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Stellen sie sich einmal vor, es gäbe eine kleine, unscheinbare Kamera, die sie mit einer Fernbedienung über den Boden lenken könnten – fällt ihnen etwas dazu ein? Ich hoffe doch nicht – doch den meisten Männern, so denke ich, würden mit den Stichworten Sommer, kurze Röcke und Betrachtungswinkel schon etwas anfangen können.

Ach, ich weiß, was sie jetzt sagen – wer käme denn auf die Idee, ausgerechnet so eine Kamera anzubieten? Ich verrate es Ihnen: Sony Ericson. Als Zubehör für Handys. Die Kamera heißt ROB-1, schafft 15 Bilder pro Sekunde, die es direkt an ihr Mobiltelefon sendet – auch aus der Froschperspektive, denn „die Zeiten, in denen Sie für schwierige Aufnahmen auf dem Boden herumkriechen mussten, sind vorbei“.

Fleshbot wurde zur Froschperspektive etwas deutlicher. Der Preis war vorerst noch nicht in Erfahrung zu bringen.

Miss Understood kauft ihre Werbung nicht – dann nämlich, wenn sie in der falschen Weise umworben wird: Dies war der Titel einer Tagung, die das Werbeunternehmen Leo Burnett im Juni 2004 initiiert hatte.

Vor einigen Tagen bereits wurde die Studie von einer Werbe-Fachseite im Web als „pünktlich zum Frauentag erschienen“ bezeichnet, worüber ich mal hinweglächeln will, doch worum geht es?

Um Wesentlichen darum, dass manche Firmen nicht daran denken, welche Kaufkraft den Frauen mittlerweile erwachsen ist: Sie kaufen nun mal eben nicht „nur Joghurt, Brot und Seife, sondern auch Aktienfonds, Bohrmaschinen und Autos“, und wenn man um sie wirbt, dann muss man es schon richtig machen.

Mich hat wenig überrascht, dass „Sex Sells“ auch für Frauen gilt – doch muss man bei ihnen anders an die Sache herangehen: eben aus einer weiblichen Sicht, also vor allem als diejenige, die den Sex genießt. Wenn man jahrelang die VOGUE liest, weiß man, dass sexuelle Anspielungen aller Art in der Modewerbung eine große Rolle spielen, doch bei anderen Produkten ist dies offenbar noch nicht der Fall – da würde noch gar nicht erkannt, welche Möglichkeiten der Werbung offen stehen würden, um Frauen zum gewünschten Produkt zu locken.

Wenn sie sich für Werbung interessieren – lesen sie einmal den ganzen Artikel oder stöbern sie in den Unterlagen, die das Unternehmen Leo Burnett ins Web gestellt hat.

Diesmal hat die „Freundin“ den Vogel bei den beliebten Volksbefragungen abgeschossen. Die Frauenzeitschrift fragte nach einem Bericht der KRONE danach, wie es Frauen mit Sexspielzeugen hielten, und siehe: „Einer großen Mehrheit von 83 Prozent aller Frauen sind Sex-Spielzeuge aller Art zuwider“.

Selbst, wenn ich annehmen, dass die angeblich 11 Prozent der befragten Frauen, die Lust am Spielzeug haben, eventuell mehrere Liebesspielzeuge besitzen könnten, fragt sich doch, wo allein die 350.000 verkauften Dildos und Vibratoren im letzten Jahr hingegangen sind. Und bevor ich vergesse, dies zu erzählen: Es gibt noch weitaus mehr Liebesspielzeuge als nur Dildos.

Wenn einem Wissenschaftlerteam sonst nichts Neues einfällt, kann es ja mal Quantität sein – und so hat das Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie der Universität Göttingen nun 50.000 Menschen (nehmen wir einmal an, es waren Deutsche) nach ihren Schwierigkeiten mit dem Partner befragt, und siehe: „Unzufriedenheit im Bereich Sexualität und Erotik ist die häufigste Ursache für Partnerschaftsprobleme“, gefolgt von Kommunikationsproblemen und Schwierigkeiten, negative Gefühle zu verbalisieren.

Fragen wir mal lieber nicht, wie viel Sinn es hat, 50.000 Menschen über das Internet zu befragen. Mehr ist nicht immer besser.

Tolle neueste Nachrichten über Sex sind zurzeit – trotz des Frühlingserwachens – noch schwer zu finden. World Sex News wollte ganz aktuell sein und verwies auf eine Studie, in der die Relationen zwischen Geld und Sex hergestellt wurden, was dann so klang: „Wenn man die Frequenz sexueller Betätigungen von einmal im Monat auf einmal pro Woche erhöht, hat dies den gleichen Zugewinn in Glück, als wenn man ihr Gehalt um 50.000 USD pro Jahr anhebt“.

Nun ja, Jungs, Studien kann man ja öfter mal als neu veröffentlichen, aber diese ist vom Juli 2004 – wer sie unbedingt lesen will: Hier ist sie, ganz und gar.

Sollten sie nächste Woche in Kumasi sein, könnten sie Zeuge einer Demonstration nackter Prostituierter werden, die damit gegen den Abriss von zwei Gebäuden protestieren wollen, in denen sie bisher ihrem Gewerbe nachgingen.

Ich hätte kaum darüber geschrieben (wer weiß schon, wo Kumasi liegt) wenn die Dame auf dem Bild dazu nicht ihre Lieblingswährung im BH stecken hätte: Euro.

VNein, "you can never have too many vulvas" ist kein Spruch eines alternden Machos, sondern der Werbespruch einer jungen Dame, die sie verkauft – eben jene Vulvas aus Stoff als Handtasche oder Geldbörse.

Billig ist die Sache nicht – die verlockenden kleinen Behälter werden für ab etwa 40 USD bis 300 USD verkauft, je nach Größe und Ausstattung. Dass sich diese aufreizenden Täschchen gut für die Anbahnung schlüpfriger Gespräche eignen, sollte man natürlich berücksichtigen, bevor man so ein Täschchen mit in die Disko nimmt – vielleicht sollten sie erst einmal versuchen, das Täschchen zum kleinen Schwarzen bei einem Konzert zu tragen, an dem klassische Musik dargeboten wird.

(Alle Preisangaben ohne jegliche Gewähr)

Was machen sie eigentlich, wenn ihr Blog nicht so richtig läuft? Nun, sie können ein paar Computerkids dransetzen, um ihre Artikel aufzurufen, sie können es mit so genanntem „Sex-Content“ versuchen (zum Beispiel: „Wie kommt das Sperma auf die Handy-Tastatur?“) oder sie können ein paar Kollegen veranlassen, auch Blogs anzulegen und dann zu ihnen zu verlinken.

Allerdings brachte mich dieser Artikel noch auf eine andere Idee: Sagen sie doch einfach, dass ihre „gefühlten Besucherzahlen“ bei weitem höher wären als die tatsächlichen, denn sehen sie: die überaus wertvollen gefühlten Zugriffszahlen zu den Inhalten, die auf ihren Seiten stehen, sind doch viel mehr wert als die nüchternen Zugriffszahlen, die auf die trickreichen Blogger im Nebenhaus verweisen: die schlagen schließlich nur Schaum auf und denken, was Großes geschaffen zu haben. Nächste Runde: Gefühlte Besucherzahlen gegen schaumgeschlagene Besucherzahlen.

Frau Freilich hat festgestellt, dass die Anzahl der Blogs im deutschsprachigen Raum steigt, und sie will auch festgestellt haben, dass „mit der steigenden Anzahl an Blogs der Content gegenproportional … abfällt“.

Dem kann ich nur zustimmen – wobei ich doch gerne anmerken würde: mit der steigenden Anzahl der Blogs wächst keinesfalls auch die Vielfalt oder die Qualität, denn „Content“ ist ein Unwort – es kann für jeden beliebigen Inhalt stehen.

Ein bisschen gewundert habe ich mich auch über die „Sexblog-Flut“. Ich habe keine derartige Flut gesehen, nicht einmal in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, aber schon gar nicht im deutschsprachigen Raum – aber das Wort „Flut“ macht sich natürlich rhetorisch sehr gut … da denkt man schnell an die Flucht, bevor man im Wasser ersäuft.

Im Übrigen gäbe es ein gutes Mittel gegen die „unsexy“ Weblogs, nämlich sexy Weblogs von Frauen für Frauen und vereinzelte Männer. Aber meckern ist natürlich einfacher als machen: Auch so ein Sache, die typisch für Blogs ist, und manchmal gar für mein Blog. Ich verspreche: das ändert sich bald.

Peter Harry Carstensen wird seinem jüngst erworbenen Ruf eines politischen Großsprechers wieder einmal gerecht. Die Angebote an einen möglichen Koalitionär SPD wurden deutlich reduziert: „Jetzt gelten andere Preise“ soll der CDU-Mann geraunzt haben – um dabei insbesondere einen Fallrückzieher in der Schulpolitik zu machen.

Es muss in diesem Zusammenhang bezweifelt werden, dass es der CDU tatsächlich um das vorgebliche Hauptthema, die Arbeitsplätze, geht. Vielmehr deutet dieses Verhalten darauf hin, dass allenthalben christdemokratische Ideologie durchgesetzt werden soll. Man kann der SPD nur empfehlen, Herrn Carstensen so lange auflaufen zu lassen, bis er seine arrogante Herrschaftshaltung aufgibt – so viel Rückgrat können die Schleswig-Holsteinischen Wähler von der SPD wenigstens noch erwarten.

Denn selbst diejenigen, die einen Regierungswechsel in Berlin befürworten, und zu denen ich bekanntermaßen auch gehöre, wollen keine Dominanz der christdemokratischen Ideologien, sondern eine effektivere Regierung für den Bürger, die schneller und flexibler auf eine sich rapide verändernde Welt reagiert. Peter Harry Carstensen gibt und schon einmal einen Vorgeschmack, wie es nicht werden darf.

 

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