anstoss

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Nehmen wir einmal an, ich hätte gar nichts zu tun außer zu verblöden.

Dann könnte ich zum Beispiel in einem hier nicht näher bezeichneten Chat einloggen und in vier Stunden 1 Chattaler im Wert von angeblich 0,25 Euro verdienen. Dann mache ich eine Stunde Pause und „mach Abendessen“ und dann gehe ich erneut von 19 bis 23 Uhr in den Chat, um meinen zweiten Chattaler zu „machen“. Der Herr Webmaster rechnet mir nun vor, dass ich, wenn ich jeden Tag 2 Chattaler „mache“ im Jahr 720 Chattaler verdient habe – und das seien „über 150 Euro“.

Oder eben 0,06 Euro Stundenlohn.

Eine Peitsche kann sanft küssen -
Worte können Striemen hinterlassen.

So hatten wir die Wirtschaftsnachrichten freilich nicht erwartet – aber wenn so das Interesse der Herren an der Wirtschaft geweckt wird? Warum dann eigentlich nicht? (Damen sind möglicherweise nicht interessiert, was nicht an der Art der Nachrichten liegt, sondern an ihrer Darbietung).

Wenn jemand eine gute Idee hatte, soll man sie auch honorieren – Wörter zu sammeln, die es nicht mehr gibt. Mein Tipp. Macht ein Lexikon draus.

Einen Einwand habe ich aber doch, es sind Wörter dabei, die zwar nicht mehr im Jugendvokabular vorkommen, die es aber trotz alledem noch gibt. Und ich bleibe bei „Negerküsse“ – soziale korrekte Schokoküsse kommen mir weder über die Lippen noch in den Mund. Was mir spontan noch einfällt: die Lebedame.

Sozialgesülze: „Online-Journale … machen das Netz zu einem von Menschen belebten sozialen Raum“. Soziale Realität: ein Mädchen soll ihr neugeborenes Baby in einer Mülltonne „entsorgt“ haben. Zitat: „Um ihre französische Bulldogge soll sie sich stets liebevoll gekümmert haben“.

Kein Tage vergeht, ohne dass ver.di dicke Backen macht – und mit jedem Tag nimmt der berechtige Hass der Mehrheit der Bürger auf diese Gewerkschaft ein wenig zu. In dieser Situation wundere ich mich doch, dass eine gewisse Frau Ute Vogt, MdB und angedachte Anwärterin auf den Posten der Ministerpräsidentin von Baden-Württemberg, ganz vorne in den Reihen von ver.di mitmarschiert – jedenfalls online und jedenfalls als Unterstützer.

Wie interessant – sollte diese Frau (was die Wähler hoffentlich zu verhindern wissen) jemals Ministerpräsidentin oder auch nur Kabinettsmitglied werden, dann wissen wir ja, wofür sie sich im Zweifel (und mindestens im Herzen) entscheiden wird: Für ver.di – hat da jemand gesagt: „Und damit gegen die Bürger?“ – Ach, wer würde denn so etwas sagen. Schließlich haben die Damen und Herren von ver.di doch das Streikrecht, und sie nutzen es nicht schamlos aus, sondern bestenfalls rücksichtslos, und außerdem ... sparen Sie sich doch mal all diese Argumente.

Ute Voigt? Nein Danke. Freilich wird einem mehr als mulmig, wenn man sieht, welche merkwürdige Allianz sich hier für ver.di stark macht – und vor allem: Mit welchen Argumenten.

O-Ton Frau Vogt:

"Ich finde es richtig, dass die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sich gegen längere Arbeitszeiten wehren, weil es eine Frage der Solidarität ist, ob die Arbeitszeit der Beschäftigten weiter ausgebaut wird, oder auch Arbeitslose neue Chancen bekommen."

Falls Sie einen ganze andere Beitrag suchen: Mehr über Ute Vogt und Antenne 1 hier.

Falls Sie gerade an einem Ufer sind, achten Sie darauf, dass es nicht dass Missverstehensufer ist. Denn an dem haben die Männer angeblich ganz viel Angst, meint Runtimeerror und zeigt den Weg hinaus – es ist diesmal der Weg hindurch, denn „deserteure werden bestrafft und müssen wieder in den dunklen keller, in die müffel räume und verschimmelte wände“.

Alles klar, außer dem: Wie straff werden die eigentlich bestrafft?

 

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