Die TAZ hat eine Bildungslücke bei mir geschlossen: Ich wusste nicht, dass Harald Schmidt aus Nürtingen kommt. Nun ist mir auch klar, warum er (Zitat TAZ) „ohne Zweifel der wichtigste Welterklärer, der je aus Nürtingen kam“ ist. Weil nämlich Nürtingen eine Stadt ist, in der man überhaupt nur zum Kabarettisten werden kann. Als Schmidt ein junger Mann war, war die Stadt noch fest in den Händen der Christdemokraten, die sie gemeinsam mit den Krämerseelen regiert haben. Die Jugend hatte gerade die Möglichkeiten, die ihr die Kleinbürgerseelen zugestanden: „Sie können ja in die Vereine gehen“ war die übliche Gebetsmühle der grauen Kleinstädter. Indessen: Es gab den Klub „Kuckucksei“, so genannt, weil er einst von der CDU initiiert, zu einem Hort des Jugendprotestes wurde. Heute sind neun Parteien im Gemeinderat, davon allein 5 regionale Wählervereinigungen - ein Beispiel dafür, wie zerrissen die Stadt immer noch in ihrer Meinungsbildung ist.
Nein, nein, ich bin weder dort geboren noch habe ich es lange dort ausgehalten: Ich bin vor der Stadt und ihren Bürgern nach Stuttgart zurückgeflohen. Aber auch das ist sehr, sehr lange her.
Was ich dennoch nicht verstehe: wieso das deutsche Fernsehpublikum eine Late Night Show braucht. Warum sie Harald Schmidt braucht, weiß ich ja jetzt: weil jener der wichtigste Welterklärer ist, der je aus Nürtingen kam.
Nein, nein, ich bin weder dort geboren noch habe ich es lange dort ausgehalten: Ich bin vor der Stadt und ihren Bürgern nach Stuttgart zurückgeflohen. Aber auch das ist sehr, sehr lange her.
Was ich dennoch nicht verstehe: wieso das deutsche Fernsehpublikum eine Late Night Show braucht. Warum sie Harald Schmidt braucht, weiß ich ja jetzt: weil jener der wichtigste Welterklärer ist, der je aus Nürtingen kam.
sehpferd - am Montag, 1. November 2004, 09:25 - Rubrik: papierkorb nachrichten