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Morgen kommt das Juwel unter den Wohnungen wieder in die Zeitung - und falls Ihre Tochter oder Ihr Sohnemann demnächst in Lörrach studieren sollte - ich hätte da auch noch eine verkehrsgünstige Dachgeschosswohnung.

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Erinnern Sie sich noch? Mit dem Super-8-Schmalfilm in Kassetten konnte endlich jeder filmen – fast automatisch dank TTL-Belichtungstechnik und sogar qualitativ ein bisschen besser als beim alten 8-mm-Film. Bald hieß es „alle Macht für Super 8“ und wir kauften und kauften und kauften: Kameras, Projektoren, Filme.

Mehr Geld hätte ich kaum zerschrotten können, als mit dem Kauf einer Nikon-Super-8-Kamera. Ich habe sie immer noch – und sie erinnert mich daran, dass ein Unterschied besteht zwischen der Ausübung eines Hobbys und der Anschaffung von Hobbygerät.

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Die Vorzüge der Pornografie gegenüber anderen möglichen Freizeitbeschäftigungen erläutert die Briefkastentante Lucy Lonelyheart. An sich nichts Ungewöhnliches, nur dass die Pornoliebhaberin eine Frau ist und der Ehemann um Rat fragt. Kurzfassung des Fazits: Besser eine sexuell frustrierte Frau, die Pornos guckt als eine, die sich scheiden lässt.

Was mich ärgert, kann ich stets sehr schnell aufschreiben – diese Geschichte mit dem Herrn Professor zum Beispiel, der für ein paar Tage Medienstar sein durfte, weil er groben Unfug in die Presse gemüllt hat, zum Beispiel dies: „"Kinderlose hätten nie in das Rentensystem aufgenommen werden dürfen, weil es nur funktioniert, wenn es von nachfolgenden Generationen finanziert wird.". Solchen logischen Blödsinn kann allerdings jeder Sechstklässler widerlegen, denn Menschen werden ja nicht mit Kindern ins Rentensystem „aufgenommen“, sondern zumeist ohne. Vielleicht erzählen wir dem Herrn Professor doch gleich mal, dass man eine Lehre auch heute noch mit 16 oder 17 Jahren beginnt – und da haben die meisten Deutschen glücklicherweise noch keine Kinder. Wie schon anderwärts gesagt. Man darf sich als Professor beliebig disqualifizieren – und bleibt doch immer noch Professor.

Sehen Sie, aber das ist gar nicht mein Thema, sondern die Zeit, die ich dafür brauche. Schnell mal ein bisschen herumgebolzt, die Schwachpunkte der anderen genutzt, einen Professor als Sprüchemacher bloßzustellen – das ist ja alles einfach, wenn man es einmal erlernt hat.

Aber eine genaue Analyse? Einen Beitrag mit Zahlen und Fakten? Mit (hoffentlich) stimmenden Prognosen und eventuell auch noch stimulierenden Beispielen? Das ist schwer, kostet Zeit und Schweiß. Und da frage ich mich denn doch: Soll ich mir eigentlich die Mühe machen? Es kostet schließlich meine Zeit – Zeit, die mir niemand bezahlt, Zeit, die ich mindestens gegenwärtig anderweitig brauche.

Ich verzichte deswegen in letzter Zeit häufiger auf den bescheidenen Ruhm, den mir dieses kleine Magazin bietet, und sichere statt dessen lieber meine Existenz. Wohnungen verkaufen ist nur ein Teil. Die Gesundheit ein anderer. Die wirtschaftliche und emotionale Umstellung ein Dritter – vom Wechsel ins Ausland noch gar nicht zu reden. Es werden wieder Zeiten kommen, zu denen sich ändert, was wichtig ist – aber im Moment treibt mich die Frage um, was ich eigentlich wirklich zum Leben brauche – ein Daimler war nie dabei und eine Leica auch nicht, aber eine Wohnung, in der ich mich bewegen und handeln kann, wie ich will, schon. Ein bisschen Musik wäre schon ganz schön – und vor allem – sehr, sehr viel Farben und Formen. Schließlich bin ich ein Sehpferd. Sehen sie, und immer, wenn ich so weit bin, dann denke ich: Viel brauche ich eigentlich nicht zum Leben.

 

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