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Das wöchentliche Geblubber aus den Algen – meist sonntags

Heute Morgen gingen die Menschen auf der Fahrbahn der Hauptstraße, um ihre Brötchen zu kaufen – die Gehwege waren wegen der Schneemassen unpassierbar. Als unerwünschter Nebeneffekt zeigte sich, dass gestern einige Wohnungsinteressenten absagten – eingeschneit. Allerdings hatte ich auch einige sehr interessante Verkaufsgespräche, und dieses Mal bin ich zuversichtlich, meine Wohnungen auch wirklich zu verkaufen – „verkauft“ waren sie ja schon zwei Mal im Sinne von „fest zugesagt“ – nur: Diese Leute hatten ihre Rechnung nicht mit der Bank gemacht. Schade. Es war ein junges Paar darunter, denen ich das Juwel, meine 3-Zimmer-Wohnung, sehr gerne verkauft hätte.

Inzwischen scheint die Sonne, die Temperaturen steigen auf über acht Grad, und nachdem zwei Drittel meiner Fernsehschüssel aufgetaut war, konnte ich auch wieder Astra-Programme empfangen, und nun auch wieder Hotbird, währen mein Auto immer noch ein Schneemonument bildet – gemeinsam mit dem dahinter befindlichen Strauch, eine Einheit, sozusagen. Aber ich kann ein paar Tage ohne Auto leben – dann fahre ich eben mit Bus und Bahn.

In den letzten Tagen habe ich über ganz andere Dinge nachgedacht: Gestern war es die sogenannte „soziale Kälte“. Ein Schlagwort. Man würde ja so gerne den Staat dafür verantwortlich machen - und die Linkspartei kocht darauf ja auch ihr rotes Süppchen. Aber in Wahrheit sind wir es, die soziale Kälte verbreiten, nicht der Staat.

Ähnlich verhält es sich mit der 12-jährigen Mutter. Niemand hat hingeschaut. Alle haben vorbeigeschaut – und wo sind denn nun die Gutmenschen, die jetzt ihre Hilfe anbieten? Vielleicht sehen wir sie ja wieder – bei einer neuen Initiative gegen Abtreibungen? Ach, wie billig sind Worte doch für diese so genannten „Gutmenschen“ – sie kosten nicht einmal Centbeträge.

Ich höre das Sozialgelaber im Netz sehr wohl. Die Menschen, die solche Worte in den Mund nehmen, verdrängen erfolgreich, dass „soziales Handeln“ auch „soziale Verantwortung“ einschließt – und so sind die Soziallaberer im Netz in nichts besser als die Abtreibungsgegner – sie spielen mit billigen Worthülsen herum und ignorieren den Menschen. Dass andere dies auch tun, ist keine Entschuldigung.

In meiner Gegend ist nach dem Schnee noch allerlei gefällig – zum Beispiel, dass hier immer noch Fastnacht ist – heute in Weil am Rhein und ab der Nacht zum Montag dann in der Stadt Basel. Heute Nachmittag werde ich mal durch den Schnee stapfen und sehen, was die feuchten Schneemassen hier alles angerichtet haben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Sonntag.

snow1
yester meinte am 5. Mär, 14:29:
Echte Gutmenschen sind draussen unterwegs und haben keine Zeit und keine Lust auf leeres Gelabere, weswegen man sozial engagierte Leute nicht im Netz antreffen wird. Logisch, irgendwie, nicht wahr? 
sehpferd antwortete am 5. Mär, 14:40:
Hast Recht, Yester
... als ich noch für sie PR gemacht habe (neue Seite von mir?) war allerdings noch keiner von uns allen im Netz 
 

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