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Eine meiner Leserinnen fragte mich, „wie viel müsste man Laufen, wenn man jeden Tag ein paar Schuhe bekäme? Nun, wie jeder weiß, denke ich über alles nach, was meine Leserinnen so schreiben, und hier sind nun meine ultimativen Antworten:

1. Schuhfetischistin kaufte sich die Schuhe selbst und mag Sex

Den besten Liebhaber zu sich bestellen, den man gerade zur Verfügung hat. Ihn in Dessous und Schuhen bereits im Schlafzimmer empfangen. Mit Schuhen ins Bett gehen und bei der Liebe anbehalten. Erforderliche Schritte: keine. Vor dem Einschlafen Schuhe ausziehen.

2. Schuhfetischist schenkt die Schuhe

Vollständig angezogen sein, etwa wie zum Ausgehen auf einen Opernball. Den Herrn vor dem Sofa bekleidet drapieren und dort die zeremoniellen Schuhputztätigkeiten verrichten lassen (Absatz nicht vergessen). Den Schuhfetischisten auf die Toilette schicken und nach seiner dortigen Beschäftigung sofort verabschieden. Nötige Schritte: vom Sofa bis zur Tür – schätzungsweise zehn. Dann Schuhe sofort ausziehen.

3. Schuhfetischistin ist nicht an Menschen interessiert

Karton auspacken. Schuhe auf den Nachttisch stellen. Geräte bereitstellen, parfümieren und aufs Bett legen und den Dingen ihren Lauf lassen. Schritte: keine.

4. Schuhfetischistin ist weder an Sex noch an Menschen interessiert

Schuhe auspacken. In die Vitrine zu den Übrigen legen und anschmachten. Sich vorstellen man wäre ein Fuß. Hände stets gefaltet lassen. Schritte: Null.

5. Schuhfetischistin will in Schuhen tatsächlich ausgehen

Schuhe auspacken und ins Auto legen. Kurzen Rock anziehen und mit den im letzten Moment angezogenen Schuhen in eine Bar gehen, in der es eine gute Sicht auf die Barhocker gibt. Annäherungsversuchen von Frauen und Männern zulassen, solange man nicht aufstehen muss. Nicht zu viel trinken, um keine Toilettenbesuche zu provozieren. Ende offen halten, solange keine Wege über fünfzig Meter zu Fuß zurückzulegen sind, in Verführungen einwilligen, wenn die sonstigen Umstände es erlauben. Benötigte Schritte: etwa 100, je nach Entfernung zum Parkplatz.

Geschichten über lesbische Schulmädchen fallen in England vom Bücherhimmel wie gegenwärtig das Laub von den Bäumen: Ein bisschen Internat, ein bisschen pubertäre Geheimbündelei, ein bisschen lesbische Liebe und oft auch ein paar Schläge mit dem Rohrstock gehören zur Fließbandliteratur schreibender englischer Damen – und finden durchaus ihr Publikum.

Die meisten kommen in „einschlägigen“ Verlagshäusern heraus, doch manche Autorinnen schaffen es sogar bis zu „Macmillan Children's Books“ – so wie diese: Julie Burchill. Ihr Buch „Sugar Rush“ macht allerdings nicht nur in Buchhandlungen Furore: Es ist auch die Vorlage für eine 10-teilige Serie des britischen Fernsehsenders „Channel 4“. Dem Vernehmen nach wird man dort lesbische Sexszenen in Massen sehen können. Nichts Besonderes? Nun, die Heldin des Romans ist 15 Jahre alt und so darf man erwarten, dass es Proteste gegen die Ausstrahlung geben wird.

Ich schäme mich ja immer, wenn ich mir Geschichten aus den Fingern saugen muss. Die Technik ist ganz einfach: man nimmt nichtige Anlässe, schafft ein paar Kreuz- und Querverbindungen zu anderen Begebenheiten, flufft die Geschichte mit kecken Worten auf und findet dann noch eine reißerische Überschrift.

Da lässt sich also ein Reiter scheiden. Das ist kaum eine Schlagzeile wert, schließlich lassen sich täglich viele Menschen scheiden, unter ihnen auch Reiterinnen und Reiter. Doch, so fragt BILD, „was steckt hinter dem Reiter-Fluch?“.

Nun bin ich nicht so sicher, ob Scheidungen immer ein Fluch sind – manche gereichen einem auch einfach zum Segen. Doch wir waren bei Reitern. Die, so lesen wir bei Bild, würden schrecklich saufen. Also erfahren wir, dass es unter den Reitern auch Alkoholiker gibt. Es hätte mich wirklich gewundert, wenn es anders wäre: Sport schützt nicht vor Alkoholismus.

Nun sind Alkoholiker kaum begehrte Sexpartner, es muss also noch etwas anderes sein, und siehe, BILD fand es: Bei Pferden spielten die Frauen eben verrückt.

Klar, so etwas beantwortet natürlich alle Fragen, und das Geheimnis des Reiter-Fluchs ist damit enthüllt: Frauen lieben Pferde zu sehr. Oder waren es Reiter? Oder denken Frauen, wer so ein riesiges Säugetier reiten kann, muss auch dafür gut sein, die Hotelbetten zum Quietschen zu bringen?

Eigentlich fällt mir dazu nur noch dies ein: „Hoppe, Hoppe, Reiter, wenn er fällt, dann schreit er, fällt er in den Graben, dann fressen ihn die Raben“.

 

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