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Welche Art von Geschichten empfinden Sie eigentlich als erotisch? Sind es die üblichen Hand-in-Hand, Hand-in-Es, Es-in-Hand, Zunge-in-Es, Es-in-Mund Es-in-Es-Geschichten? Oder muss der Rahmen geheimnisvollerotisch sein? Oder wilderotisch? Muss der Duft, der aus dem Hintergrund Ihrer Geschichte auf den Leser abstrahlt, der Schweiß sein, den die Liebe aus den Poren treibt, oder sollte es lieber der Duft von Champagner und schweren Damenparfüms sein? Oder muss es etwas nach Gruft oder Kerker riechen? Und wenn ja, wie übertragen Sie eigentlich den Geruch auf ihre Leser? Ein Gemisch aus Sperma, Pinotage, Opium pour Femme, Habit Rouge und Speichel. Um nur ein simples Beispiel zu nennen? Wissen Sie, es ist kein Problem, in einem drögen Satz zu schreiben, dass sich seine Zunge den Weg durch die zusammengepressten Lippen erkämpft. Aber versuchen sie mal, zwei DIN-A4-Seiten damit vollzuschreiben, von dem Zeitpunkt an, da sie mit zusammengekniffenen, aber dennoch dunkelrot geschminkten Lippen dasitzt, wie er versucht, allein aus der Feuchtigkeit der Lippen zu entnehmen, wie bereit sie für seine Zunge ist. Wie er die Lippen vorsichtig beleckt, wie er spürt, dass sie ihn gewähren lässt, ihre Lippen entspannt.

Sehen Sie, man kann die Sekunde, in der etwas geschieht, auf Minuten dehnen – und wenn auch die Lippen sich öffnen, werden es die Zähne auch tun? Und wann wird er die Zunge in den dunklen Schlund ihrer Mundhöhle versenken können, so, dass die Zungenspitzen sich anfreunden? Schon auf Seite zwei? Oder erst auf Seite fünf?
Bolle Lehmann meinte am 27. Mär, 13:24:
Da ist es sicher wie im Leben. Manchmal ist ein langes literarisches Vorspiel sehr erwünscht. Muß aber nicht immer. 
 

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