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Wer kennt ihn nicht, den alten Witz von der sicheren und gottgefälligen Verhütungsmethode? Jedenfalls fragt eine noch sehr junge, leicht errötende Dame einen alten, weisen Pfarrer, ob es denn kein gottgefälliges Mittel für ein junges Mädchen gäbe, eine Schwangerschaft sicher zu verhüten. Der Pfarrer wusste Rat: Natürlich, man müsse nur Äpfel essen. Die Dame errötete erneut, während sie nachfragte: „Vorher oder nachher, Herr Pfarrer“? Der Pfarrer lächelt daraufhin und beschied der Dame: „Anstatt, liebes Fräulein, anstatt“.

In den Vereinigten Staaten von Nordamerika ist dergleichen Realität: Nur kein Sex, so wird jungen Leuten heute erklärt, sei ein absoluter Schutz gegen Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten – und das wolle vor allem Gott so. Soweit, so gut, wenn es denn funktionieren würde. Nun sind junge Amerikanerinnen und Amerikaner allerdings Menschen, die mindestens mit einem Fuß im ganz normalen Leben stehen und allerhöchstens mit dem anderen auf der Bibel.

So kommt es, dass fast alle irgendwie einmal naschen. Wer weiß, wie gefährlich naschen ist, weiß auch, dass man damit nicht mehr aufhören kann: einmal Schokolade – immer Schokolade. Nur, dass man von Schokolade nicht schwanger oder sterbenskrank wird, von ein bisschen Sex probieren aber möglicherweise schon – vor allem eben ohne Kondome.

Da wird ein Zeitungskolumnist schon mal zynisch: „Wenn du ein rechtsgerichteter Moralist bist, dann kommen diese Leute ja sowieso in die Hölle – ob sie unter Qualen sterben oder ihr Elend noch ein bisschen verbreiten, ist dann kaum noch wichtig“.

Dem ist kaum etwas hinzuzufügen, außer dem: Selbst ernannte Sexualmoralisten haben meist nur Angst, ehrlich zu sich selbst zu sein - dann wären sie nämlich keine.
 

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