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Das hätte ich doch beinahe vergessen zu erzählen: Der wieseligste aller Kalender ist da, nämlich der „Wicked Weasel 2005 Calendar“, kurz 2005 WW Calendar. Was drin ist, ist genau das, was drauf ist – schöne Frauen in knappen Wicked Weasel Bikinis. Eine Vorschau soll auf dieser Webseite sein, doch fehlten bei meinem Besuch einige Bilder. Tipp für Herren: Der Dame ihres Herzens den Bikini bestellten, den Kalender für sich selbst.

Ich hätte beinahe übersehen, welche Möglichkeiten der oralen Lust es gibt – doch dank eines Hinweises weiß ich jetzt: Erst die orale Doppelbefriedigung schafft die wahre Verzückung, wie man am Gesicht des jungen Mannes deutlich erkennen kann.

Wer mehr Lust sucht, findet sie hier.

Die Doppelbedeutung von „Facial“ lässt sich nicht so leicht übersetzen, und deshalb muss ich in diesem Fall einmal auf den englischen Artikel verweisen.: „Vodaphone gives Girls Facial for Christmas“. Doch auch ohne Doppeldeutigkeit ist die Anzeige nicht sonderlich geschmackvoll: jungen Frauen Schneebälle aufs Auge zu hauen, ist nicht gerade ein Beweis der Liebe.

In Österreich muss man die Kaffeekultur verstehen, wenn man halbwegs wie ein Mensch behandelt werden will, und in Finnland ist es die Schweigekultur, für die man besser einen Lehrgang machen sollte. Wer man in London war, weiß, dass man sich unbeliebt macht, wenn man nicht die landesübliche Wartekultur einhält, und in Frankreich fällt man negativ auf, wenn man so gar keine Esskultur an den Tag legt.

Anders in Deutschland. Hier werden Ausländer bedroht, sie möchten sich bitte schleunigst an die „Deutsche Leitkultur“ halten.

Vielleicht erklären mir die Herren politischen Großsprecherinnen und Großsprecher doch bitte einmal, was denn eine „Leitkultur“ ist (vielleicht im Unterschied zu den Richtlinien zur Hundehaltung), und falls sie dies zustande bringen (woran ich sehr zweifele), dann bitte ich doch noch sehr höflich darum, in Erfahrung zu bringen, was denn wohl eine „deutsche“ Leitkultur ist.

Nur mal so nebenbei: Meine Damen und Herren Intellektuellen, dazu haben sie natürlich wieder nichts zu sagen, nicht wahr? Dachte ich es mir doch.

Beim Unterhalt wird, wie die meisten Geschiedenen wissen, mit Klauen und Zähnen gekämpft. Doch was ist eigentlich, wenn eine ledige Dame ein Kind bekommt, erfolgreich auf Unterhalt klagt und sich dann dennoch alsbald einen neuen Ehehafen ansteuert?

Nun, die Stuttgarter Richter beim Oberlandesgericht waren sich absolut klar, dass der Kindesvater auch dann weiter zahlen muss, doch der Bundesgerichtshof belehrte sie eines Anderen: Die Unterhaltsansprüche lediger Mütter gegenüber dem Kindesvater enden mit ihrer Heirat. Dies berichtete dieser Tage unter anderem der Tagesspiegel.

Für mich bleibt freilich eine Frage offen: Wie viel Unverfrorenheit muss eigentlich eine Frau besitzen, die vom Kindesvater weiterhin Unterhalt fordert, obwohl sie längst in einer anderen Beziehung lebt? Gerichte hin, Gerichte her - unmoralisch ist es allemal, vom Geld eines Mannes zu leben, während man bereits von einem anderen Mann finanziell unterstützt wird – ob man nun verheiratet ist oder nicht.

Ich muss ja nicht alles verstehen, aber ich glaube, dies gelesen zu haben: Frisch geschiedene Frauen wollen vor allem Körper im Bett, während irgendwelche anderen (als möglicherweise nicht die frisch geschiedenen) Männer bevorzugen, die noch nach einem Liter (oder so ähnlich) Weißburgunder aus dem Kulturteil der „FAZ“ zitieren können.

Den Kulturteil der FAZ halte ich, mit Verlaub, für überhaupt nur nach einem Liter Wein erträglich, aber das mag persönliche Gründe haben, weil dieser eine Liter just jene Marke ist, an deren Grenze ich üblicherweise einschlafe.

Ach ja, und noch eines habe ich nicht begriffen: Was passiert eigentlich mit einer Dame, die streichfähig ist? Ist die zum Frischverzehr freigegeben oder für den Papierkorb gedacht?

Nichts für ungut, liebe „Kurier“-Kolumnistin Gabriele Kuhn. Ich frage ja nur.

Ich denke, ich guck nicht richtig. Da gibt es also das Weblog eines „Freizeit Kuriers“ in Österreich, und was bietet dieses Log unter anderem an? Ein Sex-in-der-Freizeit-Weblog. Ein wichtiger Link verweist auf das Verhütungsmuseum, ebenfalls in Österreich. Also schön, liebe Freizeit-Kurier-At-Redakteure, nur eure Auflösung ist unter aller Kanone. Merke: Nicht auf 19-Zöllern entwickeln. Es gibt Menschen, die haben tatsächlich Notebook Computer.

Auch das älteste Thema gelangt noch in die Presse, wenn wieder jemand behauptet, daran geforscht zu haben: der Hass der Menschen auf diese widerlichen Dinger, die man gemeinhin „Computer“ nennt.

Natürlich ist es eine Soziologin, und natürlich hat sie Fragebögen verschickt, und siehe – sie hat ein Ergebnis bekommen: Zwei Drittel der Mitmenschen werden gelegentlich verbal unwirsch gegenüber ihrem Computer.

Der Spiegel frozzelte denn auch, manchmal bedürfe es eben akademischer Sammel- und Forschungswut, um Alltagswissen zu verifizieren.

Wobei mir doch gleich noch dies einfiel: Neulich, in einem Budapester Laden für allerlei Schnickschnack, fand ich einen Heiligen, den man auf den Computer stellen kann. Da ich nicht katholisch bin, kann ich mir die Namen dieser Heiligen nicht merken, aber dies weiß ich noch: Er soll gegen die bösen Kräfte des Absturzes helfen.

Und natürlich hätte mich auch die Frau Sozialwissenschaftlerin erwischt: Ich rede mit meinem Computer bisweilen wie mit einem kranken Pferd. Das nützt freilich nichts. Ich weiß es, und der Computer weiß es auch.

Nein, ganz so vielleicht doch nicht. Doch RTL Kolumnist Gerhard Hofmann wagt den bibischen Vergleich: der bayrische Herr Stoiber, so meint er, haben sein bestes Pferd, nämlich den Herrn Seehofer, für ein Linsengericht verkauft – Pardon, für den faulen Gesundheitskompromiss.

Fragt sich nur, für wie plemplem der Herr Stoiber eigentlich das Wahlvolk hält. Das weiß nämlich genau, dass Herr Seehofer recht hat und dass Herr Stoiber jetzt ganz schön in der Pampe sitzt. Der RTL-Kolumnist brachte die Sache freilich noch auf einen anderen Nenner: Er nannte das Gesundheitsgewusel, dass die CDU/CSU verabschiedete, einen „schwachsinnigen Kompromiss“. Dem wäre nun wirklich nichts hinzuzufügen.

Wie schön, dass die bürgerliche Presse inzwischen den kulturellen Wandel entdeckt hat, der vom Internet ausgeht. Genauer gesagt: von den Kennenlernmöglichkeiten, die sich dort inzwischen ergeben haben.

Die Erfahrungsberichte kann man hier nachlesen, doch möchte ich eines erwähnen: Frauen scheinen zu glauben, dass ihnen die guten Männer ein Leben lang in den Schoß fallen, wenn sie Paarungsbereitschaft zeigen.

Wer Männer über 50 kennt, weiß vor allem dies: Sie haben Erfahrungen und sie suchen Qualität – möglichst bis zum Lebensende. Zwar gibt es die 50-jährigen, die sich auf dem Partnermarkt für eine 25-jährige entscheiden, doch ich kenne wenige, die damit wirklich glücklich wurden: Meist wird die adäquate Partnerin mit passendem Beruf gesucht, und meist soll sie höchstens fünf Jahre Jünger sein.

Für die meisten Männer, die sich spät entscheiden, ist Sex bei weitem nicht so ausschlaggebend, wie Frauen glauben. Der Grund ist einfach: Wer einmal so alt geworden ist, hat nicht nur viele Spielarten der Liebe kennen gelernt, sondern weiß auch, dass Sex keine Lebenserfüllung ist. Der Mann über 50 wählt danach, mit welcher Frau ihm der Rest seines Daseins lebenswert erscheint. Da fallen Kleiderständer, Zicken und heiße Miezen meist aus dem Raster, während selbstbewusste, feminine und zukunftsorientierte Frauen vorgezogen werden.

Viele dieser Männer haben sich bereits einmal, manche auch mehrfach, in Beziehungen die Pfoten verbrannt. Sie suchen deshalb nun Qualität, und zwar das Beste, was am Markt zu haben ist: Neben Zuverlässigkeit, und einem eigenen Einkommen wird meist auch der Wunsch honoriert, gemeinsam noch einmal etwas Neues zu beginnen. Dabei ist den meisten dieser Männer inzwischen hinderlich, wenn die Frau noch Kinder großzieht: Während der 40-jährige vielleicht noch einmal heiratet, um eine zweite Familie zu haben, und deswegen auch vorhandene Kinder gerne in Kauf nimmt, beginnen sie dem über 50-jährigen lästig zu werden: In einem Alter, in dem man vielleicht gerne Enkel hätte, will man keine Teenager aus erster Ehe mehr.

Dies wäre nun alles kaum möglich, wenn diese Männer nicht die Wahl hätten – aber die haben sie nun einmal. Der Partnermarkt regagiert ausgesprochen sensibel auf Über- wie auf Unterangebote, und während Frauen bis etwa 35 mit einem reichlichen Angebot an Männern rechnen können, kommen solche zwischen 35 und 50 nur noch an den Mann, wenn die Persönlichkeitsmerkmale angenommen werden – und über 50 sind es dann die Männer, die sich aussuchen könne, was der Markt hergibt.

Offenbar schadet eine DDR-Vergangenheit manchmal doch. Der Weg hinaus aus der Ideologie ist nämlich nicht allein der Weg hindurch, er ist vielmehr ein Weg, auf dem sich eine freie und demokratische Geisteshaltung erst bilden muss. Leider hinkt dieser Prozess bei vielen Osdeutschen.

In dieses Land wandern viele Menschen ein. Keinesfalls sind sie alle Christen, und sie sind auch nicht alle Muslime. Als sie nach Deutschland kamen, bildeten sie alle, ob sie Italiener, Griechen oder Spanier waren, ihre „Parallelgesellschaften“ – aber damals war eine gewisse Angela Merkel ja in der DDR. Wäre sie in Stuttgart gewesen, sie wüsste es besser.

„Parallelgesellschaften“ entstehen zwangsläufig, wenn eine Gruppe von Menschen in einem anderen Land lebt, zu deren Wohnbevölkerung sie nicht gehört. In Budapest gibt es selbstverständlich eine deutschsprachige „Parallelgesellschaft“, die deswegen aber doch auf dem Boden der dortigen Gesetze steht, und in der deutschen Kirche wird selbstverständlich deutsch gepredigt. Dies alles ist im Ausland ganz normal, und niemand glaubt, dass man daran Schaden nimmt.

Das Problem der Deutschen (und auch Frau Merkels Problem) scheint zu sein, dass sie noch nicht in Europa angekommen sind, ja eigentlich noch nicht einmal in Deutschland. Wer einmal in England war, weiß, dass es dort ganze Straßenzüge gibt, in denen kein Wort Englisch gesprochen wird und in der die englische Kultur völlig unbekannt ist: Diese Straßenzüge werden von Indern und Pakistani beherrscht, während andere Stadtteile ganz in der Hand der Chinesen sind. Ob die Integration dieser „Einwanderer noch nicht gelungen“ ist, interessiert keinen Menschen: Die Stadt stellt Straßenschilder in indischer Sprache auf, damit sich niemand verläuft.

Vielleicht sollten Frau Merkel und ihresgleichen auch einmal nach Südafrika gehen. Ich gebe zu, das ist ein bisschen weit. Aber hier kann man sehen, wie Christen, Juden, Moslems und Hindus zusammenleben – und doch getrennt. Jeder in seiner Parallelgesellschaft und dennoch alle gemeinsam in einem Regenbogenstaat. Dieser Staat zeigt auch deutlich, dass Toleranz eben keine Einbahnstraße ist – wenn man die Kultur von vornherein mehrbahnig anlegt.

Und auch dies mutet merkwürdig an: Deutschsprachige Kultur ist zu einem großen Teil auch deutsch-jüdische Kultur. Früher hat die Christenunion immer noch von den christlich-jüdischen Wurzeln dieses Landes gesprochen: Jetzt sind davon gerade noch einmal die christlich-abendländischen übrig geblieben.

Man könnte auf die Idee kommen, dass es Frau Merkel und all den anderen gar nicht um Kultur geht, sondern darum, eine trutzige deutschchristliche Kampfhaltung an den Tag zu legen. Man wird als Bürger scharf beobachten müssen, was aus dieser Ideologie noch entsteht.

 

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