle herauszukommen. Statt klipp und klar zu sagen: „Ein katholischer Christ, der sich als Antisemit erweist, kann kein katholischer Christ mehr sein“ wird mit Scheinargumenten herumgestochert: Die Bischöfe könnten dazu nichts sagen, und wenn sie es denn doch müssten, wäre es „eigentlich“ eine Zumutung. So war es jedenfalls beim Katholiken-Netz zu lesen. Warum, weiß auf Erden niemand. Vielleicht weiß man es ja im Himmel.

Eltern aufgepasst: Trägt eure Tochter auffällige PU-Armbänder in leuchtenden Farben? Oder gar ein Schwarzes? Dann sollten die Äugelein jetzt in Hab-Acht-Position kommen, denn diese Armbänder haben nicht nur einen Geheimnamen, sondern auch einen Geheimcode - behauptet jedenfalls eine amerikanische Zeitung.

Demnach ist Folgendes zu haben:

Gelb: Umarmungen
Lila: Küsse
Rot: Einen Lapdance
Blau: Oralsex
Schwarz: Das ganze Programm

Angeblich ist diese neue Art der Deklaration, welche sexuellen Dienste angeboten werden, ein Problem in manchen Schulen geworden, sodass sich die Schulleiter gezwungen sahen, die Armbänder zu verbannen.

Die gleiche Zeitung rät den Eltern, sie müssten nicht unbedingt annehmen, dass ihre Tochter bereits Sex hätte, doch sollte man ein ernsthaftes Gespräch mit ihr darüber führen, was gut für sie sei.

Nachrichtensprecherinnen im Fernsehen sollen angeblich mehr Emotionen zeigen als Nachrichtensprecher. Doch was passiert eigentlich gerade, wenn sie verzückt die Augen verdrehen? Sehpferd weiß es nicht – aber er hat die Bilder – nämlich hier.

Wenn Anke nicht wäre, hätte ich alle meine 80 neuen Mails gelöscht, die alle nur einen Inhalt hatten: pornografischer Dreck, wie ihn Webmaster dank Impressumpflicht nun mal bekommen.

Nun, heute war als Anke drin, die immer „fern schauen“ muss und die, wenn sie das nicht tut, alleine in ihr Bettchen krabbelt.

Ich bin wirklich begierig, Ankes Hobbys zu erfahren: Aha, es ist das Kochen und daher: „wehen ein 1 2 3 Kilos zuviel auf meinen Hüften die meisten Männer mögen das nicht,aber vielleicht ja du ,hast du Lust soll ich dich mal bekochen?"

Doch vielleicht will sie gar nicht so viel kochen, denn „Um dir ein bild von mir zu machen kannst du auf meine HP schauen dort bin ich wie Gott mich schuff".

Da fällt mir nichts mehr ein, aber einst gab es einen Schlager, der darauf passt: „Da sprach der alte Häuptling der Indianer, wild ist der Westen, schwer ist der Beruf. Uff.". Welcher Beruf? Webmaster natürlich.

„Stuttgart, die pulsierende Metropole im Süden Deutschlands lädt das ganze Jahr über zu erlebnisreichen und anregenden Aufenthalten ein“ – behauptet jedenfalls die Stuttgarter Tourismus-Werbung.

„Der Schein trügt“ so lockt ein rotes Plakat des Fernsehsenders „VOX“ in der Stuttgarter Innenstadt – und gibt einen Hinweis darauf, was man einem Novembernachmittag hier erwarten darf, nämlich nichts als eine fast unbelebte Betonwüste, die deutlich an Farblosigkeit leidet. Selbst die kulturellen und merkantilen Renommiertempel werden von absolut abstoßenden, hässlichen Betonfassaden, kalten, unpersönlichen Unterführungen und Zweckschluchten immer wieder unterbrochen.

Freilich - wer die Stadt kennt, findet die kleinen, gemütlichen Wirtschaften, in denen man es sich gut gehen lassen kann, die immer noch vorhandenen Spezialitätenläden, die Markthalle - aber generell ist der Charme weg - und zwar fast überall: im einst liebevoll renovierten Bohnenviertel ebenso wie in der ehemaligen Renommiermeile „Calwer Straße". Was übrig ist? Der Geruch von Geld - aber der ist nicht sonderlich charmant.

Und wo bleibt das Positive? Wartet ab ...

stuttgart betonwüste
(c) fotos und texte Sehpferd Press

Das wöchentliche Geblubber aus den Algen:

Warum lesen Menschen eigentlich das, was ein Blogger schreibt? Mir scheint, je trivialer ein Beitrag, um so größer ist die Fangemeinde - jedenfalls unter den Co-Bloggern. Bei mir die Ausnahme: Mein Essay „Also bin ich ein Subjekt" - eine Kritik an der Sprache der Wissenschaft vom Menschen, die genau genommen menschenverachtend ist. Nicht die Wissenschaft selbst, sondern ihre Sprache. Nur: So etwas kann man einem deutschsprachigen Wissenschaftler eben nicht erklären. Vor allem einem Soziologen nicht.

Was die Menschen sonst wissen wollten? Nun, merkwürdigerweise wollten immerhin 125 Surfer wissen, wer „Miss Afghanistan“ ist, 173 interessierten sich für mein Essay über Prostitution, und merkwürdigerweise riefen 190 einen Artikel über Baumwoll-Büstenhalter auf. Spitzenreiter der Liste sind immer noch die hüllenlosen holländischen Sportlerinnen, von denen etwa 2500 Surfer mehr wissen wollten.

Was mich wirklich bewegt? Keinesfalls die Sprache der Wissenschaftler, sondern ein paar unsägliche Reden: die eines deutschen Bischofs in Budapest und die eines hessischen CDU-Abgeordneten. Wobei mir dies auffällt: Reden im Original liest kaum noch jemand. Alle, mit denen ich über die Rede des CDU-Rechtsauslegers Martin Hohmann diskutierte, kannten die Rede nicht im Original - sie wussten daher nicht, worüber sie sprachen.

Dass Hohmann nun aus der CDU/CSU-Fraktion ausgeschlossen wurde, könnte einem ja Mut machen, wenn da nicht das Wort des CDU-Generalsekretärs Meyer wäre, der Herrn Hohmann noch kurz zuvor verteidigt hatte, und ihn, vermutlich auch in Unkenntnis des gesamten Redetextes, als einen "Fundamentalisten in seiner kirchlichen Einstellung" bezeichnet hatte - was sich wie ein Persilschein anhörte: Exakt so war es vermutlich auch gemeint.

Noch ein persönliches Wort: Ich bin gegenwärtig anderweitig sehr engagiert. Deshalb wird es auch in den nächsten Wochen eher wenig Nachrichten geben – und Diskussionen nur dort, wo ich eine Bereicherung für mich erwarte.

Sagt zum Wochenende

Sehpferd

"Bare to Be Different", der alljährliche Kalender einiger australischer Großmütter, die sich einfach aus Freude am Leben ausziehen, ist jetzt zu haben. Die Damen wollen mit ihrem Kalender vor allem damit werben, fröhlich und mutig ins Alter zu gehen und sich so zu akzeptieren, wie man eben ist, wenn man älter wird.

nackt großmutter kalender

(c) 2003 by Bare To be Different

Ist Ihnen eigentlich schon aufgefallen, wie viele karitative Organisationen, aber auch ganz gewöhnliche Vereine, Schulen und andere Organisationen Aktfotokalender herausgeben?

Nein? Dann sollten sie einmal auf dieser Webseite (in englischer Sprache) nachsehen, wo ein Enthusiast einige dieser Kalender zusammengestellt hat: die Pressequellen, von denen er es erfuhr, die Webseiten der Organisationen und schließlich auch, wo man sie kaufen kann.

So mancher Männertraum kann wahr werden: Das als erotische Speise geltende Sushi wird in einem amerikanischen Restaurant in Seattle auf einer natürlichen Festtafel serviert, nämlich auf Aktmodellen.

Erfunden wurde das Ganze natürlich in Japan, aber es breitet sich nun überall in den USA aus - und ruft natürlich auch die Frauenverbände auf den Plan. Einer davon protestierte jetzt in Seattle, wie der Sender CNN berichtete: Die Damen bezeichneten die Praxis, eine nackte Frau als Servierplatte zu nutzen, als menschenunwürdig.

Österreich scheint irgendwie ein Vorbild für die Welt zu sein – jedenfalls, was nackte Landwirte und Landwirtinnen angeht, denn was der österreichische Jungenbauerverband vorgemacht hat, machen nun alle nach – sogar im fernen Neuseeland.
Also kommen auch die Jungbauern auf der anderen Seite der Weltkugel 2004 nicht umhin, sich auszuziehen: nicht ganz, das machen auch neuseeländische Bäurinnen und Bauern nicht, aber auch nicht gerade so, wie sie normalerweise auf dem Traktor sitzen würden. Auslöser soll eine Dame mit dem schönen Namen Mirjam van Achterberg gewesen sein, die für den Kalender in spitzenbesetzter Unterwäsche posierte.
Der erste Kalender der „Ngarua Young Farmers “ mit Aktfotos erschien im Jahr 2002. Im letzten Jahr waren die Fans enttäuscht, dass nur eine Weihnachtskarte angeboten wurde, doch dieses Jahr gibt es für 2004 wieder den heiß ersehnten Kalender.

Das alles wusste Stuff.

Nur die Schönsten dürfen das Beste zeigen: Dies ist stets das Motto von Victoria's Secret gewesen, deren Dessous als verführerischer gelten als die mancher Konkurrentinnen. Heidi Klum empfahl dann auch in einem Interview, dass die Damen doch mehr Geld für schöne Wäsche ausgeben möchten: „Bauwollhosen", so sagte sie der Presse, funktionierten nicht - man müsse sich auch sexy fühlen. Die neue Kollektion ist natürlich auch zu haben: bei Victoria's Secret, wo sonst?

victorias secret collection
(c) 2003 victoria's secret webpage

Natur und Landwirtschaft hätten ja durchaus etwas gemeinsam - so ähnlich soll sich der Präsident des schweizerischen Bauernverbandes zum Projekt der Jungbauernschaft geäußert haben im Jahr 2005 einen Kalender herauszubringen, in dem Schweizer Bäurinnen offenherzig Busen zeigen dürfen.

Man weiß auch schon, woran man sich orientieren will: Nackt, Natur, Mädchen und Milch - so ungefähr stellt man sich in der Schweiz das Konzept für den Aktfoto-Kalender vor. Das Vorbild kommt - wir ahnen es schon - vom österreichischen Jungbauernverband.

Da trifft es sich gut, dass ein österreichischer Jungbauer offenbar eine Schweizer Freundin hat, die sich schon in dieser Form hat ablichten lassen: Sie wird im Juni 2004 in vielen Bauern- und Bürgerstuben Österreichs zeigen, wie gut Landprodukte auch nach delikater Schweizer Art ins Bild gerückt werden können.

Ganz konkret ist es die „Miss Juni", eine „Karin" aus dem Schweizer Bischofszell, die damit wirbt, dass man die „Nähe zu Tier und Natur nirgends so intensiv (erlebt) wie in der Landwirtschaft". Bleibt hinzuzufügen: Auch Brüste und Milch kommen sich nirgendwo so nahe wie auf dem Bauernhof, wie das Bild aus dem österreichischen Jungbauernkalender zeigt.

Etwas davon hat Sehpferd im Schweizer Tagblatt gelesen.

österreich schweiz jung bauern nackt kalender
(c) 2003 jungbauern.at

Mehr über die nackten Schweizer Jungbäurinnen hier

Inzwischen fand das erste Foto-Shooting statt: Mehr dazu hier.

 

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