Nein, ganz so dunkel ist es nicht hier in der Gegend von Basel. Die Erwartung der Rückkehr des Lichts? Haben wir nicht elektrische Straßenbeleuchtung?
Ich habe die Vorweihnachtszeit einige Jahre lang in Norwegen, Schweden und Finnland erlebt. Dort empfinden die Menschen das jahreszeitliche Geschehen viel intensiver als hier: Kurze Tage, lange Nächte. Das mag hingehen, wenn man in Oslo oder Helsinki wohnt, wo es Straßenbeleuchtung gibt. Die Menschen in Deutschland ahnen aber kaum, wie einsam viele Norweger, Schweden und Finnen leben: Dort draußen, ja, dort ist zwar Licht, aber nur wenn man es anschaltet: Die gesamte Umgebung ist stockfinster, und der Nachbar, der auch Licht haben könnte, wohnt zwei Kilometer weiter. Ach, was sage ich, zwei? Er kann auch zwanzig Kilometer entfernt sein.
In den Gaststätten und Cafés werden jetzt extra starke Beleuchtungen aufgestellt, die nur im Norden verkauft werden – man braucht schließlich irgendwo Licht, wenn man schon sonst keines hat. Ähnliche Leuchten stehen in speziellen Behandlungsräumen, in denen Winterdepressionen mit Lichttherapie behandelt werden. Es ist ganz normal, nichts Besonderes. Hat eine Ortschaft genügend junge Mädchen, kann eine Lichterkönigin gekürt werden, die zeigen soll, dass es einst wieder Licht, Schönheit und Fruchtbarkeit geben wird.
Am Ende gieren alle nach Licht, warten auf die Wintersonnenwende, durchtrudeln die „wiehen Nachten“ mit fettem Schweinefleisch, Schnaps und Glühwein und finden sich erst Mitte Januar im neuen Jahr wieder, wenn man so richtig merkt, dass die Tage wieder länger werden.
Wer einmal dort gewesen ist, weiß, dass es einen tieferen Sinn der Weihnachtszeit gibt, dass er in den Menschen dieser Regionen verwurzelt ist und dass dies alles mit dem Christentum so gar nichts zu tun hat. Man spürt, wie viel sinnreicher die alten Religionen für die Menschen sein können, wenn es um den Wechsel der Jahreszeiten geht.
Ob man dort nicht christlich ist? Doch, selbstverständlich. Lutherisch zumeist. Und weil Weihnachten eben auch ein christliches Fest ist, fährt man weit, um in die Kirche zu gehen und dort Menschen zu treffen – und die Verstorbenen zu ehren. Die Kirche muss dabei in hellstem Licht erstrahlen, sonst ist nicht Weihnachten, und auch den Toten schenkt man ein Licht in dieser Zeit.
Ich habe die Vorweihnachtszeit einige Jahre lang in Norwegen, Schweden und Finnland erlebt. Dort empfinden die Menschen das jahreszeitliche Geschehen viel intensiver als hier: Kurze Tage, lange Nächte. Das mag hingehen, wenn man in Oslo oder Helsinki wohnt, wo es Straßenbeleuchtung gibt. Die Menschen in Deutschland ahnen aber kaum, wie einsam viele Norweger, Schweden und Finnen leben: Dort draußen, ja, dort ist zwar Licht, aber nur wenn man es anschaltet: Die gesamte Umgebung ist stockfinster, und der Nachbar, der auch Licht haben könnte, wohnt zwei Kilometer weiter. Ach, was sage ich, zwei? Er kann auch zwanzig Kilometer entfernt sein.
In den Gaststätten und Cafés werden jetzt extra starke Beleuchtungen aufgestellt, die nur im Norden verkauft werden – man braucht schließlich irgendwo Licht, wenn man schon sonst keines hat. Ähnliche Leuchten stehen in speziellen Behandlungsräumen, in denen Winterdepressionen mit Lichttherapie behandelt werden. Es ist ganz normal, nichts Besonderes. Hat eine Ortschaft genügend junge Mädchen, kann eine Lichterkönigin gekürt werden, die zeigen soll, dass es einst wieder Licht, Schönheit und Fruchtbarkeit geben wird.
Am Ende gieren alle nach Licht, warten auf die Wintersonnenwende, durchtrudeln die „wiehen Nachten“ mit fettem Schweinefleisch, Schnaps und Glühwein und finden sich erst Mitte Januar im neuen Jahr wieder, wenn man so richtig merkt, dass die Tage wieder länger werden.
Wer einmal dort gewesen ist, weiß, dass es einen tieferen Sinn der Weihnachtszeit gibt, dass er in den Menschen dieser Regionen verwurzelt ist und dass dies alles mit dem Christentum so gar nichts zu tun hat. Man spürt, wie viel sinnreicher die alten Religionen für die Menschen sein können, wenn es um den Wechsel der Jahreszeiten geht.
Ob man dort nicht christlich ist? Doch, selbstverständlich. Lutherisch zumeist. Und weil Weihnachten eben auch ein christliches Fest ist, fährt man weit, um in die Kirche zu gehen und dort Menschen zu treffen – und die Verstorbenen zu ehren. Die Kirche muss dabei in hellstem Licht erstrahlen, sonst ist nicht Weihnachten, und auch den Toten schenkt man ein Licht in dieser Zeit.
sehpferd - am Samstag, 27. November 2004, 09:46 - Rubrik: glaube und aberglaube