anstoss

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Ein Voodoo-Puppenhaus hatte uns gerade noch gefehlt, nicht wahr? Jetzt hat jemand eines ins Netz gestellt. Sieht ein bisschen aus wie „I shot Myself“ und andere einschlägige Webseiten, die hauptsächlich mit nackten Schönheiten in verführerischen Posen spielen.

Nur dass diese jungen Frauen keine Schönheiten sind. Do you Voodoo? Dann nichts wie hin. Man sollte ziemlich unempfindlich gegen Fleischmassen sein, wenn man die Seite betritt.

voodoo dollhouse link

© 2004 by hateflesh.com / voodoodollhouse.com

Jane empfiehlt nicht jeden Tag ein Blog. Aber diesmal tut sie es: Eine junge Dame hat sich ein Blog eingerichtet, in dem sie eigene erotische Zeichnungen veröffentlicht.

Sie sind schon sehr erotisch, sodass zuvor das Alter abgefragt wird. Deshalb geht der Link auch nicht direkt auf das Blog, sondern auf die Startseite. Oh, das ganze Blog ist in französischer Sprache – die Bilder natürlich nicht.

Von einer gewissen Elin Grindemyr wird behauptet, sie sei ein Modell. Darüber konnte ich im Internet keine Auskunft finden – internationale Agenturen führen sie jedenfalls nicht, nur hier taucht sie etwas dürftig beschrieben auf.

Doch die Dame ist so schwedisch, dass sie eben gar nichts anderes sein könnte als eben eine Schwedin: ein bisschen zu Blond, ein bisschen zu pausbäckig, ein bisschen zu nichts sagend. Aber Männer scheinen sie zu lieben: Sie sei die „schönste Frau der Welt“, meinte gerade einer der vielen schwedischen Männer, die Bilder von ihr ins Internet stellen. Möglich, dass jenen Herren die zwei hervorstechendsten Argumente für sie besonders gefallen.

Sie war die Schöne des Tages, während andere die Schönen der Nacht waren, deshalb nannte sie die Madame „Belle de Jour“. Inzwischen gibt es ein paar Bloggerinnen, die sich „Belle de Jour“ nennen (für den Namen scheint es keinen Schutz zu geben), und ein Sammler, der sich der weiblichen Schönheit verschrieben hat, sammelt sie, die Schönen des Tages und zeigt uns eine für jeden Tag. Sie sind zu meiner Überraschung sogar überwiegend sehenswert.

via fleshbot

Vor nicht allzu langer Zeit hat ein japanischer Professor die Damen in fünf Kategorien eingeteilt – nach den Schamhaaren. Da fragen wir uns doch: wonach den eigentlich sonst. Der 70-jährige, der sogar ein Buch darüber veröffentlich hat, will auch wissen, dass eine bestimmte Art, das Schamhaar zu tragen, „eine gute Ehefrau am Tag und eine ebenso gute Hure bei Nacht“ geben würde.

Nun hat jemand die Sache aufgegriffen und die Ansichten des Professors humorvoll lächerlich gemacht. Eine Dame, die es auch wissen musste, schreib einmal, dass eine stilvolle Hure die Schamhaare stets in der gleichen Weise pflegen solle wie ihre Kopfhaare – und die sehr sorgfältig. Ich mag hinzufügen: Das sollte vielleicht nicht nur für Huren gelten.

Früher sagten Frauen untereinander gerne, dass „der Type da drüben schon wieder Plüschaugen“ bekommen würde. Sie sagten nicht „den fickgeilen Blick“, obwohl gerade jener gemeint war. So bin ich denn erstaunt, wenn heute eine Frau schreibt, sie sei mit dem „Fick-mich-Blick“ im Gepäck (oder eben doch im Auge?) ausgegangen.

Wahrscheinlich bin ich alt geworden, ich sehe es ja ein. Vor etwa einem Jahr habe ich über die „Hyänen des Chats“ geschrieben, Frauen, die alles abwildern, was ihnen an Männern unter die Zähne kommt. Ich habe (nicht hier, aber anderwärts) daraufhin wütende Proteste bekommen. Mittlerweile erwarte ich solche Proteste nicht mehr: Tigerinnen jagen, Hyäninnen reißen sich um das übrig gebliebene Männermaterial.

Merkwürdig dabei ist dies: Wirklich zukunftsgeeignete Männer scheinen ebenso rar zu sein wie es zukunftsträchtige Frauen sind. Aber der Dschungel, der scheint zu funktionieren.

Bin ich ein „alter Sack“? Möglich. Dann will ich auch eine Geschichte erzählen, die nur „alte Säcke“ erzählen können.

Ich erinnere mich zum Beispiel noch sehr deutlich an eine Zeit, in der man in Deutschland wirklich arm war. Frisches Obst war teuer, und so fuhr mein Vater im Herbst regelmäßig mit dem Fahrrad auf die Apfelchaussee. Nicht, um Äpfel zu pflücken, denn das war verboten – und der Feldschütz wachte eisern darüber. Nein, es ging um Brombeeren, um den Winter über Säfte und Konfitüre zu haben. Meist brachte er doch noch ein paar Äpfel mit – sorgsam unter den Brombeeren versteckt. Häufig brachte er auch noch die begehrten Holunderbeeren, aus denen man einen Saft gegen Fieber kochen konnte.

Ich bin gerade durch eine Gegend, nicht weit von meiner Wohnung gegangen. Die Brombeeren hängen noch an ihren Sträuchern, vertrocknet. Es gab sie dieses Jahr in Massen, doch niemand hat sie gepflückt. Die Apfelbäume hängen prall voll, und die Zwetschgenbäume auch. Noch könnte man sie pflücken, doch wird es niemand tun - das geht nun schon seit Jahren so.

Was ich damit sagen will? Dass es sich die Armen heute offensichtlich leisten können, die Früchte an den Wegesrändern stehen zu lassen.

Ach ja: Fall sie, liebe Leserin oder sie, lieber Leser, meinen, damals sei „alles viel billiger“ gewesen: Ein Pfund Bohnenkaffee, ungemahlen, kostete etwa 12 D-Mark – den Lohn von etwa 10 Stunden Arbeit.

Nun wissen wir alles auch das – Frauen haben Sex mit Männern oft nur aus „Höflichkeit“ – behauptet eine amerikanische Studie. Der Artikel soll in der „Petra“ erschienen sein, die Morgenpost berichtete. Allerdings heißt es darin auch, die Männer täten „es“ oftmals gegen ihre Überzeugung: Auf ihnen laste, so die Studie, das Vorurteil, immer bereit zu sein.

Soll man dies alles nun glauben oder nicht glauben? Klar ist: Es gibt sehr viele Frauen, die den Geschlechtsverkehr bei Begegnungen („Blind Dates“) von vornherein mit einkalkulieren und ihn mit dem Partner auch dann ausüben, wenn er nicht gerade ihr Traummann ist – besonders natürlich dann, wenn der Alkoholpegel schon über der „Tu-es-lieber-nicht-Marke“ steht. Vielleicht gehört sie auch zu den Frauen, die so handeln wie eine ehemalige Bekannte. Sie pflegte zu sagen, dass die Männer es doch so gerne hääten – warum solle sie es dann eigentlich nicht tun? Auch eine Logik.

Bei Männern habe ich den Verdacht, dass die öffentlich breit geredete und grell geprahlte Potenz die aktive lebensnahe Potenz bei weitem übertrifft. Meine Frage an Sexprotze unter den Männern: „wenn ich deine Frau (Verlobte, Freundin) über deine Potenz fragen würde, was würde sie mir wohl sagen“?

Kaum schreibe ich über die Konkurrenz der Sexblogger, da flattert schon eine neue Sexbloggerin ins Haus: "Kitten" weiß offenbar, wovon sie redet, und was erotisch ist, muss sie wohl auch wissen ... sie sagt das zumindest durch die Blume.

Gemeint ist natürlich nicht die sinngemäße Blume, sondern das Bild auf ihrer Webseite.

Ein alter Händlerspruch wird wieder wahr: Konkurrenz belebt das Geschäft. Seit es nämlich recht viele Bloggerinnen und Blogger gibt, deren Tagebücher sexuelle Themen, eigene Sexerlebnisse und erotische Lüste beinhalten, denkt man beim Lesen nicht nur an Sex, sondern auch an Qualität.

Bestes Beispiel: der Schmuddelblogger. Eigentlich schrieb er nie schmuddelig, sondern nur konsequent, aber mir scheint, dass er noch wesentlich besser geworden ist, sei so viele Mitbewerber um die Lesergunst aufgetreten sind.

Wer meint, Erotik sei plakativ, wenn sie öffentlich dargeboten würde, sollte sich die Damen (und Herren, selbstverständlich) der strippenden Branche mal näher ansehen. Im Tanz liegt eben viel Erotik, gleich, ob man (oder frau) sich dabei auszieht oder nicht.

erotischer strip messe weil am rhien

© Bild und Text 2004 by sehpferd
Bild vom 01.10.2004 Erotik-Messe, Weil am Rhein

Erotikmessen haben derzeit reichlich Zulauf – und zu meiner Freude hat sich manches gewandelt. Das Äußere zunächst: Man präsentiert luftiger, übersichtlicher. Man zeigt mehr Kleider, und dort auch bessere Qualitäten. Die Verkäuferinnen und Verkäufer sind offener und kompetenter geworden.

Die Gäste sodann: Außer den üblichen Gruppen von männlichen Jugendlichen, die mit roten Gesichtern vor allem jene Plätze aufsuchen, an denen Damen gerade ihre intimen Seiten zeigen, gibt es außerordentlich viele weibliche Besucher: Gelegentlich Einzelne, einige zu zweit oder in Gruppen, aber eben auch sehr sehr viele, die ganz deutlich als erotisch ausgerichtetes Paar auftreten: Sie will etwas von der Messe, und er auch. Sie ist nicht „nur mitgegangen“. Ganz offensichtlich nicht.

Dort, bei dem Stand, an dem die Dildoschwemme herrscht, nimmt eine Dame gerade einen Karton in die Hand – sofort ist der Verkäufer da, packt das Gerät (ein großes mit Kaninchenohren) aus und fragt sie, ob er Batterien hineintun soll. Er tut es, sie nimmt das Gerät in die Hand, schaltet es an, und ein Lächeln huscht über ihr Gesicht. Entscheiden will sie sich noch nicht. Auch an anderen Ständen werden bereitwillig Batterien in Vibratoren eingelegt, die Funktionsweise genau erläutert. Die Damen kaufen, tragen selbstsicher den eigenen schwarzen oder grünen Beutel mit den Sexklamotten und den Spielsachen.

Chainmail (Kettenhemden) werden viel bestaunt, und nach wie vor Leder und Latex. Gekauft werden aber auch Dessous: Ein ganzer Stand hängt von oben bis unten voll mit Dingen, die man teils auch im Miederwarengeschäft erwerben kann – doch es gibt eben auch die anderen Dinge.

Der Sexfilmhandel, der das Video nun ganz aufgegeben hat und nur noch DVDs verkauft, ist trotz vieler großer Stände schlecht sortiert – aber auch hier hat man Frauen als Kundenkreis erschlossen: „DVDs, die auch Frauen lieben“, heißt es dann, „alle mit echter Handlung“. Diese sind natürlich nicht billig, während der übliche Schund schon ab 5 Euro zu haben ist – Restposten, billig gedreht, unverkäuflich. Wer schon „alles gesehen“ hat, sucht nicht mehr nach Sensationen, sondern nach Qualität. Da übersehen die Damen einfach mal, dass auf dem Bildschirm ein Video mit einer der üblichen Spermaorgien läuft. Frau genießt, was sie will, und sieht weg, wo sie früher empört gewesen wäre.

Was wäre eine Erotikmesse ohne die Show? Auch hier hat sich die Qualität deutlich gebessert. Frauen und Männer stehen am Rand der Bühne, und immer mehr Frauen bringen auch ihre Digitalkameras mit. Die Damen auf der Bühne sind schön, gut geschminkt und frisiert und verstehen es, sich in Pose zu setzen – nichts Ordinäres, eine Show eben. Man kann immer wieder feststellen, dass auch Frauen sinnliche Augen bekommen, wenn sie sehen, wie sich die Stripperinnen auf der Bühne bewegen – schön ist eben schön – das ist bei einer Frau nicht anders als bei einem Gemälde.

Doch die Augen sollen noch größer werden: beim Men-Strip. Die Männer mit gut gebauten Körpern und sind nicht übertrieben muskulös, aber dafür ihrer Erscheinung sehr bewusst, wissen genau, dass sie vor allem für das weibliche Publikum tanzen, gehen nahe an die lüsternen blauen und grünen Augen heran, zeigen das, was noch schicklich ist in der Öffentlichkeit. Der strippende Herr lächelt, die Damen lächeln zurück. Nein, hier gibt es keinen Hühnerstall, kein hysterisches Kreischen. Wir sind auf einer Erotikmesse – da applaudiert Frau und Mann gepflegt.

sexmesse weil zusammenfassung

© Bild und Text 2004 by sehpferd

 

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