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Das wöchentliche Geblubber aus den Algen – meist sonntags

Dieser Tage bewegten mich andere Dinge als das Web, die Blogs und selbst die menschliche Kommunikation. Zu solchen Zeiten schreibe ich einfache Texte, irgendetwas, was mir gerade in den Sinn kommt. Dann lese ich zum Beispiel mal wieder, was Jane Duval so weiß oder amüsiere mich über Fleshbot. Dann muss auch mal Gramse warten, dieser alte Spinner – Maslows Bedürfnispyramide kommt in den Vordergrund: Erst das, was die Existenz betrifft, dann der Rest.

Der Rest besteht aus dreierlei: erstens, das Zeug loszuwerden, das sich hier in Jahren angesammelt hat, zweitens, den großen Rest bei der Abfallverwertung abzulegen und drittens, den letzten Rest professionell entsorgen zu lassen - und dann wieder zuzulassen, an etwas Anderes zu denken. Fortschritte gibt es: Der Inhalt von Keller Nummer 1 wurde der Besitzerin mit unsäglichen Mühen und Zusatzkosten wieder zugeschickt, nachdem ich einen umfassenden Einblick darin bekam, wie flexibel deutsche Spediteure sind – erledigt wurde das Ganze dann durch einen Startup-Unternehmer, nachdem ich mir vom offiziellen Spediteur zum dritten Mal das Lamento von „geht nicht, wir nicht, nie und nimmer“ angehört hatte. Fortschritt Nummer 2: Aus allen Ecken kommen noch (mehr oder weniger) stilvolle Artikel aus Dänemark wieder hervor, teils noch aus erster Ehe und davor – die kommen jetzt zu Ebay. Die Schallplatten wurden privat verkauft – na also.

Leider immer noch nicht verkauft: meine Wohnungen. Zwei feste Interessenten hatten nicht genügend Geld, mit zweien gehen die Verhandlungen noch weiter. Letztes Ereignis: Da kommt ein Wohnungsmakler daher, der behauptet, der maximale Quadratmeterpreis für die Lage hier sei 1100 Euro, während bisher alle davor gewarnt haben, zu solchen Schnäppchenpreisen zu verkaufen. Mir scheint dies auch logisch: Ich habe eine besonders stilvolle, sehr helle und gut renovierte Wohnung in einer Lage, in der sich Nachbarn nicht gegenseitig stören, und die man auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichen kann. Das ist für Baden schon etwas Besonderes. Dass Schnäppchenjäger die Wohnung kaufen, glaube ich ohnehin nicht – dazu ist sie nicht konservativ genug. Ich habe die Wohnung schließlich damals auch nicht nach dem Quadratmeterpreis, sondern nach dem Zuschnitt der Wohnung gekauft. Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich habe nichts gegen Makler – sie haben mich sowohl beim Kaufen wie auch beim Verkaufen schon hervorragend beraten – und ich bin nicht schlecht damit gefahren, ihren Rat auch anzunehmen. Nur hat mir noch keiner geraten, meine Wohnung von vornherein zum Schnäppchenpreis anzubieten.

Also geht der Kampf noch ein bisschen weiter – ziemlich auf Kosten meiner schriftstellerischen Arbeit und der Vorbereitung anderer Dinge, die auch für meine Zukunft wichtig sind – doch wie sagt man: Erste Dinge zuerst. Also werde ich wohl noch ein bisschen mehr Kraft in den Verkauf meiner Wohnung(en) stecken müssen und in andere schnöde materielle Dinge.

Und das am Sonntag? Na klar am Sonntag. Wann habe ich sonst Zeit dafür? Einen schönen derartigen, bevor ich es vergesse.
 

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