Können sie, lieber Leser, sich vorstellen, mit 82 Jahren ihr erstes Buch zu veröffentlichen? Wahrscheinlich können sie es nicht. Doch dieser Mann hat es getan: Samson Schönhaus, genannt Cioma, war der Passfälscher, der weit über tausend Juden in Berlin mithilfe gefälschter Pässe vor dem sicheren Tod bewahrte – und er tat dies mitten unter den Augen der Nazis in einer Mischung aus Fälscherstolz, Tollkühnheit, und Überlebenskunst.
Jetzt liegt sein Buch vor. Wie er sagte, habe er sich dafür komplett in seine Jugend zurückgedacht – sechzig Jahre zurück also. Man fragt sich, was man mehr bewundern soll: den fälschenden, tollkühnen Draufgänger von damals, den Erinnerungskünstler oder aber einen jungen alten Mann, der mit 82 endlich das aufschrieb, was er vor 60 Jahren tat: Sich selbst zu retten, um Menschen zu retten – und umgekehrt. Vielleicht muss auch Heldentum einmal anders gesehen werden dürfen.
Jetzt liegt sein Buch vor. Wie er sagte, habe er sich dafür komplett in seine Jugend zurückgedacht – sechzig Jahre zurück also. Man fragt sich, was man mehr bewundern soll: den fälschenden, tollkühnen Draufgänger von damals, den Erinnerungskünstler oder aber einen jungen alten Mann, der mit 82 endlich das aufschrieb, was er vor 60 Jahren tat: Sich selbst zu retten, um Menschen zu retten – und umgekehrt. Vielleicht muss auch Heldentum einmal anders gesehen werden dürfen.